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Travemünde – Niemand hat sich so sehr über das 26:28 gegen den Buxtehuder SV II geärgert wie die Spielerinnen des TSV Travemünde selbst. Umso größer war der Willen, die Auswärtsaufgabe beim bisher punktlosen Rostocker HC erfolgreich zu bewältigen.
Und die Raubmöwen schafften es tatsächlich, so selbstbewusst und zielstrebig aufzutreten, dass am Ende ein 35:21 (21:14)-Kantersieg heraussprang.

Für einen Schützling von Trainer Thomas Kruse war es ein ganz besondere Nachmittag: Erstmals durfte die zuletzt noch für die A-Jugend des VfL Bad Schwartau erfolgreich angetretene Frederikke Buhl Lærke für den Drittligisten auflaufen. In den ersten 20 Minuten war der dänische Neuzugang noch damit beschäftigt, die Bindung zum Rest der Mannschaft zu finden. Dementsprechend konnte Rostock diese Begegnung so lange ausgeglichen gestalten. Doch ausgerechnet eine Zeitstrafe gegen sich selbst verschaffte Lærke danach den gewünschten Rhythmus. Schon während dieser Unterzahl –es stand 11:11- legten die Raubmöwen den Grundstein für den Erfolg. Zunächst parierte die im Tor allein auf sich gestellte und wieder bärenstarke Charline Röhr einen Siebenmeter von Isabell Duwe. Die nachfolgenden Treffer durch Leonie Wulf und Laura Riehl brachten die 13:11-Führung, die bis zur Pause kontinuierlich auf 21:14 ausgebaut werden konnte. Auch Kruse war mit dem Einstand Lærkes zufrieden: „Frederikke hat sehr diszipliniert gespielt. Im Gegensatz zu Bad Schwartaus A-Jugend, wo sie doch sehr viel macht, hat sie bei uns mit Franziska Haupt und Laura Riehl zwei ähnlich dynamische Shooter-Typen neben sich. Das entlastet sie natürlich, was auch an der Trefferverteilung Lærke 7, Riehl 6 und Haupt 12 zu erkennen ist.“

In der ersten Halbzeit brachte Kruse fast ausnahmslos, mit Ausnahme Lærkes, die „alten“ Raubmöwen zum Einsatz: „Ich wollte ein Zeichen setzen. Diese erste Sieben mit Röhr im Tor, Haupt, Lærke und Riehl im Rückraum, Wulf am Kreis sowie Wessoly und Kieckbusch auf den Außen sollte Verantwortung zeigen. Und das hat bis auf kurzzeitige Phasen sehr gut geklappt. Sowohl deren Einstellung als auch die der später eingewechselten Spielerinnen war heute genauso, wie es sein muss. Das hat mich sehr zufrieden gemacht. Die Mannschaft hat sich diesen Sieg mehr als verdient. Aus Rostocker Sicht fiel das Ergebnis sicherlich um einige Tore zu hoch aus, aber für uns zählt, dass wir unseren Vorsprung nicht verwaltet, sondern konsequent weiter unser Spiel durchgezogen haben.“

Kein Wunder also, dass Kruse und Co-Trainerin Tanja Volkening auch in der zweiten Halbzeit mehr als zufrieden mit der Leistung aller Raubmöwen waren. Stellvertretend für das Team sprach auch Luisa Kieckbusch (Foto) von einem schönen und hochverdienten Erfolg: „Anfangs haben wir uns noch ein wenig schwer getan. Für mich persönlich war tatsächlich Frederikkes Zeitstrafe, als wir in Unterzahl doppelt treffen konnten, so etwas wie ein Knackpunkt. Ich hatte das Gefühl, dass bei Rostock mit zunehmender Dauer die Kräfte weniger wurden. Das hat es uns dann noch ein Stück leichter gemacht.“

Als „Lui“ das Ergebnis des nächsten Gegners hörte, war sie ebenso wie Kruse dann doch überrascht. Der bisher ungeschlagene MTV 1860 Altlandsberg kassierte eine überraschend deutliche 23:30 beim Buxtehuder SV II. Doch weder dieses Ergebnis noch der Travemünder Kantersieg werden am Samstag zählen. Beide Seiten dürfte ein enges Match mit einem offenen Ausgang erwarten.

So oder so, die Raubmöwen hoffen wieder auf eine volle Senator-Emil-Possehl-Halle. Anpfiff am Travemünder Steenkamp ist um 17 Uhr. Dann vielleicht auch wieder mit Hannah Gahl und Bastienne Eder, die angeschlagen aus den Bundesliga-Spielen des VfL Bad Schwartau gingen und in Rostock nicht zum Einsatz kamen. Auch Rosa Gahl musste nach einem kurzen Einsatz passen und den Rest der Partie von der Bank aus mitverfolgen.

Rostocker HC: Freitag, Stutz – J. Schlegel (1), Duwe (4/2), Schallock (4), Scheele (4), Schmidt (1), Wahl (2), Goldschmidt (1), Kluth, Deinert, Spiekermann (3), Johannesson (1/1), V. Schlegel

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AOK

TSV Travemünde: Röhr – Wulf (4), R. Gahl, Krey (1), Stammer, Riehl (6), Naleschinski (2), Haupt (12/4), Lærke (7/1), Kieckbusch (1), Wessoly (2)

SR: M. Klinke / S. Klinke (Bordesholm)

Zeitstrafen: 0:3

Siebenmeter: 3/6:5/5

Zuschauer: ca. 200

Spielfilm: 1:0 (2.), 1:2 (6.), 7:9 (16.), 10:9 (18.), 13:14 (25.), 14:21 (30.) – 16:27 (39.), 20:32 (54.), 21:35 (59.)

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