Hamburg – Der Handball Sportverein Hamburg hat seine 2.829 Zuschauer in der Sporthalle Hamburg bis drei Sekunden vor der Schlusssirene den Atem anhalten lassen, bevor der 27:26 (10:14)-Sieg durch Leif Tissier gegen die DJK Rimpar Wölfe perfekt war. Es war auch gleichzeitig die einzige Hamburger Führung in diesem hart umkämpften Spiel. Mit nunmehr 8:10 Punkten rangiert der HSV Hamburg auf Platz 11,während der Gast auf den ersten Abstiegsrang zurück fiel.
Eigentlich begann das Spiel nach dem Geschmack der Zuschauer, nach 66 Sekunden pariert Aron Edvardsson seinen ersten Siebenmeter. Doch nicht der HSV Hamburg ging anschließend in Führung, sondern DJK Rimpar Wölfe setzte Edvardsson zwei Bälle zum 2:0 in der 4. Minute ins Netz. Nach dem 1:2 durch Jan Forstbauer wurde Lukas Ossenkopp rüde gefoult und den fälligen Siebenmeter von Dominik Axmann hielt Gästetorhüter Max Brustmann. So bauten die Gäste, gestützt auf eine aggressive Abwehr und einen gut aufgelegten Brustmann im Tor, ihre Führung weiter aus.
Beim 7:4 für die Wölfe nahm der Gästetrainer sein erstes Team Time Out, was zum Ausbau der Führung auf 10:4 führte. Die Hamburger rannten sich ein ums andere Mal in der kompakten Deckung fest, weil sie ihr Glück über die Mitte suchten. Die Außen wurden nicht einbezogen, was der Gästeabwehr die Arbeit erleichterte, zumal sie auch körperlich überlegen war. Erst in den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit gestalteten die Gastgeber das Pausenergebnis mit 10:14 noch etwas erträglicher.
In der ersten Hälfte wirkte der Hamburger Angriff teileweise harmlos. Es gab wenig Bewegung ohne Ball, um die sich bietenden Lücken zu nutzen. Auch hatten die Gäste auf der Torhüterposition Vorteile, dass nur sieben Feldtore und drei Treffer durch Siebenmeter erzielt wurden. Die Hamburger Abwehr war auch nicht immer Herr der Lage, was die Gäste zu einfachen Treffern einlud.
Dem HSV Hamburg gelang der bessere Start in die zweite Hälfte und er glich beim 14:14 (35.) durch Philipp Bauer per Gegenstoß, nach einer guten Abwehraktion, erstmals aus. Die Halle kochte und feuerte ihre Mannschaft noch frenetischer an. Das Umschalten von Abwehr auf Angriff gelang in dieser Phase des Spiels besser gegenüber der ersten Halbzeit. Doch die Gäste ließen nicht locker, sie eroberten sich eine Zwei-Tore-Führung zurück.
Nach dem 19:23 per Gegenstoß trifft es Dominik Axmann zusätzlich mit einer Zeitstrafe nach 49 Minuten. Nun brachte Trainer Torsten Jansen Stefan Schröder und Leif Tissier ins Spiel und wechselt den glücklosen Torwart Edvardsson gegen Marcel Kokoszka aus. Es ist erneut Ossenkopp, der von der Siebenmeterlinie trifft und eine Minute später versenkte Bauer den Ball zum 21:23 (52.) im Netz.
Nachdem die DJK Rimpar Wölfe wieder auf 24:21 erhöhten, fasste Torhüter Edvardsson, inzwischen wieder zurück im Tor, schwere Bälle an und verhindert damit ein weiteres Absetzens der DJK. Das war wie ein Startsignal, schnell nach vorne zu spielen und den Ball durch die Reihen laufen zu lassen. Innerhalb von zwei Minuten legten die Hamburger drei Tore nach zum 24:24 (55.), was den Gästetrainer zur zweiten Auszeit zwang. Die Gäste gingen erneut in Front und beim 25:26 war es wieder Ossenkopp vom Punkt, der das 26:26 erzielte.
Nachdem die Wölfe ihre dritte Auszeit 64 Sekunden vor dem Ende genommen hatten, erhielt Marius Fuchs einen Zeitstrafe. 36 Sekunden vor der Schlusssirene entschärft Edvardsson einen Siebenmeter von Benjamin Herth, und kurz darauf gab es Ballbesitz für den Handball Sportverein Hamburg. Sieben Sekunden standen noch auf der Uhr, als Torsten Jansen seine letzte Auszeit nahm. Die finalen Ballwechsel wurden besprochen und Tissier vollstreckte drei Sekunden vor dem Ende zur viel umjubelten ersten Führung, was auch gleichzeitig den 27:26-Endstand markierte.
Torschützen für den Handball Sportverein Hamburg:
Lukas Ossenkopp (10/7), Philipp Bauer (5), Finn Wullenweber (4), Leif Tissier (3), Dominik Axmann (2), Niklas Weller, Jan Forstbauer und Christopher Rix (je 1)