Lübeck – Es war wieder ein Krimi in der „Hansehölle“ an einem Freitagabend in der 2. Bundesliga. Dabei verlor der VfL Lübeck-Schwartau auch das Rückspiel gegen den TV Hüttenberg mit 19:21 (14:9). Das Ganze absolut unnötig.
Verspätet ging es los, denn die Gäste steckten im Stau, so dass der Anpfiff eine Viertelstunde auf sich warten ließ. Hansen sorgte für die Führung, Klockmann parierte den ersten TVH-Wurf. Schult (4.) erhöhte auf 2:0 und das 3:0 war eine Augenweide. Hansen bediente Metzner (5.), der im Sprung das kurze Eck anvisierte und den Ball wie beim Billard einnetzte. Die Stimmung bei den Lübeckern war sehr gut. Nur zu schön, um wahr zu sein: Die Hessen waren langsam auf dem Feld „angekommen“ und verkürzten auf 2:3 (8.). Schult und Glabisch, der den ersten Siebenmeter für den VfL verwandelte (10.), stellten den alten Drei-Tore-Abstand jedoch schnell wieder her (5:2). Vor allem Schult sorgte für Schwung, traf bis dahin vier Mal ins Schwarze – Quote: 100 Prozent! Hinten passte „Klocki“ auf und parierte eine Menge Würfe. Metzner (15.) zum 8:4 und damit waren die Hausherren das erste Mal mit vier Treffern vorne. Danach musste er allerdings für zwei Minuten auf die Strafbank, weil er zu hart an Lambrecht dran war. Schult (21.) war einfach nicht zu bremsen. Mit seinem sechsten Treffer sorgte er für das 10:5. Zum Ende der ersten Halbzeit wurde es noch einmal hektisch. Möller traf den Pfosten, Metzner wurde umgestoßen und traf danach zum 12:8. In die Pause ging es mit einem 14:9 für den VfL.
Der Tabellenzehnte startete besser aus der Pause, verkürzte auf zwei Tore (13:15/35.). Stegefelt (36.) nervte Klockmann mit dem Anschluss. Vorne vergab Glabisch den zweiten Ball, weil Weber im TVH-Kasten über sich hinauswuchs. Zwei zweifelhafte Minuten bekam Bruhn und schon war der Fünf-Tore-Vorsprung verspielt, denn Johannsson (38.) markierte den Ausgleich. Der VfL musste sich nun alles wieder neu erkämpfen, denn die Mittelhessen waren nun auf Augenhöhe. Nach zehn Minuten im zweiten Durchgang tauchte Schult auch wieder auf – 17:16. Ein gewonnener Ball in der eigenen Hälfte durch Glabisch sollte für die wiederkehrende Sicherheit sorgen. Vorne war Schult (43.) erfolgreich und es schien die „Auszeit“ der Lübecker überwunden. Es blieb spannend und Mallwitz, der inzwischen für Klockmann im Lübecker Kasten stand, hatte bei einem Wurf der Gäste Glück, dass der Ball unter seinen Körper nicht noch ins Netz trudelte. So etwas brauchte der VfL allerdings auch. Sie taten sich wieder schwer und die Unbekümmertheit aus der ersten Hälfte war weg. Die Quittung war das 18:18 (49.). Lambrecht war in der gleichen Minute für die Hüttenberger Führung gut. Ballverlust im Angriff und ein einfaches Spiel für den TVH. Und nun kam noch Pech dazu. Ottsen (51.) traf beide Posten. Es klappte nichts mehr und der Gegner (Abspielfehler im Tempogegenstoß) nutzte das gnadenlos aus, führte sieben Minuten vor dem Ende mit 21:18. Die Lübecker stellten sich die Frage, wie sie nur vier Tore im zweiten Durchgang in 25 Minuten warfen. Sie brauchten nun ein kleines Wunder. Ein Siebenmeter von Glabisch hätte es richten können, doch Weber machte die letzten Hoffnungen der Hausherren zunichte. Und auch in der nächsten Szene war der TVH-Schlussmann Sieger, wehrte einen sehr guten Tempogegenstoß gegen Glabisch mit dem Fuß ab – unfassbar! Noch unglaublicher war das nächste Ding: Schnelle Überzahl für den VfL vor dem Tor, doch Ranke fing einen einfach Pass nicht. Das war’s! Lübeck verlor unnötig nach einer Grusel-Halbzeit.
VfL Lübeck-Schwartau – TV Hüttenberg 19:21 (14:9)
Spielfilm: 3:0 (5.), 6:3 (11.), 8:4 (15.), 10:5 (21.), 11:8 (26.), 14:9 (30. Hz.) – 15:13 (35.), 15:15 (39.), 18:19 (49.), 18:21 (55.), 19:21 (60. Ende)
So spielte der VfL Lübeck-Schwartau: Mallwitz, Klockmann, Glabisch, Ottsen, Podpolinski, Hansen, Ranke, Waschul, Schult, Köhler, Schrader, Kretschmer, Möller, Bruhn, Metzner
Zuschauer: 1.942