Lübeck – Der Auftakt der Rückrunde verlief erfolgreich für den TSV Travemünde. Gegen den SV Grün-Weiß Schwerin, der zuletzt immerhin mit zwei Siegen gegen Owschlag und Henstedt-Ulzburg aufhorchen ließ, kam die Mannschaft von Thomas Kruse vor knapp 300 Zuschauern zu einem 37:20 (17:10)-Kantersieg.
Große Freude herrschte schon vor dem Anpfiff, denn Franziska Haupt wurde zu Lübecks Sportlerin und Junioren-Nationalspielerin Katharina Naleschinski zum Nachwuchstalent des Jahres gewählt.
Ein positiver Nebeneffekt des heutigen Sieges war die Zurückeroberung der Tabellenspitze. Bedingt auch dadurch, dass das gestrige Spitzenspiel des SV Henstedt-Ulzburg gegen den Buxtehuder SV II nach sechs Minuten abgebrochen werden musste. Kurioserweise sorgte ein defektes Hörgerät für den Ausfall der elektronischen Lautsprecheranlage. Bei den Raubmöwen konnte die erkältete Laura Riehl doch einspringen, dafür musste Katharina Naleschinski auf Grund einer Mandelentzündung und der Einnahme eines Antibiotikums passen.
Ein einziges Mal gerieten die Raubmöwen in Rückstand, als Eleni Evangelidou nach drei Minuten zum Schweriner 2:1 traf. Danach setzte der TSV zum ersten Zwischenspurt an und kamen durch die Treffer von Frederikke Lærke, Karen Wessoly und Haupts Dreierpack zum 6:2. Haupt war es auch, die in der 19. Minute zum 10:5 traf. Schwerin kam noch einmal auf 8:11 heran (21.). Doch bis zur Pause baute Travemünde seinen Vorsprung wieder auf sieben Tore aus.
Der Start zur zweiten Hälfte ließ zunächst vermuten, dass die Gäste aus Mecklenburg-Vorpommern gewillt waren, den Spielverlauf noch einmal zu drehen. Grün-Weiß kam bis auf 12:17 heran. Doch dieses kurze Aufbäumen brachte keine Verunsicherung im Travemünder Lager. Vielmehr setzte der neue Tabellenführer dieser Partie einen eindrucksvollen Stempel auf. Leonie Wulf und ihre Mitspielerinnen waren dem Labs-Team in allen Belangen überlegen und vermittelten phasenweise den Eindruck, dem Gegner nicht mehr als die Rolle des Sparring-Partners zu gönnen.
Aus einer glanzvollen Mannschaftsleistung stach Franziska Haupt heraus, die gleich 13 Mal ins Schwarze traf.
Trotz des deutlichen Ergebnisses präsentierten sich wenige Schweriner Fans als schlechte Verlierer. Während und auch nach dem Spiel ließen sie sich immer wieder zu Beleidigungen in Richtung Schiedsrichtergespann hinreißen.
Die Raubmöwen spielten mit: Röhr, Pooch – Wulf (5), Krey (1), Stammer (1), Riehl, Schmidt (3), Haupt (13/5), Lærke (7), Kieckbusch (1), Wessoly (6)