Lübeck – Die Handballer des TSV Travemünde haben in eigener Halle den Aufstieg in die Regionsliga SO gesichert. Wie sich die Zeiten ändern: In der Saison 2017/2018 sicherten sie sich noch den Klassenerhalt in der Regionsliga. Doch der Kader stand vor einem Umbruch. Viele Spieler verließen das Team, sei es aus privaten oder arbeitstechnischen Gründen sowie Studium. Auch der damalige Trainer Nils Haake entschloss sich, das Team nach der Saison zu verlassen, um sich ganz auf seine weibliche B-Jugend zu kümmern.
So entschied man sich beim TSV Travemünde für einen Neuanfang in der Kreisliga Lübeck.
Doch wer sollte dieses Projekt, neue Spieler, aber vor allem neuer Trainer, in die Hand nehmen?
Nach den Abgängen von Jan Hoffmann, Stefan Röben, Axel Mussehl, Timo Stein, Markus Stein musste dringend frisches Blut her. Und Andy Klinkmüller holte mit Eric Schwöbken, Finn Klatt, Henrik Hartz und Luis Schönhoff gleich vier talentierte junge Spieler. Zudem wurden noch Tim Grothe, Lennard Stein und Mathias Malisius aus der Reserve, hochgezogen. TW-Oldie Sascha Schmanke machte im Tor für das neue Torwart-Duo Melz & Schwöbken vorerst Platz und ging in die Position des Torhütertrainers. Und alle verstärkten das Team sofort. Und mit Michael Nürnberg als Betreuer und gute Seele der Truppe, stand der Kader für die neue Saison.
Schnell entwickelte sich im Team ein großer Zusammenhalt. Und das spiegelte sich über die ganze Saison auch wider. Travemünde belegte in der abgelaufenen Saison hinter Meister Stockelsdorf 3 den 2. Rang. Doch da der Meister nicht aufsteigen konnte, weil Stodo 2 schon in der Regionsliga spielt, qualifizierte sich der TSV Travemünde für die Aufstiegsrunde in eigener Halle. Dort hießen die Gegner HSG Holsteinische Schweiz II, SV Henstedt-Ulzburg und TuS Aumühle/Wohltorf II.
Vor gut 120 Zuschauer ging es am ersten Tag in die langersehnte Final 4-Qualifikation zur Regionsliga Süd/Ostsee. Hoch motiviert ging es gegen SV Henstedt/Ulzburg (KHV Segeberg) ins Turnier. Über 1:0, 5:1, 10:2 zog Travemünde schnell davon. Resultierend aus einer sehr guten Abwehr und einem extrem stark haltenden Jan Melz im Travemünder Tor. Vorne waren sie extrem zielstrebig im Abschluss und auch nach vergebenen Chancen zeigten sie ein gutes Rückzugsverhalten. Doch nach einigen Wechseln zum Ende der ersten Halbzeit, verloren sie etwas den Faden. Machten zunehmend mehr technische Fehler und auch die Abwehr verlor nun etwas an Stabilität. So konnte Henstedt/Ulzburg noch bis auf 15:10 zur Pause verkürzen.
In der zweiten Halbzeit legten sie wieder gut los und zogen erneut davon. 20:12 stand es in der 40. Minute. Doch dann vernagelte der Gäste-Keeper für zehn Minuten den Kasten. So nutzte Henstedt/Ulzburg die schwache Phase und legte einen 6:0-Run hin, kämpfte sich ins Spiel zurück.
Dank Jan Melz im Tor, der seine starke Leistung aus der ersten Halbzeit mehrmals bestätigte, blieb Travemünde vorn. Es wurde noch einmal spannend. Doch mit 25:22 verbuchte Travemünde die ersten beiden Punkte in Sachen Aufstieg. Im ersten Spiel des Tages gewann TuS Aumühle/Wohltorf 2 mit 29:20 gegen die Holsteinische Schweiz 2.
Am zweiten Spieltag des Final 4 spielte zunächst Aumühle 2 gegen Ulzburg. Diese Partie entschied Aumühle klar mit 25:17 für sich und qualifizierte sich somit vorzeitig für Regionsliga SO. Nun musste Travemünde wir nachziehen – mit einem Sieg über die Holsteinische Schweiz 2.
Doch die „Schweizer“ zeigten vor etwa 240 Zuschauern eine stark verbesserte Leistung gegenüber ihrem ersten Spiel. Es war eine offene Partie. Zu Beginn wirkte Travemünde noch sehr abwartend, teilweise zurückhaltend. Das Spiel ging hin und her 2:1, 3:4, 6:6, 10:8. Doch zum Ende der ersten Halbzeit kamen sie wieder in Schwung und erspielten sich noch eine 12:11-Pausenführung. Pech: Bei einem Gegenstoß rutschte ein „Schweizer“ unglücklich in den Travemünder Torhüter, der einen Kapselriss.
In der zweiten Halbzeit glich die Holsteinische Schweiz noch einmal zum 12:12 aus. Das war es dann auch – am Ende hieß es 27:22 für Travemünde. Und das bedeutete den Aufstieg.
Im letzten Spiel ging es gegen Aumühle um den Turniersieg – mit 29:24 gelang im dritten Spiel der der dritte Sieg.