Hamburg – Volles Haus, 3500 Fans, darunter mindestens 300 aus Lübeck, und die Erinnerung an große Handball-Tage – es ist angerichtet in der Alsterdorfer Sporthalle zum Duell zwischen dem Handball Sportverein Hamburg (Champions-League-Sieger 2013) und dem VfL Lübeck-Schwartau. Der zwischenzeitlich in die 3. Liga abgestürzte Emporkömmling trifft in einem Zweitliga-Duell auf seinen Urverein.
Bei den Gästen fehlen – wie HL-SPORTS bereits berichtete – Podpolinski, Damm, Möller und Claasen; die Gastgeber haben sieben auf einen Streich auf ihrer Liste der lädierten Akteure. Ganz schmerzlich dürfte der Ausfall von Blazenko Lackovic (37) sein. VfL-Trainer Torge Greve erwartet „einen heißen Tanz“ und „einen schwer ausrechenbaren Gegner“. Und so sollte es auch kommen, ehe am Ende der 21:18-Erfolg der Lübecker steht.
Die Gastgeber mit dem perfekten Start: 3:0 nach drei Minuten, ehe Genda zum ersten Mal für die Gäste trifft. Als Herbst jedoch die Hamburger auf 4:1 nach vorn bringt, nimmt VfL-Trainer Greve das erste Time Out nach sechs Minuten – und siehe da: bis zur zehnten Minute gelingt den Lübeckern, zwischenzeitlich sogar in Unterzahl (Zwei-Minuten-Strafe für Waschul), der Ausgleich zum 4:4.
Beide Abwehrreihen dominieren die Partie – und mit seinem dritten Treffer bringt Wullenweber die Hamburger nach 15 Minuten wieder in Führung. Über 7:5 und 8:6 ziehen die Gastgeber bis zur 23. Minute auf 9:6 davon – mit einer Zeitstrafe erfahren die Gastgeber den ersten Knacks: Schult bringt die Lübecker an altbekannter Spielstätte mit 7:9 heran. Gerade ist die erste Zeitstrafe abgelaufen, gibt es schon die nächste für Hamburg. Lübecks Torhüter Klockmann zeichnet sich einmal mehr mit einer Superparade aus, Anschlusstreffer, Ausgleich – und kurz vor der Pause sorgt Schult mit seinem zweiten Tor (zum 10:9) für die erste Führung der Gäste.
Den Ausgleich des Gastgebers kontert Lübeck mit dem von Glabisch verwandelten Siebenmeter zur erneuten Führung (34.). Postwendend gleicht Hamburg aus. Es bleibt ein hart umkämpftes Derby – nach 41 Minuten sorgt Waschul mit seinem Treffer wieder für eine Zwei-Tore-Führung der Gäste. Doch Hamburg bleibt erst einmal dran: 13:14 (43.)! Nach einer weiteren Glanzparade von Klockmann aber treffen Metzner und Schult, noch einmal pariert Klockmann und nach 47 Minuten gelingt Ranke gar das 17:13. Die Vorentscheidung?
Toto Jansen nimmt für Hamburg eine Auszeit – und mit einem Doppelschlag rückt der Aufsteiger wieder auf 15:17 heran. Aber es kommt noch mehr: Nach 52 Minuten steht es plötzlich unentschieden. Ein Vier-Tore-Lauf der Gastgeber, den VfL-Coach Greve mit einer Auszeit kontert.
Aber dann zieht Metzner einmal mehr ab, keine Chance für Torwart Edvardsson – Lübeck mit 18:17 wieder vorn. Mit seiner 13. Parade glänzt Klockmann, vorn trifft Metzner. Nach 55 Minuten liegt Lübeck mit zwei Toren in Front (19:17).
Technische Fehler führen zum Ballverlust bei den Gastgebern, clever nehmen die Lübecker die Zeit von der Uhr – eine Minute vor Schluss holt Köhler einen Siebenmeter heraus, den Glabisch verwandelt. Mit 20:17 ist Lübeck auf der sicheren Seite, im Gegenzug noch einmal Hamburg und schließlich krönt Metzner den Gäste-Erfolg mit dem Treffer zum 21:18. Somit wurde er mit seinem sechsten Tor zum erfolgreichsten Lübecker Werfer, bei Hamburg traf Ossenkopp (vier Tore) am häufigsten.