Hamburg – Dem HSV Handball ist ein vor allem in der zweiten Halbzeit überzeugender Auftritt in fremder Halle gelungen. In der RITTAL-Arena Wetzlar präsentierten sich die Hamburger vor mehr als 4.000 Zuschauern in starker Verfassung. In der ersten Halbzeit gestaltete sich das Spiel äußerst ausgeglichen. Im zweiten Durchgang zeigte der HSV stark verbesserte Abläufe sowohl im Angriff als auch in der Abwehr und hielt den Gegner bis zur 40. Minute auf 13 Tore. Erst in der Schlussphase konnte Wetzlar ein wenig Ergebniskosmetik betreiben, was den souveränen Sieg des HSV Handball jedoch nicht schmälerte. Mit dem 26:23-Sieg rückt der amtierende Champions-League-Sieger nun den Flensburgern, die auf dem zweiten Tabellenplatz verweilen, auf die Pelle. Lediglich ein Punkt fehlt nun zum zweiten Tabellenplatz. Beste Werfer seitens des HSV waren Andreas Nilsson, Domagoj Duvnjak und Joan Cañellas, denen jeweils fünf Tore gelangen. Beim Gastgeber konnte Kent Robin Tönnesen mit ebenfalls fünf Treffern am häufigsten treffen.
Ausgeglichene Partie sorgt für Spannung
Für den HSV Handball begann die Anfangsphase der Partie vielversprechend. Ein gut aufgelegter Johannes Bitter ließ den ersten Gegentreffer erst in der fünften Minute zu, nachdem seine Mannschaftskollegen den HSV mit 2:0 in Führung gebracht hatten. Eine starke Phase zwischen der zehnten und 15. Minute ließ die Hamburger erstmals mit drei Toren in Führung gehen: Nach zwei Toren von Hans Lindberg (11., 13.) war es Andreas Nilsson, der mit seinem ersten Treffer des Spiels das 8:5 erzielte (15.). Dann allerdings konnte die Mannschaft von Martin Schwalb eine doppelte Überzahl-Situation nicht ausnutzen und ließ die HSG Wetzlar wieder ins Spiel zurückkommen. Mehrmals konnte man Andreas Wolff in dieser Phase nicht überwinden und die Gastgeber glichen in der 27. Minute zum 11:11 aus. In der Schlussphase der ersten Halbzeit bewies dann aber Domagoj Duvnjak seine Klasse, als er einen Pass von Kent Robin Tönnesen abfing und auf der gegenüberliegenden Seit für die erneute Führung Hamburgs sorgte (12:11, 29.). Den 13:11-Halbzeitstand stellte Lindberg mit einem sehenswerten Treffer her.
Sehr gute Abwehrleistung sorgt für Entscheidung
Der HSV Handball kam mit Schwung aus der Kabine und sorgte mit einer deutlichen Intensitätssteigerung in der Abwehr für eine sehr gute Ausgangsposition. Die Hanseaten eröffneten die Halbzeit mit einem 7:2-Lauf. Die starke Vorstellung der 6:0-Abwehr ermöglichte einige Paraden von Johannes Bitter, der aber auch einige hundertprozentige Chancen Wetzlars verhinderte. Joan Cañellas‘ Treffer zum 20:13 sorgt für die nötige Ruhe (40.). Diesen Vorsprung hielt der HSV nun aufrecht. Cañellas sorgte mit seinem Treffer in der 54. Minute dann auch für die endgültige Entscheidung als der mit einem schönen Wurf den HSV mit 26:19 in Führung brachte. In den Schlussminuten ließ die Konzentration der Gäste etwas nach, sodass die HSG die Chance erhielt ein wenig Ergebniskosmetik zu betreiben. Nach dem größtenteils sehr souveränen Auftritt in der zweiten Halbzeit konnte der HSV Handball verdientermaßen einen 26:23-Sieg feiern. Damit rückt die Tabellenspitze in der DKB Handball-Bundesliga nun ganz dicht zusammen. Dem HSV Handball trennt nur noch ein Punkt vom Tabellenzweiten aus Flensburg.
HSG Wetzlar: Dahl (6 P., 27.-29.; 50.-60. Und für drei Siebenmeter eingewechselt); Wolf (7 P., 1.-27., 29.-30., 30.-50.)
Tönnesen 5, Balic 4, Schmidt 4, Weber 4, Laudt 2, Klesniks 2, Hahn 1, Fäth 1, Harmandic, Reichmann, Rompf, Prieto Martos, Tiedtke
HSV Handball: Bitter (18/1 P., 1.-60.); Cleverly (n.e.)
Duvnjak 5, Cañellas 5/3, Nilsson 5, Lindberg 4/2, Pfahl 3, Lackovic 2, Jansen 1, Hens 1, Flohr, Dominikovic, Toft Hansen n.e., Djordjic n.e., Mahé n.e., Markovic n.e.
Siebenmeter: 0/2 – 5/7 (Bitter pariert gegen Reichmann, Schmidt wirft über das Tor – Canellas und Lindberg können Dahl nicht überwinden)
Zeitstrafen: 5 – 4 (2 x Prieto Martos, Schmidt, Weber, Reichmann – 2 x Lackovic, Jansen, Dominikovic)
Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein (Tönisvorst / Ratingen)
Spielfilm: 0:1 (1.), 0:2 (4.), 3:5 (9.), 5:5 (10.), 5:8 (15.), 7:9 (18.), 8:10 (24.), 11:11 (27.), 11:13 (30.) – 11:14 (32.), 12:18 (38.), 13:20 (40.), 16:23 (46.), 19:26 (54.), 23:26 (60.)
Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Die 6-0 Abwehr war heute sehr stabil. Das war heute unser Ziel. Auch Johannes hat einen super Job gemacht. Heute haben wir gesehen, dass wir eine große individuelle Klasse haben – gerade bei der Einwechslung von Domagoj. Wir konnten unseren Vorsprung nach und nach ausbauen. Leider haben wir aber nur bis zur 55. Minute ein gutes Spiel gemacht und dadurch hat Wetzlar nochmal verkürzen können.“
Johannes Bitter (Torwart HSV Handball): „Das war ein gutes Spiel. Vieles sah schon sehr gut aus. Der Angriff war kontrolliert und wir haben mit viel Tempo gespielt. Wichtig war es den Wetzlarer Rückraum in den Griff zu bekommen und das haben wir gut geschafft. Ich finde, wir haben 55 Minuten lang ein sehr dominantes Spiel abgeliefert.“
Adrian Pfahl (Rückraumrechts HSV Handball): „Heute haben wir uns sehr gut bewegt, haben viele Gegenstöße erarbeitet und eine gute zweite Welle gezeigt. Leider hat im Abschluss nicht alles geklappt. Aber wir waren hier ziemlich sicher und gut auf den Beinen. Wir sind zufrieden.“