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Lübeck – Im ersten Heimspiel der Saison empfängt der VfL Lübeck-Schwartau Bundesliga-Absteiger VfL Gummersbach. Nach dem gelungenen Saisonstart in Krefeld wollen die Lübecker gegen den Traditionsverein aus Gummersbach nachlegen.

Gästetrainer Torge Greve dürfte sich an alte Zeiten erinnert fühlen: alle 14 Tage ein Spiel in der Hansehalle. Der DHB-Pokal macht es möglich. In der ersten Runde gastierte der VfL Gummersbach bereits zum Erstrunden-Final-Four in Lübeck – mit dem besseren Ende für den VfL Lübeck-Schwartau. 25:20 gewann die Mannschaft von Neu-Trainer Piotr Przybecki. Überragend in dem Spiel: Neuzugang Mex Raguse (10 Tore) und Dennis Klockmann (44 % gehaltene Bälle). Am kommenden Spieltag sind die Gummersbacher erneut zu Gast in der Hansestadt (Anwurf 30.08., 19.30 Uhr). Eine perfekte Gelegenheit, den Erfolg von vor zwei Wochen zu wiederholen und die gute Frühform zu bestätigen.

VfL-Trainer Piotr Przybecki mit einem Rückblick auf den Pokal: „Es war ein besonderes Spiel für meine Mannschaft. Immerhin ging es gegen das Team des ExTrainers. Diese Portion Extra-Motivation war zu sehen. Die Abwehr hat im Zusammenspiel mit Dennis Klockmann einen tollen Job gemacht und vorne haben wir gute Lösungen gefunden. Wir haben lange geführt und insgesamt das Spiel bestimmt. Der Sieg war in meinen Augen verdient. Das war ein hervorragender Abschluss der Vorbereitung – aber am Ende auch nicht viel mehr. Jetzt geht es in der Liga erneut gegen Gummersbach. Das ist das, was jetzt zählt.“

Der VfL Lübeck-Schwartau ist erfolgreich in die neue Zweitliga-Saison gestartet. Mit einem 24:16 im Gepäck kam die Mannschaft müde, aber zufrieden am frühen Sonntagmorgen aus Krefeld zurück. Ein besonders erfolgreiches Zweitligadebüt feierte dabei Fynn Gonschor. Der Linksaußen traf beim Saisonauftakt gegen den Aufsteiger acht Mal und blieb dabei ohne Fehlversuch. Eine reife Vorstellung des 19jährigen, der dafür in die Top-Sieben der 2. HBL gewählt wurde. Und auch sein Trainer spendete ein Sonderlob („Das war ein Bombenspiel von Fynn“), sah den Grund für den Sieg aber natürlich nicht nur bei Gonschor. „Wir waren sehr fokussiert, haben nur 16 Gegentore zugelassen. Marino Mallwitz hat einen Sahnetag erwischt“, so Przybecki. Und weiter: „Wir haben auswärts bei einem euphorisierten Aufsteiger gespielt. Darüber hinaus war die Fahrt nicht ganz komplikationsfrei. Insgesamt viermal standen wir im Stau, kamen erst 20 Minuten vor Spielbeginn in die Halle. Dafür haben wir es ganz gut gemacht, hatten das Spiel 60 Minuten lang im Griff.“ So soll es auch gegen den Bundesliga-Dino weitergehen.

Allerdings ist die Liga etwas ganz anderes als der Pokal. Przybecki über die kommende Herausforderung: „Wichtig wird sein, dass wir gegen Gummersbach in der Abwehr kompakt stehen. Gummersbach hat gegen Essen gezeigt, dass sie in einem intensiven Spiel ein hohes Tempo gehen können. Und das über 60 Minuten. Wir müssen im Angriff nahezu fehlerfrei bleiben und ein gutes Rückzugverhalten an den Tag legen. Wir werden eine ausgezeichnete Leistung zeigen müssen, um erneut siegreich zu sein. Ich erwarte Gummersbach noch bissiger als im Pokal. Sie werden versuchen, größeren Druck auszuüben. Torge Greve will sicherlich den Eindruck aus dem Pokal revidieren.“

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Der VfL Gummersbach hatte es zum Saisonauftakt mit dem ambitionierten TuSEM Essen zu tun, trennte sich am Ende 25:25 von den Nordrhein-Westfalen. Besonders
erfolgreich waren vor über 3.200 Zuschauern zwei Neue: die beiden Halben Alexander Hermann (neun Tore) und Janko Bozovic (sechs Tore). Dass es vor heimischem Publikum nicht zu einem Sieg gereicht hat, mag eine kleine Enttäuschung gewesen sein, denn naturgemäß hat ein Absteiger aus der ersten Liga nur ein Ziel: Sofortiger Wiederaufstieg. Torge Greve aber zeigte sich nicht unzufrieden: „Ich fand meine Mannschaft heute in vielen Phasen gut. Das war ein typisches erstes Saisonspiel. Wir werden im Verlauf der Saison noch sehen, was dieser Punkt wert ist.“ Wenngleich er auch einschränkt: „Wir haben fast im gesamten Spiel geführt und 15 Sekunden vor dem Abpfiff das 25:24 erzielt.“ Es war mehr drin.

Der Kader spricht eine deutliche Sprache: Gummersbach will ganz oben angreifen. Für das Ziel Wiederaufstieg (Greve hat offiziell zwei Jahre Zeit) haben die Gummersbacher ihre Abgänge recht namenhaft und teilweise international erfahren ersetzt. Robin Haller/Bietigheim und Alexander Hermann/Wetzlar kommen von Erstligisten, Filip Ivic/Kielce und Tin Kontrec/Zagreb haben Länderspiel-Erfahrung. Und weil sich die übrigen Neuen in der zweiten Bundesliga bereits gehörigen Respekt erspielt haben (Florian Baumgärtner/Ferndorf, Lukas Blohme/Hamm, Janko Bozovic/Emsdetten), wird der VfL nicht von wenigen Experten als einer der Top-Favoriten für den Aufstieg gehandelt.

Wie will der VfL also erneut erfolgreich sein? Przybecki: „Wir haben weiterhin Personalprobleme. Wir müssen von Tag zu Tag gucken, wann uns Jan Schult und Thees Glabisch wieder zur Verfügung stehen werden. Bis dahin müssen wir das Beste aus der Situation machen. Ich traue meinen Jungs aber einiges zu. Wir müssen aggressiv sein und als Mannschaft auftreten, dann haben wir eine gute Chance, auch das zweite Aufeinandertreffen für uns zu entscheiden. Vor allem aber möchte ich, dass wir Spaß haben und das Spiel genießen. Dann können wir auch erfolgreich sein.“

 

 

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