Berlin –Am letzten Vorrunden-Spieltag hat Brasilien mit seinem 35:26-Sieg über Korea als dritte Mannschaft, hinter Frankreich und Deutschland, den Einzug in die Hauptrunde perfekt gemacht. Das DHB-Team erfüllte seine Pflichtaufgabe bravourös – trotz kurzer Verwirrung in der Schlussphase – und besiegte Serbien in der erneut ausverkauften Berliner Mercedes-Benz Arena mit 31:23 (16:12). Mit diesem Sieg blieb Deutschland in der Vorrunde ungeschlagen und zog mit 3:1 Punkten als Gruppenzweiter nach Klön in die Lanxess-Arena um, wo in der Gruppe I der Hauptrunde gespielt wird.
Das Spiel begann recht holprig, die ersten Angriffsversuche blieben in der Hintermannschaft der Serben stecken, bevor Franz Semper in der 3. Minute den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte. Paul Drux glich im erweiterten Gegenstoß zum 2:2 (5.) aus, nachdem die Abwehr sich langsam fand und Silvio Heinevetter, der heute den Vorzug vor Andreas Wolff erhielt, sich auszeichnete. Nach der ersten Führung zum 5:4 (10.), erneut durch Drux, blieb es bis kurz vor der Pause ausgeglichen. Das DHB-Team geriet zwar nicht in Rückstand, setzte sich aber auch erst während einer doppelten Überzahl ab. Über 13:11 (25.) ging es mit einem 16:10 in die Kabine.
Nach Wiederbeginn wechselte Bundestrainer Christian Prokop noch munterer durch. Er probierte ganz unterschiedliche Formationen, so auch mit Semper, einem Rückraumspieler, auf der rechten Außen-Position für Patrick Groetzki und streckenweise sieben Feldspielern – was suboptimal klappte.
Die ersten zehn Minuten gestalteten sich ausgeglichen, bevor sich die unterschiedlichen Konstellationen zu Recht fanden. Danach brannte die deutsche Mannschaft ein wahres Feuerwerk ab, was die Zuschauer begeisterte. So zog das Prokop-Team mit einem 7:1-Lauf von 19:15 (40.) auf 26:16 (49.) entscheiden davon.
Jetzt kam eine Phase, die einer Ergebnisverwaltung glich, der Druck war nicht mehr vorhanden, der Angriff zahm wie ein Lamm, was technische Fehler und Fehlwürfe serienweise produzierte. Dieses in der Situation, als das deutsche Tor leer stand, weil die Mannschaft mit dem siebenten Feldspieler agierte. Die Serben erkannten diese Möglichkeit zu einfachen Toren zu gelangen, netzten drei Mal ins leere Tor zum 19:26 (52.) und setzten noch das 20:26 drauf.
In der verbleibenden Spielzeit fand die deutsche Mannschaft ihre Souveränität wieder und brachte das Spiel ungefährdet mit 31:23 nach Hause. Heinevetter krönte seine gute Leistung mit dem letzten Tor des Spiels über das ganze Feld ins leere Tor zum Endstand unmittelbar vor der Schlusssirene.
Torschützen für Deutschland:
Matthias Musche (5/2), Jannik Kohlbacher und Paul Drux (je 4), Fabian Wiede und Fabian Böhm (je 3), Uwe Gensheimer (2/1), Patrick Wiencek, Hendrik Pekeler, Steffen Fäth und Franz Semper (je 2), Silvio Heinevetter und Martin Strobel (je 1)
Am Sonnabend (19.1.) um 20.30 Uhr geht es für die deutsche Nationalmannschaft in der Kölner Lanxess-Arena gegen Island, dem Dritten der Vorrunden-Gruppe B, im ersten Hauptrunden-Spiel bereits um wichtige Punkte auf dem Weg nach Hamburg zum Halbfinale, welches das nächste Ziel darstellt.