Hamburg – Der HSV Handball konnte den achten Sieg in der DKB Handball-Bundesliga in Folge feiern. Im Rahmen des 11. Spieltags gewannen die Hanseaten bei den Füchsen Berlin mit 33:32. Die 9.000 Zuschauer in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle sahen dabei die erwartet mitreißende Partie, in der die Hanseaten mit der letzten Aktion des Spiels, einem erfolgreichen Siebenmeter von Hans Lindberg, die Punkte aus der Hauptstadt entführten. Dabei lagen die Hanseaten nach der ersten Halbzeit noch mit drei Toren zurück. Im zweiten Durchgang kämpfte sich die Mannschaft von Martin Schwalb an die Füchse heran, ehe die Tore im Wechsel fielen. Bester Werfer des Spiels war Hans Lindberg mit zwölf Treffern. Für die Berliner schloss Fredrik Petersen (8) am häufigsten erfolgreich ab.
Großer Kampf beider Mannschaften
„Wir begegnen uns auf Augenhöhe, und darauf freue ich mich“, hatte Martin Schwalb die Partie bei den Füchsen Berlin im Vorfeld kommentiert. Und der HSV-Trainer sollte mit seiner Einschätzung des Gegners Recht behalten. Von Beginn an entwickelte sich in der Max-Schmeling-Halle ein heiß umkämpftes Match, in dem die Hanseaten durch einen Treffer durch Andreas Nilsson mit 1:0 in Führung gingen (1.). Diese sollte nach zwei Treffern von Domagoj Duvnjak Bestand haben (5., 7.), ehe die Hamburger nach neun Minuten erstmals zurücklagen (4:5). Nach einem 3:0-Lauf durch Zarko Markovic, Hans Lindberg und erneut Nilsson, der immer wieder clever von Pascal Hens angespielt wurde, lagen die Hamburger sogar mit zwei Toren vorn (8:6, 14.). Durch Lindberg (20., 21.) gelang die erneute Zwei-Tore-Führung zum 12:10, doch die Hausherren konnten erfolgreich dagegenhalten. Fünf Minuten vor dem Ende der ersten Halbzeit rissen die Füchse das Spiel an sich und konnten kleine Fehler in der Rückwärtsbewegung der Hanseaten ausnutzen, um ihre Führung zum 19:16 auszubauen.
Hamburger lassen sich vom Rückstand nicht beeindrucken
Unbeeindruckt vom Drei-Tore-Vorsprung der Berliner begannen die Hanseaten in der zweiten Halbzeit ihr Spiel durchzusetzen. Durch blitzschnelle Aktionen verkürzten Blazenko Lackovic und Duvnjak auf 18:19 (32.). Ein Drei-Tore-Lauf von Torsten Jansen, Markovic und Lindberg brachte schließlich die erneute Führung zum 21:20. Nun fielen die Tore im Wechsel. Durch eine aggressive Deckung machten es die Hanseaten den Berlinern nicht leicht, zum schnellen Torerfolg zu kommen. Zwar konnten diese zum 24:23 erneut in Front gehen (43.), doch immer wieder war es nun der Mann des Tages, Hans Lindberg, der die Hamburger in Führung brachte (27:26, 48.). Einen 3:0-Lauf der Berliner konterten die Hamburger mit einem eigenen Lauf zum 30:29 (56.). Der letzte Angriff beim Stand von 32:32 gehörte der Mannschaft von Martin Schwalb. Mit aller Kraft versuchten die Berliner, die letzte Führung zu verhindern, doch den daraus resultierenden Siebenmeter verwandelte Hans Lindberg schließlich zum stark erkämpften 33:32-Sieg.
Füchse Berlin: Heinevetter (3 P., 1.-25., 54.-60.); Stochl (6 P., 25.-54., außerdem für einen Siebenmeter eingewechselt)
Petersen 8/4, Igropulo 6, Horak 5, Zachrisson 4, Jaszka 3, Nielsen 2, Christopherson 2, Wiede 1, Romero 1, Spoljaric, Löffler n.e., Thümmler n.e., Richwien n.e.
HSV Handball: Bitter (3 P., 1.-27.); Cleverly (3 P., 27.-54., 54.-60.)
Lindberg 12/6, Duvnjak 7, Markovic 5, Nilsson 3, Jansen 2, Hens 2, Lackovic 1, Pfahl 1, Flohr, Cañellas, Dominikovic, Schröder n.e., Toft Hansen n.e., Djordjic n.e.
Siebenmeter: 4/5 – 6/7 (Bitter pariert gegen Petersen – Lindberg verfehlt das Tor)
Zeitstrafen: 7 – 6 (2x Spoljaric, 2x Igropulo, Horak, Jaszka, Zachrisson – 2x Flohr, 2x Dominikovic, Duvnjak, Cañellas)
Schiedsrichter: Lars Geipel / Marcus Helbig (Steuden / Landsberg)
Spielfilm: 0:1 (1.), 3:4 (7.), 5:4 (9.), 6:6 (12.), 6:8 (14.), 8:9 (17.), 10:10 (19.), 10:12 (20.), 13:13 (24.), 15:14 (25.), 16:15 (28.), 18:15 (29.), 19:16 (30.) – 20:18 (32.), 20:21 (36.), 22:23 (40.), 24:23 (43.), 25:26 (46.), 26:27 (47.), 29:27 (52.), 29:30 (56.), 30:32 (58.), 32:32 (60.), 32:33 (60.)
Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Heute war alles drin, was Handball ausmacht. Wir haben in der ersten Halbzeit ein bisschen zu vorsichtig agiert. Im Angriff hatten wir gute Lösungen, aber in der Rückwärtsbewegung dann Tore hergeschenkt. So lagen wir zur Pause verdient zurück, das war eine schwere Situation. Wir haben dann die Abwehr etwas umgestellt und versucht, spritziger auf den Beinen zu sein. Wir haben die Zweikämpfe angenommen und versucht, die Berliner vom Tor fernzuhalten. Das haben wir geschafft. In den letzten Minuten geht es mal so, mal so aus. Am Mittwoch haben wir noch verloren, heute hatten wir das glücklichere Ende für uns. Wir sind sehr zufrieden, denn in Berlin zu gewinnen, ist immer schön. Die Partie sagt aber nichts über den weiteren Saisonverlauf aus.“
Dagur Sigurdsson (Trainer Füchse Berlin): „Ich glaube, wir haben heute ein Statement abgegeben. Ich muss mich bei meiner Mannschaft bedanken, wir haben super gekämpft und alles gegeben. Vielen Dank auch an die Zuschauer, die Halle war voll und es war eine große Kulisse. Wir sind sehr enttäuscht, dieses Riesenspiel verloren zu haben.“
Pascal Hens (Rückraum Links HSV Handball): „Heute konnte sich keiner absetzen, aber wir waren nach der ersten Halbzeit sofort da. Wir wussten zu jedem Zeitpunkt, dass hier etwas geht. Es war viel Tempo im Spiel, und wir sind glücklich, uns am Ende durchgesetzt zu haben.“
Torsten Jansen (Linksaußen HSV Handball): „Wir haben immer an uns geglaubt und nie aufgehört zu kämpfen. Wir haben auf einem sehr hohen Niveau mit relativ wenigen Fehlern gespielt. Dadurch haben wir in der zweiten Halbzeit weniger Gegenstöße bekommen. Wir waren immer fokussiert und wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen.“
Andreas Nilsson (Kreis Mitte HSV Handball): „Dieser Sieg ist wunderschön! In der zweiten Halbzeit war unsere Abwehr super, und wir waren diszipliniert im Angriff. Das Spiel bringt uns mehr als zwei Punkte. Das war gerade nach der Partie gegen Göppingen sehr wichtig für uns.“
Bundestrainer Martin Heuberger nominiert Pfahl für DHB-Auswahl
Gerade erst eingewechselt, durfte sich Adrian Pfahl über seinen Treffer zum 31:30 freuen, der das Spiel gegen die Füchse Berlin zwar nicht entschied, ihm aber vielleicht die entscheidende Wendung gab. Nach den zwei in Berlin gewonnenen Punkten hat der linke Rückraumspieler erneut großen Grund zur Freude: Nachdem Holger Glandorf (SG Flensburg-Handewitt) seine Teilnahme am bevorstehenden DHB-Lehrgang in Barsinghausen aufgrund eines Muskelfaserrisses abgesagt hat, nominierte Bundestrainer Martin Heuberger HSV-Profi Adrian Pfahl für die deutsche Nationalmannschaft nach. Damit darf sich der linke Rückraumspieler Hoffnungen auf Einsätze beim Handball-Supercup machen, der am Wochenende in Bremen (Fr., 1.11.) und in der O2 World Hamburg (Sa./So., 2.11./3.11.) stattfindet. Seine bisher letzten Einsätze für die DHB-Auswahl, die sich von Montag bis Donnerstag in Barsinghausen auf das Kurzturnier vorbereitet, absolvierte Pfahl Anfang Mai gegen Slowenien, wobei ihm in zwei Spielen gegen die drei Treffer gelangen. Am Montag (28.10.13) wird Pfahl zur Nationalmannschaft stoßen, um sich auf das Kurzturnier vorzubereiten.