Lübeck – Der erfolgreiche Jahresabschluss vor den eigenen Fans ist perfekt. In einem unglaublichen Spiel gewannen die Männer von Trainer Torge Greve am gestrigen Samstagabend gegen den Erstligaabsteiger Balingen-Weilstetten mit 27:26 und das trotz eines zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstandes.
„Ich bin sehr stolz auf die heute gezeigte Teamleistung. Gerade nach der bitteren Niederlage letzte Woche in Bietigheim tut dieser Sieg sehr gut“, resümierte Rickard Akermann den Erfolg in der Hansehalle. Sebastian Damm blickte sogar auch auf das vorangegangene Programm gegen den Bergischen HC und die SG BBM Bietigheim zurück: „Ich glaube, wir können mit den zwei Siegen gegen die drei Topfavoriten der Liga unglaublich zufrieden sein. Vor dem Spiel beim Bergischen HC hat das wohl kaum einer für möglich gehalten.“ Wie es zu erklären sei, trotz eines permanenten Rückstandes immer wieder heranzukommen und nicht aufzugeben, erklärte der Rechtsaußenspieler des VfL folgendermaßen: „Ich glaube, das ist eine riesige Stärke dieser Mannschaft. Wir haben auch heute wieder die Fehler des Gegners konsequent genutzt und konnten uns durch diese Teilerfolge immer wieder neues Selbstvertrauen holen.“
Gästetrainer Jens Bürkle ärgerte sich über die Niederlage seiner Mannschaft sehr: „Wir haben bis zum 18:13 für uns ein wirklich gutes Spiel gemacht. Dann haben wir uns leider einige Bälle zu früh genommen und von da an ging es heute gefühlsmäßig rauf und runter. Zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen, Aussetzer, technische Fehler und gute Aktionen waren der Grund für ein sehr offenes Hin und Her. Deswegen weiß ich am Ende auch nicht, ob das Ergebnis gerecht ist. Mit einem Unentschieden hätten beide Teams glaube ich gut leben können. Jetzt fühlt man sich, als wenn man das Spielgeschehen nicht mehr hundertprozentig in der Hand hatte und trotzdem gehen meine Glückwünsche an die Lübecker, die sich den Sieg aufgrund des großen Kampfes mit Sicherheit auch verdient hatten.“
Sein Trainerkollege gegenüber, Torge Greve, war hingegen sichtlich erleichtert und sehr stolz auf seine Spieler: „Wir haben es heute von Beginn an nicht geschafft, die offensive Reihe der HBW in den Griff zu bekommen, weswegen wir von Anfang an mit zwei Toren zurücklagen. In der ersten Halbzeit haben wir es einmal geschafft auszugleichen, doch kurz vor der Pause hat Balingen wieder zwei, drei Tore geworfen und uns fast überrollt. Als wir uns nach dem schwachen Beginn in der zweiten Halbzeit wieder erholen konnten, haben wir die Abwehr ein wenig umgestellt und versucht, die Mitte der Balinger mehr in den Griff zu bekommen. Das hat ganz gut geklappt und wir konnten uns so stabilisieren. Ich muss der gesamten Mannschaft, aber auch allen Fans in der Halle, die uns heute unglaublich unterstützt haben, ein riesiges Kompliment aussprechen. Das was hier heute emotional abgelaufen ist, war der absolute Wahnsinn.“
Mit diesem Sieg festigten die Lübecker ihren dritten Platz und bleiben den Bietigheimern damit weiter dicht auf den Fersen. Viel wichtiger war am gestrigen Tag aber, dass man ein erfolgreiches, spannendes Jahr, grandios zu Ende führen und mit einem letzten Heimsieg noch lange mit den Fans zusammen feiern konnte.