Hamburg – Nach der guten Vorstellung mit dem 26:21-Auswärtssieg beim VfL Eintracht Hagen hat der Handball Sportverein Hamburg heute (7.12.) um 20 Uhr in der 2. Handball-Bundesliga den VfL Lübeck-Schwartau in der ausverkauften Sporthalle Hamburg zu Gast. Beide Mannschaften gewannen vor diesem Derby ihre Spiele und liegen in der Tabelle gerade einmal vier Punkte voneinander getrennt – HSV Hamburg auf Platz 12 und der VfL als Tabellenachter. Da Derbys immer eine Eigendynamik entwickeln, ist dieses Motivation genug und die Zuschauer können mit einer spannenden und emotionalen Begegnung rechnen.
Mit der Rückkehr von Torhüter Aron Edvardsson nach seiner Blinddarm-Operation im vorangegangenen Spiel hat die Mannschaft wieder den nötigen Rückhalt gefunden, was immer wieder zu einfachen Toren führte. Das ist aber alles Schnee von gestern, jetzt muss die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen auch einmal wieder vor heimischer Kulisse zeigen, dass sie in der Lage ist doppelte Punkte einzufahren. Der letzte Heimsieg liegt ziemlich genau einen Monat zurück, es war am 4. November das Herzschlag-Finish mit 27:26 gegen den TSV Bayer Dormagen.
Beide Mannschaften haben gemeinsame Wurzeln. Im Jahr 1999 wurde der Handball Sport Verein Lübeck gegründet, der die Bundesligalizenz des VfL Bad Schwartau übernahm und so bis 2002 als Spielgemeinschaft SG VfL Bad Schwartau-Lübeck spielte. 2002 wurde die SG aufgelöst und der Verein zog nach Hamburg. In Hamburg wurden später die größten Erfolge mit dem DHB-Pokal-Siegen (2006 und 2010), der Deutschen Meisterschaft (2011) und der Champions League-Sieg (2013) gefeiert.
Ein Vater der Erfolge war als Trainer der heutige Vizepräsident des Handball Sportverein Hamburg Martin Schwalb. Nach dem Lizenzentzug im Januar 2016 folgte für die Hamburger der Zwangsabstieg in die 3. Liga. Dort begann, mit Martin Schwalb als Vizepräsident der Neuaufbau. Nach zwei Jahren in der 3. Liga stieg der HSV Hamburg in diesem Jahr in die 2. Handball-Bundesliga auf, wo das erklärte Ziel der Klassenerhalt ist.
Nun kommt es heute in der bis auf den letzten Platz ausverkauften Sporthalle Hamburg zum ersten Derby zwischen den aus einer Wurzel entstandenen Mannschaften, dem VfL Lübeck-Schwartau und dem Handball Sportverein Hamburg. Die Lübecker bringen circa 300 Fans mit, die in der Halle ebenfalls für Stimmung sorgen werden. Die Gäste sind klarer Favorit, sie besitzen eine gestandene und erfahrene Zweitliga-Mannschaft. Allerdings hat der Gastgeber immer wieder unter Beweis gestellt, dass auch er guten Handball spielt. So wird sicherlich ein großer Faktor für den Erfolg sein, welche Hintermannschaft das größere Stehvermögen hat und welcher Torhüter vielleicht entscheidende Bälle entschärft. Für alle Fans werden die 60 Minuten ein besonderer Leckerbissen.