Lübeck – Nicht nur im Fernsehen gibt es zur Zeit Handball bei der Europameisterschaft zu bewundern. Der zweite Jacob Cement Cup stand am heutigen Samstagnachmittag in der Lübecker Hansehalle auf dem Programm. Neben dem Ausrichter VfL Bad Schwartau waren erneut die beiden Teams des TuS Lübeck 93 und von Lübeck 1876 am Start. Als Favorit und Zuschauermagnet war heute der TBV Lemgo zu Gast. Bis auf die EM-Fahrer hatte der Bundesligist seinen kompletten Kader dabei.
Florian Kehrmann und Co. haben keine guten Erfahrungen an ihr letztes Spiel in der Hansehalle. Im DHB-Pokal gelang den Schwartauern am 21.09.2009 ein 29:28 Erfolg. Damals eine Pokal-Sensation.
Im ersten Spiel des Tages traf Lemgo auf Lübeck 1876. Erwartungsgemäß setzte sich der Bundesligist nach 2 x 15 Minuten mit 30:12 (16:5) durch. Patrick Zieker konnte auf Seiten des TBV sieben Tore zum Erfolg beisteuern. Bei tapfer kämpfenden 76’ern war Malte Jespen mit drei Toren erfolgreichster Werfer. Auffällig auf Seiten der Lübecker war Keeper Tim Kierdorf (in der zweiten Halbzeit eingesetzt), er konnte 4 tolle Paraden zeigen und hielt somit die Niederlage noch im Rahmen.
Florian Kehrmann sagte nach der Partie zu HL-SPORTS : „In der Vorbereitung ist es eine gute Sache gegen einen Zweitligisten zu Testen. Auch das Vorspiel gegen den Landesligisten als Warmup ist toll. Ich spiele mittlerweile 15 Jahre in Lemgo und habe damals schon zu Schwartauer Erstligazeiten gegen den VfL (mit Stojanovic, Thorsson usw.) gespielt. Leider war ich 2009 auch bei der Pokalniederlage in Lübeck und habe daher nicht nur schöne Erinnerungen an die Hansehalle“.
R. Mazur (Trainer Lübeck 1876) : „Wir haben uns sehr auf das Spiel gefreut. Darüber sprechen wir noch, wenn wir schon in Rente sind. Die Jungs waren am Anfang sehr nervös, das hat man gesehen. Die zweite Halbzeit war dann schon deutlich besser. Wir hätten gern noch ein paar Minuten länger gespielt. Jetzt konzentrieren wir uns wieder auf die Liga und hoffen den Klassenerhalt sichern zu können.“
Auch im zweiten Halbfinale setzte sich erwartungsgemäß der Favorit durch. Nach 30 Minuten besiegte der VfL Bad Schwartau den TuS Lübeck mit 16:11 (6:7). Eine Überraschung wäre Möglich gewesen, hätte TuS auch in Hälfte zwei die Leistung aus den ersten Minuten wiederholt. Das schnelle 3:0 für den VfL glich der Underdog aus und ging sogar durch Müller mit 6:4 in Führung. Die Führung gaben die Jungs von Harro Naujeck bis zur Pause nicht mehr ab. In der zweiten Halbzeit machte der VfL aber ernst und konnte vor allem durch Treffer von Thees Glabisch davonziehen. Glabisch (5 Treffer) reiste übrigens ebenso wie Kim Reiter nach der ersten Halbzeit im Finale gegen Lemgo mit der zweiten Mannschaft zum Spiel nach Alt Duvenstedt.Für TuS Lübeck war Wiethölter mit drei (zum Teile sehenswerten) Treffern erfolgreich.
Harro Naujeck und Daniel Friedrichs (Trainer TuS) : „Wir konnten heute nur gewinnen. Wir wollten uns gut präsentieren und das ist uns denke ich gelungen. An so einem Tag zählt nicht das Ergebnis, sondern der Spaß. Wir zeigen, dass wir gern Handball spielen und gern trainieren. Im Vorwege war uns wichtig, den Spielern das wichtige Spiel gegen Boostedt (am Sonntag) in den Köpfen zu lassen und sich nicht nur auf den VfL Bad Schwartau zu freuen. In der Liga (ungeschlagener Tabellenführer in der Landesliga) wollen wir unseren Weg weitergehen und versuchen in die Schleswig-Holstein-Liga aufzusteigen. Unser Dank gilt dem VfL Bad Schwartau und Jacob Cement für dieses tolle Erlebnis heute".
Das erwartete Finale spielte der VfL Bad Schwartau gegen den TBV Lemgo aus. Die Spielzeit wurde jetzt auf 2 x 25 Minuten verlängert. In einer abwechslungsreichen ersten Hälfte waren beide Teams auf Augenhöhe und der VfL führte mit 15:13. Lediglich Rolf Hermann (8 Treffer bis zur Pause) bekam die Deckung der Schwartauer nicht in den Griff. In den zweiten 25 Minuten kam Lemgo besser ins Spiel und zeigte deutlich, dass man gewillt war den Cup mit nach Hause zu nehmen. Auch aufgrund einiger Zeitstrafen verloren die Schwartauer ihre Führung und Lemgo übernahm das Zepter. Erst wenige Minuten vor dem Ende war die Partie entschieden und der Turniersieg ging mit 29:27 an den TBV Lemgo.
Nach dem Finale wurden noch Finn Wiethölter (TuS) und Rolf Hermann (Lemgo) als bester Spieler und bester Torschütze ausgezeichnet. Auch der zweite Cup war wieder ein voller Erfolg und Werbung für den Handballsport in der Region Lübeck.
VfL Geschäftsführer Christian Fitzek nach dem Turnier zu HL-SPORTS : "Ich sehe nur zufriedene Gesichter, auch wenn wir den Pokal natürlich gern verteidigt hätten. Wir hatten heute über 700 Zuschauer,das freut mich sehr. Die Lübecker Teams haben sich toll präsentiert und auch der Sponsor und Ausrichter ist zufrieden."