Hamburg – Der HSV Handball hat seine Siegesserie in der DKB Handball-Bundesliga ausgebaut. Nach einer sehr starken Vorstellung in der ersten Halbzeit vor 8.200 Zuschauern in der O2 World Hamburg setzten sich die Hamburger mit 31:29 gegen Frisch Auf! Göppingen durch. Der HSV Handball, der ohne Blazenko Lackovic (Schulterprellung), Andreas Nilsson (Stauchung im Wadenbein) und Domagoj Duvnjak (Rückenblockade), antreten musste, kam mit viel Schwung aus der Kabine. Eine starke Abwehr mit dem wiedergenesenen Davor Dominikovic legte den Grundstein für eine 18:13-Halbzeitführung. Im zweiten Durchgang kam der Gast aus Schwaben besser in die Partie, doch in den Schlussminuten behielten die Hamburger auch dank einiger Paraden von Johannes Bitter die Oberhand. Bester Werfer seitens des HSV Handball war Joan Cañellas, der elf Mal erfolgreich abschließen konnte. Bei den Gästen traf Michael Kraus mit sechs Toren am häufigsten.
HSV Handball legt los wie die Feuerwehr
Lange ließen sich die HSV Handballer nicht bitten, um mit dem Torewerfen zu beginnen. Nach dem Eröffnungstreffer von Zarko Markovic gegen seinen Ex-Club (1:0, 2.) und dem anschließenden Ausgleichstreffer von Michael Kraus für Frisch Auf! Göppingen (1:1, 2.) legte die Mannschaft von Martin Schwalb los. Vier Treffer in Folge, darunter zwei weitere Treffer von Markovic (3., 6.) sorgten für eine 5:1-Führung (6.). Aus einer geschlossenen Abwehr heraus boten sich aufgrund von erzwungenen technischen Fehlern beim Gegner gute Gelegenheiten im Tempogegenstoß. Nachdem Johannes Bitter im Hamburger Tor zwei Mal hintereinander parieren konnte (16.), schloss Matthias Flohr einen weiteren Vier-Tore-Lauf für die Hamburger ab, was geleichzeitig die größte Führung der Partie beim Stand von 12:5 bedeutete. In den folgenden Minuten versäumte es der HSV nach dreimaliger Überzahl den Vorsprung zu erhöhen, konnten jedoch nach dem Treffer vom überragenden Joan Cañellas immerhin auf 17:11 erhöhen, nachdem die Gäste auf vier Tore herangekommen waren (27.). Die Schwaben schadeten sich in den Schlussminuten selbst, nachdem Manuel Späth seine dritte Zeitstrafe kassierte und mit Rot vom Platz musste (29.). Den Treffer von Michael Kraus zum 13:18 konnten die Hanseaten zur Halbzeit aber dennoch nicht verhindern.
Göppingen wehrt sich – Bitter behält die Nerven
Im zweiten Durchgang zeigte Johannes Bitter eine tolle Parade zu Beginn. Doch im Gegenzug zeigte Bastian Rutschmann auf der Gegenseite ebenfalls seine Klasse. Zu Beginn der zweiten Halbzeit begeneten sich beide Mannschaften auf Augenhöhe. Nach Joan Cañellas siebtem Treffer des Spiels, der den HSV mit 23:17 in Führung bringen konnte (39.), verlor die Mannschaft von Martin Schwalb jedoch ein wenig den roten Faden im Spiel. Trotz der zweiten roten Karte gegen den Neu-Göppinger Evgeni Pevnov – ebenfalls aufgrund der dritten Zeitstrafe – fanden die Gäste plötzlich ins Spiel zurück (41.). Ein 5:1-Lauf ließ die Schwaben wieder auf drei Tore herankommen (24:21, 45.). In den Schlussminuten war es dann aber wieder einmal Johannes Bitter, der etliche wichtige Paraden zeigte, um den HSV im Spiel zu halten. Zwei unmittelbar aufeinander folgende Glanztaten in der 52. Minute verhinderten zunächst den Anschluss der Gäste. Nachdem die Göppingen darauf mit einem Drei-Tore-Lauf doch wieder auf 27:28 aufschließen konnte, war es erneute Bitter, der in der 58. Minute den Ausgleichstreffer von Marcel Schiller verhinderte. Der folgende Angriff sollte entscheidend werden: Zeitspiel wurde gegen den HSV Handball angezeigt, doch ein geschickter Pass von Cañellas auf Henrik Toft Hansen sorgte erneut für ein Mini-Polster (30:28, 60.). Mit seinem elften Treffer des Spiels setzte der spanische Spielmacher im Trikot des HSV, Joan Cañellas, den Schlusspunkt zum 31:29. Damit feierten die Hamburger in der Bundesliga den fünften Sieg in Folge.
HSV Handball: Bitter (12 P., 1.-60.); Cleverly (0 P., für einen Siebenmeter eingewechselt)
Cañellas 11, Toft Hansen 4, Lindberg 4/3, Hens 4, Markovic 4, Schröder 1, Flohr 1, Jansen 1, Pfahl 1, Djordjic, Dominikovic, Mahé, Duvnjak n.e.
Frisch Auf! Göppingen: Marinovic (3 P., 1.-20. Und für einen Siebenmeter eingewechselt); Rutschmann (6 P., 20.-60.);
Kraus 6, Lobedank 5, Rnic 4, Schiller 3/3, Schöne 3, Kneule 3, Beljanski 2, Späth 2, Pevnov 1, Thiede, Oprea, Markez n.e., Fontaine n.e.
Siebenmeter: 3/4 – 3/4 (Lindberg kann Rutschmann nicht überwinden – Bitter pariert gegen Schiller)
Zeitstrafen: 2 – 9 (Floh, Markovic – 3x Späth, 3x Pevnov, Oprea, Beljanski, Lobedank)
Rote Karte: Späth (Dritte Zeitstrafe, 29.), Pevnov (Dritte Zeitstrafe, 41.)
Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein (Tönisvorst / Ratingen)
Spielfilm: 1:0 (2.), 1:1 (2.), 5:1 (6.), 5:2 (6.), 6:3 (7.), 8:3 (8.), 8:5 (12.), 12:5 (16.), 12:8 (20.), 13:9 (23.), 15:9 (25.), 16:10 (26.), 17:12 (29.), 18:13 (30.) – 18:14 (32.), 19:14 (33.), 20:14 (35.), 23:17 (39.), 23:19 (40.), 24:19 (42.), 24:22 (45.), 25:23 (49.), 26:24 (50.), 28:24 (52.), 28:27 (56.), 29:27 (56.), 30:28 (59.), 31:29 (60.)
Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „In der ersten Halbzeit haben wir ein sehr gutes Spiel gemacht und wir hatten den Rückraum von Göppingen im Griff. Es war eine verdiente Führung zur Halbzeit. Im zweiten Durchgang haben wir zu viel auf die Uhr geschaut und in der wichtigen Phase einen Siebenmeter und freie Würfe nicht getroffen. Wir können viel aus diesem Spiel lernen, freue mich aber natürlich auch, dass wir gewonnen haben.“
Velimir Petkovic (Trainer Frisch Auf! Göppingen): „Ich bin vom Ergebnis her natürlich enttäuscht. Trotz der schlechten ersten Halbzeit haben meine Spieler eine gute Leistung gezeigt. Ich muss meine Mannschaft für die zweite Halbzeit loben. Dort stimmte alles. Wir hatten kurz vor Schluss die Chance einen Punktgewinn zu erzielen, haben sie aber nicht genutzt. Glückwunsch an Martin Schwalb.“
Henrik Toft Hansen (Kreismitte HSV Handball): „Die erste Halbzeit war konzentriert und kontrolliert. Im zweiten Durchgang wurde unser Spiel aber zunehmend hektisch und dadurch ist Göppingen ins Spiel zurückgekommen. Heute hat Joan Cañellas uns im Spiel gehalten. Ich denke, dass wir im Großen und Ganzen verdient gewonnen haben.“