Lübeck – Für den Oberliga-Absteiger VfL Bad Schwartau hat es gleich zum Saisonstart eine deftige Heimniederlage mit 13:24 (4:15) gegen den Lauenburger SV gegeben. Während der Aufsteiger MTV Lübeck seine Außenseiter-Chance nutzte und den Favoriten TSV Mildstedt mit 27:25 (16:15) auf die Heimreise schickte.
MTV Lübeck – TSV Mildstedt 27:25 (16:15)
Der Aufsteiger MTV Lübeck hat seinen Einstand in der Schleswig-Holstein-Liga (SH-Liga) wie einen Hitchcock-Krimi durch den knappen 27:25 (16:15) Sieg gegen den Favoriten TSV Mildstedt gestaltet. Die Luft brannte vor 80 Zuschauern in der Struckbachhalle bis zum Schluss, dank einer kämpferischen Mannschaftsleistung.
Mit dem 1:0 für den MTV erzielte Neuzugang Jetalong Khotsakit das erste seiner sechs Treffer der ersten Halbzeit und überzeugte ebenso wie Alexander Gauger im Tor, ein weiterer Neuling. Bis zur 12. Minute ging der Gastgeber immer wieder in Führung, aber der TSV Mildstedt glich postwendend aus. Obwohl die junge Mannschaft von Trainer Peter Kasza vorne auf Tore drängte, musste sie hinten meist auch schnell wieder den Ausgleich der Gäste hinnehmen. Zur Halbzeit stand eine knappe 16:15 Führung für die Lübecker auf der Anzeige.
Die zweite Halbzeit lief etwas schleppend an, beide Teams legten den Fokus nun vor allem auf die Abwehrarbeit. So markierte Patrick Stahl in der 34. Minute den ersten Treffer zum 17:15. Der Favorit kam besser ins Spiel, holte Tor um Tor auf und übernahm in der 42. Minute erstmals im Spiel die Führung beim 20:19. In der 45. Minute war beim 21:21 weiter alles offen, was die heiße Endphase des Spiels einläutete.
Die Stimmung in der Halle wurde immer hitziger, die Zuschauer standen wie ein Mann hinter dem Gastgeber und es wurde auf der Platte um jeden Zentimeter Boden gekämpft. Während Jannes Karstens drei Siebenmeter sicher verwandelte, sorgte auch Patrick Stahl aus dem Rückraum wieder für die Lübecker Führung. Aber des TSV Mildstedt ließ sich nicht abhängen und erzielte immer wieder den Ausgleich.
Als Stahl 49 Sekunden vor Schluss den Treffer zur wichtigen 26:25 Führung erzielte, stand die Halle Kopf. Der Gegenzug brachte nicht den erneuten Ausgleich, sondern Ballbesitz für den Gastgeber. Jetzt, 16 Sekunden vor dem Ende, zog Trainer Kasza die grüne Karte zum Team Time Out. Letzte Anweisungen für den finalen Angriff, der gegen eine ganz offensiv stehende Abwehr geführt wurde. Der Pass erreichte Alwin Merk, der den Ball mit der Schlusssirene zum 27:25 Endstand im Tor der Gäste versenkte.
Trainer Peter Kasza sagte nach dem Spiel: „Der Schlüssel zum Sieg war heute neben der kämpferischen Leistung die Stabilität der Abwehr in der zweiten Halbzeit. Noch dazu kam die starke Leistung von Alex Gauger im Tor mit insgesamt 17 Paraden."
Torschützen für MTV Lübeck:
Jetalong Khotsakit (7), Jannes Karstens (6/3), Patrick Stahl und Ole Jansen (je 6), Alwin Merk (2)
VfL Bad Schwartau – Lauenburger SV 13:24 (4:15)
Zum Einstand hat sich der VfL Bad Schwartau vor 103 Zuschauern im Schulzentrum Jahnstraße gegen den letztjährigen Tabellensechsten Lauenburger SV mit 13:24 (4:15) eine derbe Klatsche abgeholt. Die zwölf sehr schwachen Minuten in der ersten Halbzeit besiegelten das Schicksal.
Das 1:0 durch Lisa Matzke nach 41 Sekunden war bereits die einzige Führung für die Mannschaft von Trainer Sven Kröger. Mit vier Toren in Folge ging der Gast anschließend mit 4:1 in Führung, doch in der 10. Minute stellte Nadja Gierke mit ihrem Tor den Anschluss zum 3:4 her. Es folgten zwölf äußerst schwache Minuten mit einem 8:0-Lauf zum 12:3 für die Lauenburger und das Spiel war entschieden. Von diesem Desaster aus hektischen Angriffen mit überhasteten Abschlüssen erholte sich der VfL nicht mehr und die Seiten wurden beim 4:15 gewechselt.
Nach der Pausenansprache von Trainer Kröger verlief die zweite Halbzeit ausgeglichen. Das war ein Verdienst der gut aufgelegten Frauke Staaß im Tor, die so manchen Ball entschärfte und so das Tempospiel nach vorne ermöglichte. So hieß es am Ende, dank des 9:9 der zweiten Halbzeit, noch 13:24.
Kröger mit dem Fazit, dass seine Mannschaft phasenweise auf Schleswig-Holstein Liga Niveau gespielt und in der Abwehr gut zusammen gearbeitet hat. Jedoch auch phasenweise wie ein Kreisligaligist und viel zu hektisch abgeschlossen hat. In der zweiten Halbzeit zeigte die Mannschaft, dass sie eigentlich mit solchen Teams wie dem Lauenburger SV mithalten kann.
Torschützen für VfL Bad Schwartau:
Sina Schlör (3), Nadja Gierke (2/1), Franziska Semik und Melina Burckhardt (je 2), Sarah Nadolni und Charlotte Gutsch (je 1/1), Lisa Matzke und Sarah Diekert (je 1)