Aschaffenburg – Das gibt es wohl nur im Handball. Nach einer total verschlafenen Anfangsphase sah es für die Handballer des VfL Bad Schwartau nicht danach aus, als sollten sie ihr Auswärtsspiel beim TV Großwallstadt erfolgreich gestalten. Nach einem 9-Tore-Rückstand zu Beginn und einem deutlichen Rückstand zur Pause (9:15) drehten die Schwartauer die Partie komplett und konnten einen grandiosen 31:28 Auswärtssieg feiern.
Der Favorit vom TVG kam besser aus dem Startblock und überannte den VfL förmlich in den ersten Minuten. Die höchste Führung betrug zeitweise 11:2 (17.Minute) für den Gastgeber und die Zuschauer in Aschaffenburg sahen ihr Team schon als den sicheren Sieger an. VfL-Trainer Greve musste reagieren und stelle sein Team neu ein. Die Maßnahmen schienen am Ende goldrichtig gewesen zu sein. Tor um Tor holte der VfL auf und konnte bis zur Pause auf "immerhin" 9:15 verkürzen.
Gleich zur Beginn der zweiten Halbzeit drehte nun der VfL auf. Der wieder einmal überragende Dennis Tretow traf aus sämtlichen Positionen und vom 7-Meter-Punkt und auch Jan Schult kam immer mehr auf Betriebstemperatur. Beim 22:22 (48.Minute Kretschmer) war erstmals der Ausgleich geschafft und kurz darauf gingen die Schwartauer in Führung. Jan Schult warf Zehn Minuten vor dem Ende das 23:22 aus Sicht der Gäste. Die Führung wurde unter anderem Dank tollen Paraden von Keeper Markus Noel nicht mehr hergegeben. Hektisch wurde es, als Schult mit der roten Karte vom Feld gestellt wurde. Seine Teamkollegen gaben aber alles und führten 50 Sekunden vor dem Ende mit 29:27. Christian Schwarz (heute mit sechs Treffern) war es dann vorbehalten, den 31:28 Enstand zu erzielen.
Torge Greve sagte nach dem Spiel am Telefon zu HL-SPORTS : "So ein Spiel habe ich lange nicht mehr, bzw. noch nie erlebt. Selbst in der ersten Halbzeit hatten wir im Angriff gute Torchancen, nur der richtige Abschluss fehlte. Mit zunehmenden Spieldauer haben die Jungs dann endlich auch daran geglaubt hier etwas mitzunehmen. In Hälfte zwei hatten wir dann eine tadellose Leistung im Angriff. Auch Markus Noel zeigte im Tor eine starke Partie". Zur roten Karte von Jan Schult sagte Greve. "Man kann dort Rot zeigen, muss es aber nicht". Schult hatte bei einer Aktion in der Abwehr seinen Gegner unglücklich am Kopf getroffen.
Nach diesem Auswärtssieg steht der VfL weiter ungeschlagen nach drei Spielen hervorragend da. Gerade der heutige Sieg zeigt, wieviel Moral und Kampfgeist in dieser Truppe stecken. Die Möglichkeit das Team zu unterstützen gibt es bereits am kommenden Samstag. Zu Gast in der Hansehalle ist dann die HSG Nordhorn-Lingen.