Hamburg – In der 2. Handball-Bundesliga hat der Aufsteiger Handball Sportverein Hamburg am viertletzten Spieltag der Saison durch den nie gefährdeten 30:20 (15:13)-Sieg über den VfL Eintracht Hagen den vorzeitigen Klassenerhalt unter Dach und Fach gebracht. Mit 33:37 Punkten und 942:936 Toren stehen die Hamburger im Mittelfeld auf Platz 11 und weisen neun Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz – bei noch drei ausstehenden Spielen – auf. Das ausgegebene Saisonziel ist damit erreicht, die Pflicht absolviert, somit kann die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen die Kür der Saison ohne Druck absolvieren.
Nach der Halbserie und dem 33:32-Sieg über TuSEM Essen vor 9.702 Zuschauern in der Barclaycard-Arena sah es bei 16:22 Punkten auf Platz 14 relativ gut aus, die Hamburger standen auf einem Nichtabstiegsplatz, obwohl ihr Saisonstart alles andere als gut verlief. Es folgten drei Niederlagen in Folge, was den HSV Hamburg mit 16:28 Punkten auf den 16. Platz – einem Abstiegsplatz – abrutschen ließ. Mit dem nächsten Spiel, dem 34:26 gegen den Absteiger HC Rhein Viking – gegen die es in der Hinserie noch ein 25:27 gab – verließen die Hanseaten den Abstiegsplatz wieder. Das war der Startschuss zur Heimserie von 13:1 Punkten, die die Basis zum Klassenerhalt darstellte.
Dieser Wendepunkt war geprägt von mehreren Faktoren, die Mannschaft fand sich immer besser mit der Zweitliga-Spielweise zurecht, die Abwehr erhielt von Spiel zu Spiel mehr Souveränität – der Mittelblock Blaženko Lacković und Dominik Vogt hatte sich gefunden. Hinter der Abwehr agierte der isländische Nationaltorhüter nach seiner Zwangspause (Operation) immer besser und machte so manchem Angreifer das Leben schwer. Im Angriff fanden die Rückraumspieler zu größerer Durchschlagskraft, allen voran Finn Wullenweber, der nicht mehr zu bremsen war und reihenweise die Bälle – 80 seiner 114 Tore – im gegnerischen Kasten versenkte. Auch Philipp Bauer (52) und Dominik Axmann (38) setzten jetzt Akzente, dass die Hamburger aus dem gebundenen Spiel erfolgreicher wurden.
Alles in allem haben sich die jungen Wilden von Toto Jansen – stabilisiert durch die Routiniers in der Mannschaft – im Jahr 2019 gefestigt, aus Fehlern gelernt und bewiesen, dass sie mit ihrer geschlossenen Mannschaftsleistung durchaus in der 2. Handball-Bundesliga jeden schlagen können. Das macht Hoffnung für die verbleibenden drei Spiele – wer weiß wen sie noch alles ärgern – und lässt den Handball Sportverein Hamburg beruhigt auf das zweite Jahr in der zweithöchsten Spielklasse blicken.