Lübeck – Die gestrige 26:30-Niederlage bei der TSG Wismar war ein Rückschlag für den TSV Travemünde in der 3. Liga Nord. Statt alles in der eigenen Hand zu haben und sogar auf einen Nichtabstiegsplatz zu springen, rutschten die Raubmöwen auf den vorletzten Tabellenplatz ab und brauche nun fremde Hilfe, um den Klassenerhalt noch zuschaffen. Drei Spieltage vor dem Ende ist aber noch alles offen, denn Travemünde trennt gerade zwei Punkte vom Tabellenachten VfL Oldenburg II. Es ist immer noch ein Vierkampf zwischen dem TSV, den Niedersachsen sowie dem HSV Minden-Nord und der TSG Wismar. Die Frage, wer die HSG Heidmark in die Oberliga begleitet, wird wohl erst am letzten Spieltag beantwortet. HL-SPORTS blickt auf die Restprogramme der vier beteiligten Teams.
Platz neun: VfL Oldenburg II – 13:25 Punkte – 434:484 Tore:
Restprogramm: TSG Wismar (A), HSG Heidmark (A), HG OKT (H)
Direkter Vergleich mit der Konkurrenz: Minden (+), Wismar (+), Travemünde (+)
Ein machbares Restprogramm wartet auf die Bundesliga-Reserve aus Niedersachsen. Heidmark ist ein Pflichtsieg und wenn man dann noch in Wismar einen Punkt holt, sollte der Klassenerhalt unter Dach und Fach sein. Dazu hat der VfL zwei große Vorteile gegenüber der Konkurrenz: (noch) drei gewonnene direkte Duelle gegen die die Mitkonkurrenten und die Möglichkeit, Spielerinnen aus der Bundesliga einzusetzen.
Platz zehn: HSV Minden-Nord – 12:24 Punkte – 450:525 Tore
Restprogramm: TSV Nord Harrislee (A), Buxtehuder SV II (H), SFN Vechta (A), TV Oyten (H)
Direkter Vergleich mit der Konkurrenz: Oldenburg (-), Wismar (-), Travemünde (-)
Von den vier Mannschaften, die noch um die letzten beiden Plätze in der dritten Liga kämpfen, haben die Ostwestfalen wohl das härteste Restprogramm. Gegen keinen der Gegner holte man in der Hinrunde Punkte und das gleich drei der vier Gegner noch Hoffnungen nach ganz oben haben, macht die Sache nicht leichter. Und dass man sämtliche direkten Vergleiche gegen die Konkurrenten verlor, macht die Sache nicht leichter. Da hilft es auch wenig, dass man noch ein Spiel mehr als die anderen drei Teams hat.
Platz elf: TSG Wismar – 12:26 Punkte – 460:518 Tore
Restprogramm: VfL Oldenburg II (H), HG OKT (A), Buxtehuder SV II (H)
Direkter Vergleich: Oldenburg (-), Minden (+), Travemünde (+)
Das Restprogramm der Mecklenburgerinnen lässt sich wohl am Einfachsten mit den Worten „schwierig, aber machbar“ umschreiben. Zwei Heimspiele sind ein Vorteil, die Gegner machbar, lediglich gegen Buxtehude nimmt Wismar die klare Außenseiterrolle ein. Das Schlüsselspiel dürfte die Partie gegen den Mitkonkurrenten Oldenburg werden. Fraglich ist aber, ob der negative Trend der letzten Wochen mit dem Sieg gegen die Raubmöwen endgültig gestoppt ist.
Platz zwölf: TSV Travemünde – 11:27 Punkte – 495:539 Tore
Restprogramm: HG OKT (H), Buxtehuder SV II (A), SFN Vechta (H)
Direkter Vergleich: Oldenburg (-), Minden (+), Wismar (-)
Trainer Christoph Nisius setzt für seine Raubmöwen vor allem auf die beiden Heimspiele und in der Tat sind die Partien auf jeden Fall machbar. Punkte beim Buxtehuder SV wären auf jeden Fall eine Überraschung. Allerdings ist Travemünde nun mal punktetechnisch zurück und auch die Tatsache, dass man nur den direkten Vergleich mit Minden gewinnt, macht die Sache nicht leichter.
HL-SPORTS Blick in die Kugel:
Eine Vorentscheidung könnte am nächsten Spieltag in drei Wochen fallen, wenn Wismar und Oldenburg im direkten Duell aufeinander treffen. Der VfL könnte mit einem Sieg das Ticket für die kommende Saison buchen, Wismar das nötige Selbstvertrauen für die restlichen Spiele sammeln. Ein Mindener Klassenerhalt wäre aufgrund des Restprogramms ein wenig überraschend. Der HSV muss wohl darauf setzen, dass der eine oder andere Gegner die Saison im Kopf abgeschenkt hat. Für die Raubmöwen gilt das Prinzip Hoffnung: selbst die Heimspiele gewinnen und darauf hoffen, dass die Konkurrenz genug Federn lässt.
Wir legen uns fest: Oldenburg gewinnt gegen Wismar, die Raubmöwen holen noch vier Punkte und halten gemeinsam mit dem VfL die Klasse, da Minden nicht mehr viel gewinnt und der Buxtehuder SV seine Spiele gewinnt.