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Berlin – Nach dem Rückschlag mit dem 22:22-Unentschieden gegen Russland hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft im vierten Vorrunden-Spiel den Top-Favoriten und amtierenden Weltmeister Frankreich in der mit 13.500 Zuschauern erneut ausverkauften Berliner Mercedes-Benz-Arena empfangen. Zum Wunden lecken blieb nicht viel Zeit, der stramme Spielplan forderte „Mund abputzen“ und weiter geht es. Diesmal ließ Deutschland einen sicheren Sieg in der letzten Minute durch einen Fehlpass und dem Treffer zum 25:25 (12:10) in der Schlusssekunde liegen. Trotz des Punktverlustes zieht das DHB-Team in die Hauptrunde ein.

Die Anfangsphase war geprägt von technischen Fehlern hüben wie drüben, trotzdem erwischte die deutsche Mannschaft den besseren Start. Eine aufmerksame Hintermannschaft ließ die französischen Angreifer schier verzweifeln und Jannik Kohlbacher sowie Steffen Fäth brachten die deutschen Farben bis zur 5. Minute mit 2:0 in Front. Die Abwehr war immer Herr der Lage und zeichnete sich durch Beweglichkeit und schnelle Beine aus. Aus dem gebundenen Spiel heraus erzielte der Weltmeister erst in der 10. Minute das erste Tor zum 2:3-Anschluss.

Luc Abalo brachte seine Farben beim 5:4 (19.) in Führung, es blieb die einzige der ersten Hälfte. Mit drei Treffern in drei Minuten riss das DHB-Team die Führung mit 7:5 wieder an sich und gab diese bis zur Pause nicht mehr ab. Den ersten Drei-Tore-Vorsprung steuerte Denker und Lenker Martin Strobel mit seinem ersten Treffer zum 10:7 (28.) bei. In die Kabinen gingen die Mannschaften mit einer 12:10-Führung des deutschen Teams.

Frankreich kam aggressiv deckend und mit einem flinken Kentin Mahe als Spielgestalter, der auch seine Nebenleute gut in Szene setzte, zurück auf die Platte. Der Weltmeister kämpfte sich heran und glich zum 13:13 (32.) aus. Bundestrainer Christian Prokop wechselte Silvio Heinevetter für den glücklos in die zweite Hälfte gestarteten Andreas Wolff ein. Heinevetter führte sich gleich gut ein, hatte aber gegen den Siebenmeter-Heber von Mahe zur 15:14-Führung (36.) keine Chance.

Eine doppelte Überzahl blieb durch einen unvorbereiteten Abschluss ungenutzt. Erst Heinevetter leitete durch seine Parade den Treffer von Hendrik Pekeler zur erneuten 18:17-Führung ins leere französische Tor ein. Doch der Weltmeister ließ sich nicht abschütteln.

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In der 50. Minute kam Wolff zurück ins Gehäuse und hatte nach einem schnellen Reflex gleich wieder Betriebstemperatur. Im Gegenzug versenkte Paul Drux den Ball zum 21:20 im Tor. Es blieb ein Spiel auf des Messers Schneide, in dem Deutschland immer die Nase vorne behielt.

Die letzten fünf Minute waren nichts für schwache Nerven. Nach der zweiten Auszeit ließ Prokop mit dem siebten Feldspieler agieren und Kohlbacher erzielte das 24:22 (56.). Postwendend der Anschlusstreffer zum 23:24 der Franzosen. Anschließend erhielten sie eine Zeitstrafe, die Fabian Wiede zum 25:23 nutzte. Frankreichs Spielmacher Mahe versenkte seinen vierten Siebenmeter zum 24:25 (58.). Kurz darauf hatte Fabian Böhm das entscheidende 26:24 in der Hand, scheiterte aber am Torhüter der Franzosen. Im nächsten Angriff, 60 Sekunden vor dem Ende, eroberte Deutschland, durch einen technischen Fehler Frankreichs, den Ball zurück und Prokop zog die grüne Karte 33 Sekunden vor Schluss, um den finalen Angriff abzusprechen. Doch dieser Angriff endete schnell mit einem unnötigen Fehlpass, was den finalen Angriff wieder an Frankreich gab. Auch Frankreich nahm sein Team-Time-Out. Es waren noch drei Sekunden auf der Uhr, als der Weltmeister noch einen Freiwurf ausführte. Dieser schlug unmittelbar vor der Schlusssirene im deutschen Tor zum 25:25-Endstand ein.

Wie bereits im Spiel gegen Russland gab es einen Punktverlust in der Schlussphase. Über die 60 Minuten betrachtet zeigte das DHB-Team ein gutes Spiel durch eine souveräne Abwehrarbeit und erreichte durch die Punkteteilung neben Frankreich bereits die Hauptrunde, da Russland sich eine Niederlage gegen Brasilien leistete.

Torschützen für Deutschland:
Uwe Gensheimer (4/1), Fabian Wiede und Martin Strobel (je 4), Hendrik Pekeler und Patrick Groetzki (je 3), Fabian Böhm, Jannik Kohlbacher und Paul Drux (je 2), Steffen Fäth (1)

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