Hamburg – In Schweden wollte sich der HSV die Führung in der Gruppe D von Flensburg zurückholen. Gegen HK Drott Halmstad konnte sich die Mannschaft diesen Wunsch erfüllen und mit einer überzeugenden Leistung, ohne die beiden verletzten Hans Lindberg (Finger-OP) und Joan Cañellas (Rückenprobleme), gegen die Schweden durchsetzen. Im ersten Durchgang tat sich der amtierende Champions-League-Sieger etwas schwer, kam aber vor allem Defensiv immer besser in Fahrt. In der zweiten Halbzeit bauten sie ihre 14:12-Halbzeitführung kontinuierlich aus und ließen keine Zweifel am Auswärtssieg aufkommen. Bester Werfer beim HSV war Stefan Schröder, der alle seiner sechs Versuche verwandeln konnte. Bei Halmstad konnte Magnus Persson mit sieben Toren am häufigsten erfolgreich abschließen. Durch den Sieg reicht dem HSV, der in der Gruppe D der VELUX EHF Champions League nun wieder vor Flensburg rangiert, ein Unentschieden im letzten Gruppenspiel gegen Aalborg (23.02., 14.15 Uhr, Sporthalle Hamburg), um als Gruppenerster ins Achtelfinale zu ziehen. Damit hätte man bis zum FINAL4 in Köln stets das entscheidende Rückspiel vor eigenem Publikum.
Die Anfangsphase wurde von beiden Teams etwas hektisch geführt. Nachdem der Gastgeber in der 3. Minute für den ersten Treffer des Spiels sorgte, konnte Torsten Jansen den HSV mit zwei verwandelten Siebenmetern mit 2:1 in Führung bringen. Halmstad machte zu Beginn viel Tempo und der HSV fand offensiv noch keinen Rhythmus, was den schwedischen Meister mit 4:2 in Front brachte. Daraufhin kamen die Hamburger aber besser ins Spiel. Petar Djordjic verhalf den HSV mit drei Toren (13., 17., 18.) zu einem 6:1-Lauf, womit sich die Hanseaten erstmals mit drei Toren absetzten (8:5). In den folgenden Minuten zeigte der HSV rund um Abwehrchef Davor Dominikovic eine geschlossene Abwehrleistung und profitierte von einigen Paraden durch Johannes Bitter. In der 28. Minute brachte Stefan Schröder sein Team mit seinem dritten Tor des Spiels mit 14:9 in Vorlage. Leichte Konzentrationsschwächen seitens der Hanseaten in den letzten Minuten des Durchgangs ließen aber einen 3:0-Lauf der Schweden zu, sodass es mit 14:12 in die Pause ging.
Der HSV kam jedoch sehr gut aus der Halbzeit. Martin Schwalb wechselte zum zweiten Durchgang auf mehreren Positionen und vor allem Zarko Markovic und Kentin Mahé, der sich auf der Spielmacherposition ausprobieren durfte, hinterließen einen starken Eindruck. Diese beiden waren es auch, die den HSV nach drei Toren in der 46. Minute mit 23:15 in Führung brachten. Die lautstarken Fans aus Hamburg sahen eine dominante Vorstellung, die nahtlos am souveränen Auftritt im ersten Durchgang anknüpfte. Die geschlossene Deckung hatte nach wie vor Bestand und ließ Halmstad nur ganz wenige aussichtsreiche Chancen. Ein weiterer Lauf nach Toren von Markovic (49.), Schröder (50.), Mattihas Flohr (50.) und Mahé (51.) sorgte beim Stand von 28:17 dann für die Entscheidung. Sehr erfreut zeigte sich die mitgereiste Anhängerschaft über den ersten Profi-Einsatz von Kevin Herbst, der sich in der 57. Minute erstmals in die Torschützenliste der Champions-League eintragen durfte, als er den HSV mit 33:22 in Front brachte. Die Hanseaten feierten in Schweden einen hoch verdienten 35:24-Sieg, der sie nun in aussichtsreicher Position im Kampf um den Gruppensieg ins letzte Gruppenspiel gegen Aalborg gehen lässt.
HK Drott Halmstad: Bladh (10/1 P., 1.-60.); Eberling (n.e.);
Persson 7, Halen 6, Stenmalm 4, Löfgren 3, Olsson 2, Stenberg 2, Karlsson, Linnell, Hallen, Bystedt n.e., Sivertsson n.e., Sjöbrink n.e., Mauritzson n.e.
HSV Handball: Bitter (10 P., 1.-45.); Cleverly (2 P., 45.-60.)
Schröder 6, Mahé 5, Markovic 5 Djordjic 4, Duvnjak 3, Flohr 3, Toft Hansen 2, Jansen 2, Lackovic 2, Herbst 1, Hens 1, Pfahl 1, Nilsson, Dominikovic
Siebenmeter: 1/1 – 2/4 (Jansen trifft den Pfosten, Mahé kann Bladh nicht überwinden)
Zeitstrafen: 5 – 2 (3 x Stenmalm, Stenberg, Linnell – Herbst, Flohr)
Rote Karte: Stenmalm (59., dritte Zeitstrafe)
Schiedsrichter: Péter Herczeg / Péter Südi (Ungarn)
Spielfilm: 1:0 (3.), 1:2 (5.), 4:2 (8.), 5:8 (18.), 7:10 (21.), 8:12 (6.), 9:14 (28.), 12:14 (20.) – 12:16 (33.), 14:18 (38.), 15:23 (46.), 17:24 (48.), 17:28 (51.), 21:32 (55.), 24:35 (60.)
Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „In der ersten Halbzeit hatten wir noch Schwierigkeiten im Angriff und haben uns nicht gut bewegt. Im zweiten Durchgang sind wir besser aus der Abwehr rausgekommen und konnten so den Vorsprung ausbauen. Im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein, ein Auswärtsspiel in der Champions League gewonnen zu haben.“
Andreas Nilsson (Kreisläufer HSV Handball): „Den Anfang haben wir uns eigentlich anders vorgestellt. Wir sind nicht richtig ins Spiel gekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir konsequenter und haben am Ende auch verdient gewonnen.“
Kevin Herbst (Rechtsaußen HSV Handball): „Eigentlich hatte ich mir mein Wochenende ganz anders vorgestellt, aber es war toll als der Anruf kam – auch wenn die Umstände mit der Verletzung von Hans nicht schön sind. Es war aufregend die ganze Zeit dabei zu sein. Beim Warmmachen war ich noch cool, aber als Martin mir dann sagte, dass es losgeht, war ich doch ein wenig aufgeregt. Ich habe zwar ein Tor gemacht, aber auch in der Abwehr einen Bock geschossen. Es war aber schön den ersten Schritt machen zu dürfen.“
Stefan Schröder (Rechtsaußen HSV Handball): „Wir haben es uns am Anfang selbst schwer gemacht. In der zweiten Halbzeit hatten wir mehr Bewegung und konnten das Spiel bestimmen. Letztlich haben wir dann so gespielt, wie wir eigentlich das Spiel von Beginn an gestalten wollten. Durch einfache Tore haben wir den Vorsprung ausgebaut und unser Spiel bis zum Schluss durchgezogen.“
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