Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat auf dem Weg zur Meisterschaft vor 3.350 Zuschauern in der Sporthalle Hamburg mit der 32:33 (18:16)-Niederlage gegen den Tabellendritten, die Mecklenburger Stiere Schwerin, einen Dämpfer bekommen. Bei dieser zweiten Heimniederlage schlugen sich die Hamburger nach einer 13:6-Führung (17.) durch schlechtes Rückzugsverhalten und eine schwache Abwehrleistung während der zweiten Halbzeit selbst. Sie haben weiterhin noch vier Punkte Vorsprung und den Vorteil im direkten Vergleich vor dem Tabellenzweiten TSV Altenholz, aber vielleicht war dieses ein heilsamer Rückschlag für die bevorstehenden letzten fünf Punktspiele. Es fehlen also weiterhin sechs Punkte zur Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Handball-Bundesliga.
Es begann alles nach Maß und zur Freude der Zuschauer mit einer schnellen 2:0-Führung durch Tore von Lukas Ossenkopp und Stefan Schröder. Die Gäste ließen sich aber in den ersten Minuten nicht beeindrucken, konterten und glichen in der 4. Minute zum 3:3 aus. Es kam zu einem offenen Schlagabtausch, so hieß es in der 5. Minute bereits 5:5. Es war erneut Ossenkopp, der zum 5:0-Sturmlauf blies, so hatten die Hamburger in der 12. Minute die Nase mit 10:5 vorn. Trotz des 6:10 nach einer schnellen Mitte durch die Schweriner ließen sich die Gastgeber nicht aus dem Tritt bringen.
Sie legten noch drei Treffer drauf zur 13:6-Führung in der 17. Minute, alles schien auf einen sicheren Sieg hinzudeuten. Nach 20 Minuten wechselte Trainer Torsten Jansen innerhalb kürzester Zeit den größten Teil der Mannschaft aus, was zu einem Bruch in Abwehr und Angriff führte. Die Hintermannschaft stand ein ums andere Mal nicht so kompakt zusammen, wie es gegen den beweglichen Angriff der Gäste notwendig gewesen wäre. Der Angriff schloss streckenweise unvorbereitet ab, ließ die Durchschlagskraft vermissen und das Rückzugsverhalten war auch nicht optimal. So kamen die Mecklenburger Stiere Schwerin wieder ins Spiel zurück, holten Tor um Tor auf. Zu allem Überfluss mogelte Pedersen mit seinem achten Treffer den fälligen direkten Freiwurf, nach der Halbzeitsirene, ins Hamburger Gehäuse zum 16:18.
Zur zweiten Halbzeit lief beim HSV Hamburg die Startsieben wieder aufs Spielfeld, aber die Ordnung der ersten 20 Minuten fand die Mannschaft nicht wieder. Der offene Schlagabtausch ging weiter und der Vorsprung von drei Toren behielt bis zum 26:23 in der 43. Minute, gab der Mannschaft aber keine Sicherheit. Beim 26:24 hielt der Schweriner Torhüter Heinemann einen Siebenmeter von Ossenkopp. Statt wieder auf drei Tore davon zu ziehen, kassierten die Hamburger den Anschlusstreffer zum 26:25.
Nachdem Kevin Herbst das 28:26 erzielt hatte, gab es erneut einen Siebenmeter für den HSV, zu dem Herbst antrat. Er scheiterte an Kominek im Schweriner Tor. Die gleiche Folge wie bereits vier Minuten zuvor, statt auf drei Tore zu erhöhen, folgte ein 3:0-Lauf der Gäste, die in der 51. Minute erstmals die Führung übernahmen. Trainer Jansen zog die grüne Karte, um seine Mannschaft wieder in die Spur zu bringen. Die Hamburger glichen aus, gerieten aber immer wieder ins Hintertreffen. Als Schröder aus dem Rückraum, aus für ihn ungewöhnlicher Position, in der 58. Minute die erneute Führung zum 32:31 erzielte, schien sich das Blatt doch noch zu wenden. Aber die Schweriner bestraften die Freude über den Treffern mit einer schnellen Mitte und dem erneuten Ausgleich zum 32:32.
Jetzt überschlugen sich die Ereignisse, Herbst scheitert frei an Torhüter Kominek und im Gegenzug erzielte Evangelidis 58 Sekunden vor der Schlusssirene das 33:32 für die Mecklenburger Stiere Schwerin. Im vorletzten Hamburger Angriff hämmert Finn Wullenweber den Ball an den Pfosten und die Gäste kamen in Ballbesitz. Schwerin nahm 19 Sekunden vor dem Ende ein Team Time Out, um den letzten Angriff zu besprechen. Nachdem die Hamburger Abwehr den Ball erobert hatte, verhinderte Schwerins Zufelde das schnelle Ausführen des Freiwurfs und erhielt sieben Sekunden vor Schluss eine Zeitstrafe.
Diese Spielunterbrechung, sieben Sekunden vor dem Ende, nutzte Jansen zu seiner letzten Auszeit, den allerletzten Angriff des Spiels abzustimmen. Den finalen Wurf brachte Herbst unter Behinderung nicht im gegnerischen Tor unter und das Spiel ging mit 32:33 verloren. Durch diese Niederlage hat der HSV Hamburg keinen weiteren Schritt in Richtung Meisterschaft gemacht und benötigt weiterhin noch sechs Punkte aus den letzten fünf Spielen der Saison für den Aufstieg.
Torschützen für den Handball Sport Verein Hamburg:
Lukas Ossenkopp (13/4), Stefan Schröder und Philipp Bauer (je 4), Niklas Weller (3), Jan Kleineidam und Kevin Herbst (je 2), Leif Tissier, Jan Torben Ehlers, Finn Wullenweber und Dominik Vogt (je 1)