Köln – Bei der 26. Handball-Weltmeisterschaft 2019 der Männer hat die deutsche Nationalmannschaft morgen (21.1.) um 20.30 Uhr in der Kölner Lanxess-Arena eine besondere Herausforderung zu bewältigen. Geht es doch gegen Kroatien, die nach der heutigen Niederlage 26:29 (13:17)-Niederlage gegen Brasilien mit 4:2 Punkten schon mit dem Rücken an der Wand stehen, was das Erreichen des Halbfinales angeht. Mit einem Sieg gegen die Kroaten würde die Mannschaft von Trainer Christian Prokop schon vorzeitig das Ticket nach Hamburg ins Halbfinale lösen.
Da die Franzosen ebenfalls einen 31:22 (15:11)-Erfolg über Island verbuchten, wären beide (Frankreich und Deutschland) bei einem deutschen Sieg über Kroatien im Halbfinale, dadurch bekommt das Spiel eine ganz besondere Brisanz. Bei einer Niederlage könnte das DHB-Team den Einzug unter die letzten vier nicht mehr aus eigener Kraft schaffen, was sicherlich Motivation genug sein wird, bis zur letzten Minute Gas zu geben.
Somit wird es für die deutsche Nationalmannschaft darauf ankommen, so schnell wie möglich die Betonwand gegen die beweglichen kroatischen Angreifer aufzubauen und ihren starken Rückraum unter Kontrolle zu halten. Beim Gegner ist der Denker und Lenker Domagoj „Dule“ Duvnjak vom THW Kiel, der bisher auch seine Nebenleute gut in Szene setzte, aber selbst als Vollstrecker nicht zu unterschätzen ist, erzielte er doch bisher 21 Tore. Weiter ist der Rückraum mit Luka Stepancic (24 Tore) und Zlatko Horvat (28/10) ein weiterer Garant der bisherigen Erfolge von Kroatien.
Auf deutscher Seite stehen dem als erfolgreichste Torschützen Uwe Gensheimer (36 Tore, davon 16 Siebenmeter) als Links-Außen, im Rückraum Steffen Fäth (18) und Paul Drux (14) entgegen. Die Mannschaft von Trainer Christian Prokop steigerte sich von Spiel zu Spiel, was die Durchsetzungskraft auf den Rückraum-Positionen betrifft, ist also nicht mehr so einfach zu kontrollieren. Auch wurden die Kreisspieler sehr gut eingesetzt, allen voran Hendrik Pekeler und Jannik Kohlbacher (je 14).
Die Länderspiel-Bilanz zwischen Deutschland und Kroatien ist ausgeglichen. Bei 26 Begegnungen gab es elf Siege, elf Niederlagen und vier Unentschieden bei einem Torverhältnis von 678:654 Toren. Die beiden letzten Spiele untereinander fanden jeweils bei einer WM statt. Am 30. Januar 2015 hatte Kroatien im Platzierungsspiel mit 28:23 die Nase vorn. Zwei Jahre später besiegte Deutschland die Kroaten in der WM-Vorrunde mit 28:21. Somit wird die Tagesform einen großen Ausschlag für den Ausgang der Partie geben, auch welche Mannschaft es schafft, ihre Fehlerrate zu minimieren.