Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat sich in der ausverkauften Sporthalle Hamburg vor 3.570 Zuschauern, bis auf zehn Minuten zu Beginn der zweiten Hälfte, meisterlich präsentiert und den MTV Braunschweig mit 33:22 (14:9) auf die Heimreise geschickt. Im Anschluss an die Partie fand die Ehrung der Mannschaft für die Meisterschaft in der 3. Liga statt. Zum Schluss verabschiedete der Vorstand die ausscheidenden und während der Saison gewechselte Spieler gebührend. Der emotionale Höhepunkt war die Verabschiedung des Urgesteins Stefan Schröder. Abschließend feierten die Mannschaft und die Verantwortlichen des HSV Hamburg mit den Fans bei Freibier.
Der Gast aus Braunschweig erzielte das erste Tor der Begegnung zum 1:0, was die einzige Führung blieb, bevor Finn Wullenweber den Torreigen für die Hamburger zum 1:1 in der 2. Minute eröffnete. Mit vier Toren in Folge setzte sich der HSV Hamburg auf 4:1 (9.) ab. Es folgten fünf schwache Minuten, in denen Gästetorwart Ariel Panzer seiner Mannschaft den Rücken stärkte und sie zum 5:5 (15.) ausglichen. Nach einem rüden Foul an Dominik Vogt sah Carl-Philipp Seekamp vom MTV die rote Karte. Die Überzahl nutzte erneut Wullenweber mit seinem dritten Treffer zum 6:5.
Die Gastgeber waren wieder in der Spur und legten bis zur 22. Minute ein 10:6 vor. Nach dem Dreher von Dominik Axmann zum 13:8 nahm der Gästetrainer bereits sein zweites Team Time Out. Die Hamburger ließen sich nicht beirren und Jan Peveling meisterte in der 29. Minute einen Siebenmeter vom Braunschweiger Haupttorschützen Philipp Krause (7/1), musste aber seinen Nachwurf passieren lassen. In die Kabinen ging es mit einer 14:9-Führung.
Unmittelbar nach Wiederbeginn verwandelte Axmann einen Siebenmeter zum 15:9 und alles schien seinen Gang zu gehen. Weit gefehlt, jetzt zeigten die Angreifer Nerven, scheiterten häufig am Gästetorwart Panzer oder an ihren eigenen, teilweise überhasteten Abschlüssen. Die Abwehr fand keinen richtigen Zugriff, wirkte zu zahm und der MTV Braunschweig verkürzte Tor um Tor bis zum 16:18 in der 42. Minute. Dieses veranlasste Trainer Torsten Jansen die grüne Karte zu legen und die Mannschaft wieder auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen.
Es müssen die passenden Worte gewesen sein, jetzt zündete die Mannschaft den Turbo, Jan Kleineidam und Stefan Schröder erzielten innerhalb von zwei Minuten das 20:16. Braunschweigs Trainer Volker Mudrow zog seine letzte grüne Karte, wollte damit den Spielfluss der Hamburger unterbrechen und seine Jungs wieder in die Spur bringen. Dieses misslang total, denn Kleineidam legte einen lupenreinen Hattrick binnen 150 Sekunden zum 23:17 hin. Damit nicht genug, das muntere Torschießen ging weiter. Mit einem 12:3-Lauf nach Totos Auszeit war das Spiel beim 30:19 (56.) durch Schröder per Gegenstoß längst entschieden. Der Rest war Schaulaufen bis zum Endstand von 33:22.
Torschützen für den Handball Sport Verein Hamburg:
Dominik Axmann (5/1), Stefan Schröder, Jan Torben Ehlers und Finn Wullenweber (je 5), Jan Kleineidam (4), Jan Forstbauer und Dominik Vogt (je 3), Leif Tissier, Lasse Kohnagel und Marius Fuchs (je 1)
Im Anschluss fand die Meisterehrung statt und Vizepräsident Martin Schwalb und Sportsenator Andy Grote fanden lobende Worte zu den Leistungen der Mannschaft. Schwalb stellte aber auch fest, dass die Zweite Liga ein ganz anderer Schnack sein wird. Dort warten andere Kaliber auf die Hamburger und es würde nicht einfach, da in der kommenden Saison gleich fünf Mannschaft absteigen müssen, wegen der Reduzierung der Mannschaften in der Zweiten Liga von 20 auf 18. Somit sich wohl zehn Mannschaften um den Klassenerhalt streiten werden.
Nach der Ehrung für die Meisterschaft wurden die ausscheidenden Spieler gebührend vom Vorstand geehrt. Die Fans in der Halle feierten alle Spieler frenetisch, aber der Abschied von Urgestein Stefan Schröder, der von seinen drei Kindern eskortiert wurde, war der emotionale Höhepunkt. Die Mannschaft hatte noch eine Überraschung für Schrödi parat, er erhielt eine standesgemäße Bierdusche. Schwalb setzte noch einen drauf, es wurde das Trikot mit der Nummer 3 von der Hallendecke herunter gelassen und an der Stirnseite sichtbar aufgehängt. Der Vizepräsident erklärte, dass die Nummer 3 niemals wieder vergeben wird, sie beim Handball Sport Verein Hamburg ein für alle Mal Stefan Schröder gehöre.