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Bad Schwartau – Das Team des VfL Bad Schwartau sichert sich einen Punkt im Spiel gegen den THW Kiel. Ein lautes Aufrufungszeichen hallte durch die Hansehalle. Vor mehr als 400 Zuschauern, die für eine grandiose Stimmung sorgten, legte der VfL eine mehr als überzeugende Leistung hin. Das Spiel entsprach allen Anforderungen eines spannenden Derbys; wechselnde Führungen, attraktive Abläufe, taktische und kämpferische Elemente auf hohem Niveau. Aus Schwartauer Sicht ist der Ausgang am Ende unglücklich, muss aber so akzeptiert werden.

Von Nervosität war in diesem Spiel wenig zu erkennen. Ausgesprochen fair und engagiert haben sich die Teams von Beginn an sportlich hochklassig duelliert. Der THW, der auf den eigentlich in der 3. Liga spielenden Dominik Plaue im Tor zurückgriff, konnte die ersten beiden Tore des Spiels erzielen. Die aus einer kompakten 6:0 Abwehr agierenden Schwartauer zogen zum 2:2 nach. Anschließend offenbarte der VfL in der Abwehr kleine Fehler, die der THW insbesondere über Diringer und Liedtke nutzte.
„Moralisch gut organisiert“ ließ sich der VfL jedoch keinesfalls abschütteln und blieb dran. Mit dem 10:9 übernahmen die Gastgeber die Führung, legten bis zum 13:9 vor. Der VfL hatte mit Christoph Schlichting, Tim Claasen und Rune Hanisch den Startrückraum gut eingestellt. Auch der eingewechselte Jan-Ove Litzenroth zeigte Präsenz. Der THW wäre aber bis dato nicht Tabellenführer, wenn denn auch kleine Fehler nicht bestraft würden. So kam Kiel zum 17:17 wieder heran und legte zur Halbzeit eine 1-Tore-Führung vor (18:19).

Halbzeit 2 begann mit der taktischen Umstellung der Abwehr, um das für das THW-Spielsystem prägende Kreuzen der Spieler zu stören. Diese Umstellung konnte der THW nutzen und sich zum 19:21 auf 2 Tore in Front bringen.
Jedoch meldete sich der VfL wieder einmal kämpferisch zurück. Die Schwartauer Abwehr gewann an Stabilität, mehr und mehr konnten die einzelnen Duelle gegen die THW-Spieler gewonnen werden, im Tor sorgte Marino Mallwitz mit 14 Paraden für den nötigen Rückhalt und der VfL-Angriff rollte. Über 23:21 setzte sich das Team auf 25:21 ab.
Die 4-Tore Führung gegen den THW war in der 2. Halbzeit mehr als ein Ausrufungszeichen.
Ein klasse Handballspiel, dass inzwischen auch im taktischen Bereich hohen Ansprüchen gerecht wurde.
Die Kreise des kieler Rückraumspielers Diringer hatte der VfL gut im Griff, daneben konnten sich jedoch auf Kieler Seite Paul Schrödter und Finn Liedtke wiederholt gut in Szene setzen.
Der VfL bot mit dem kämpfenden Rune Hanisch und Christoph Schlichting zwei Spieler auf der rechten Angriffsseite auf, die die THW-Abwehr immer wieder vor nicht lösbare Aufgaben stellten. Tim Claasen zog die Fäden des Angriffspiels und Jan-Ove Litzenroth konnte sich aus dem Spiel als auch vom 7-m Punkt mit Treffsicherheit auszeichnen.

Sehr überzeugend war auf VfL-Seite das Zusammenspiel mit den Außenspielern, die wichtige Tore dadurch erzielen konnten, auch wenn die Trefferquote nicht optimal gewesen ist. Der VfL setzte konsequent seine Linie fort und zog 5 Minuten vor Ende über zuvor 27:22 auf 30:26 in Front.
In der Schlussphase des Spiels agierte der VfL gegen die ebenfalls kämpferischen Kieler mitunter nervös. Ein Fehlpass sowie zwei überhastete Würfe, die nicht zu Toren führten, brachten jeweils Kontersituationen für den THW, die dieser auch nutzte.
Mit dem Schlusspfiff entschieden die Unparteiischen auf Strafwurf für den THW, den Alexander Williams zum 30:30 verwandeln konnte.

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Ein wirklich starkes Bundesligaspiel, dass allen Zuschauern Lust auf mehr gemacht hat. Eine aufopfernde kämpfende Schwartauer Mannschaft stellt unter Beweis, dass sie in der Lage ist, den Anforderungen der Ligaspitze durchaus standhalten zu können.
Möglicherweise hat der VfL Bad Schwartau ein für die Meisterschaft richtungsweisendes Spiel absolviert, mit diesem Unentschieden fährt der THW einen Minuspunkt ein, der in der Abschlusstabelle noch bedeutsam werden könnte.

Tore VfL Bad Schwartau: Jan-Ove Litzenroth 9/4; Christoph Schlichting 7, Danial Amoey 4, Tim Claasen 4/2, Jasper Bruhn – Rune Hanisch je 3
Im Tor: Tjorven Hömberg (8 Paraden), Marino Mallwitz (14 Paraden)

Tore THW Kiel: Liedtke 6, Schrödter P. 6, Wucherpfennig 6, Williams 4, Diringer 4, Ewald 2, Stiller 1, Dahmke 1

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