Lübeck – Die Ernüchterung war groß beim TSV Travemünde. Nach der dritten, sehr deutlichen Niederlage in Folge rückt der Abstieg in die Oberliga immer näher. Zwar sind es aktuell „nur“ vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer, doch bei vielen Fans schwindet die Hoffnung. Trainer Christoph Nisius hat selbige noch nicht verloren und bevorzugt die „Politik der kleinen Schritte“. Und bemüht sich vor dem Auswärtsspiel bei SFN Vechta am Samstag (18 Uhr) um Optimismus.
„Ja es sind vier Punkte“, meint Travemündes Coach: „Aber deshalb müssen wir nicht gewinnen.“ Viel mehr soll seine Mannschaft einen kleinen Schritt machen, sich defensiv kompakter und insgesamt wacher zeigen. Auch eine Niederlage in Vechta sieht er, trotz des Tabellenstandes nicht als Beinbruch, zumal die vor Travemünde liegende Konkurrenz ebenfalls keine einfachen Aufgaben vor der Brust haben. „Die kleinen Dinge sollen besser werden, dann werden wir in der Rückrunde die nötigen Punkte für den Klassenerhalt holen“, zeigt sich Nisius überzeugt.
Personell kann er vor dem Auswärtsauftritt beim Aufsteiger fast aus dem Vollen schöpfen. Lediglich die langzeitverletzten Rike Claasen und Jeannine Bollmann sowie Charlotte Riesner werden fehlen. Alle anderen nehmen die Reise in den Südwesten Niedersachsens auf sich.
Die Sportfreunde Niedersachsen Vechta sind aktuell der beste Aufsteiger der 3. Liga Nord, belegen mit 13:7 Punkten einen beachtlichen fünften Rang. Allerdings war man in den letzten Wochen so eine kleine Wündertüte. Nach einem Unentschieden in Harrislee kamen die Sportfreunde gegen Henstedt-Ulzburg böse unter die Räder, ehe man sich in der letzten Woche in Minden zu einem knappen Sieg mühte. Auch vor heimischem Publikum ist Vechta noch keine Macht, gewann nur zwei der fünf Heimauftritte. Dennoch geht der Aufsteiger als Favorit in die Partie. „Sie haben eine sehr kompakte und ausgeglichene Mannschaft“, meint Nisius, der vor allem Tina Schwarz als starken Fixpunkt ausgemacht hat. Er hofft daher darauf, dass Vechta wirklich einen kleinen Heimkomplex hat, um überraschend einen oder zwei Zähler mit nach Travemünde zu nehmen.