Stockelsdorf – Der ATSV Stockelsdorf hat bei den Männern erst 73 Sekunden vor der Schlusssirene – durch einen von Markus Warschun (Foto #96) verwandelten Siebenmeter – den Klassenerhalt beim 27:27 (11:16) gegen den Tabellenvierte HSG Mönkeberg-Schönkirchen vor 353 Zuschauern in der Großsporthalle in Stockelsdorf perfekt gemacht. Mit seinen insgesamt zwölf Treffern – davon fünf per Siebenmeter – wurde Warschun zum Matchwinner und für den Aufsteiger zum Garanten für den Verbleib in der SH-Liga.
Mit diesem Punktgewinn des ATSV wurde die letzte Abstiegsfrage geklärt, der spielfreie TuS Aumühle-Wohltorf musste den Gang in die Landesliga antreten, was den zweiten Abstieg in Folge für die Mannschaft bedeutete. Somit steigen neben dem TuS noch die HSG Horst/Kiebitzreihe, TSV Altenholz II, Preetzer TSV und TSV Mildstedt aus der SH-Liga ab. Gleich zwei Mannschaften rutschten – TuS Aumühle-Wohltorf und Preetzer TSV –
aus der OL-HH/SH direkt in die Landesliga durch.
Auch die Meisterschaft – und der damit verbundene Aufstieg in die OL-HH/SH – wurde im Fernduell zu Gunsten des bis dato Tabellenzweiten TSV Kronshagen entschieden. Dieser gewann sein Gastspiel beim bisherigen Tabellensechsten TSV Hürup II klar mit 34:25 (17:14), während der Tabellenführer HSG Tarp/Wanderup sich bei der als Absteiger feststehenden HSG Horst/Kiebitzreihe einen 21:24 (11:10)-Ausrutscher leistete und sich mit der Vizemeisterschaft begnügen musste.
ATSV Stockelsdorf – HSG Mönkeberg-Schönkirchen 27:27 (11:16)
Spannender hätte Hitchcock diesen Krimi nicht gestalten können, was die 353 – am Ende begeisterten – Zuschauer erlebten. Der Saisonabpfiff ertönte nach insgesamt gespielten 1680 Minuten (28 Stunden) in der SH-Liga und erst 73 Sekunden zuvor sicherte Warschun, der Goalgetter des ATSV, seinen Farben mit dem verwandelten Siebenmeter und dem allerletzten Matchball den Klassenerhalt. Anschließend entlud sich bei allen Beteiligten die Spannung in ausgiebigen Freudentänzen.
Im Alles-oder-Nichts-Spiel des ATSV waren die ersten zehn Minuten noch unter der Kontrolle des Gastgebers, der mit 5:4 die Nase leicht vorne hatte. Doch der Druck spielte den Stockelsdorfern – vor allem in der Hintermannschaft – einen Streich. Immer wieder gelang es der HSG Mönkeberg-Schönkirchen sich durchzusetzen und langsam aber sicher rissen sie die Führung an sich. So lief der ATSV nach dem 5:6 (13.) ständig einem Rückstand hinterher. Bis zur Pause setzte sich der Tabellenvierte auf 16:11 ab.
Die Kabinenansprache von Trainer Fabian Jäger hatte die richtigen Adressaten gefunden, die mannschaftliche Geschlossenheit, mit dem unbedingten Willen das Spiel noch zu biegen, war zurück. Aus der gut agierenden Hintermannschaft setzte das Kollektiv Akzente im Angriff und erspielte sich jetzt Vorteile, die in Zählbares umgemünzt wurden. In der 40. Minute erzielte Finn Wiethölter beim 18:19 den Anschlusstreffer und die Halle stand Kopf.
Doch der Ausgleich fiel nicht. Nach dem erneuten Anschlusstreffer zum 22:23 (48.) durch Wiethölter lag der Ausgleich im Bereich des Möglichen. Doch leichte Unachtsamkeiten ließen den Gast wieder auf drei Tore beim 27:24 (52.) enteilen. Jetzt zog Jäger die Notbremse in Form der grünen Karte und nordete sein Team noch einmal für die Endphase ein.
Die Hintermannschaft rührte für die letzten acht Minuten Beton an, kein Ball fand mehr den Weg ins Stockelsdorfer Tor und im Angriff wurde geduldig gespielt, bis sich eine Chance bot, die genutzt wurde. Yannick Lund eröffnete die Aufholjagd zum 25:27 (53.), während die beiden letzten und entscheidenden Treffer der Saison Warschun einnetzte. Den letzten Treffer per Siebenmeter 73 Sekunden vor dem Ende zum viel umjubelten 27:27-Endstand.
Torschützen für den ATSV Stockelsdorf:
Markus Warschun (12/5), Finn Wiethölter (5), Yannick Lund (4), Finn Manthe (3), Sebastian Frädrich (2), Martin Zeschke (1)
Letzter Spieltag der SH-Liga der Männer auf einen Blick:
TSV Mildstedt – HC Treia/Jübek 27:27 (16:16)
TSV Hürup II – TSV Kronshagen 25:34 (14:17)
TSV Sieverstedt – Bredstedter TSV 24:28 (11:15)
TSV Altenholz II – Preetzer TSV 34:22 (15:11)
ATSV Stockelsdorf – HSG Mönkeberg-Schönkirchen 27:27 (11:16)
HSG Marne/Brunsbüttel – HSG Nord-NF 39:35 (22:15)
HSG Horst/Kiebitzreihe – HSG Tarp/Wanderup 24:21 (10:11)