Lübeck – Der VfL Bad Schwartau hat den Auftakt in die Bundesliga-Rückserie mit Bravur bestanden. Am Samstagabend schaffte die Mannschaft von Trainer Torge Greve, der unter der Woche seinen Vertrag beim VfL verlängerte, einen klaren 28:24-Sieg gegen den Tabellensiebten von der HSG Nordhorn-Lingen.
Das Spiel begann verhalten. In der zweiten Minute stand es in allen Statistiken unenetschieden, nachdem beide Teams mit je einem Tor und einem Latten-, bzw. Pfostentreffer das erste Mal auf sich aufmerksam machten. Einen 1:2-Rückstand konnten die Schwartauer in eine 3:2-Führung umwandeln. Adrian Wagner hatte die Chance auf 4:2 zu erhöhen, doch er scheiterte am guten Nordhorner Schlussmann Björn Buhrmester. Wieder war es Wagner, der beim Spielstand von 3:3 unsanft im Nordhorner Kreis zu Fall gebracht wurde. Noch ein Strafwurf für den VfL. Dieses Mal versuchte sich Matthias Hinrichsen und er konnte den HSG-Keeper zum 4:3 überwinden. Martin Waschul und der Nordhorner Alexander Terwolbeck rasselten kurz darauf mit den Köpfen zusammen und konnten aber nach einer kurzen Behandlungspause glücklicherweise weitermachen. Es sah wohl gefährlicher aus, als es wirklich war. Wagner mit einem Wurf aus der Hüfte, unhaltbar für Buhrmester. Das Spiel der Schwartauer nahm langsam Fahrt auf und sie konnten bis auf 8:5 nach 13 Minuten absetzen.
Doch der siebte der 2. Bundesliga kämpfte sich wieder heran. Nach der Hälfte der ersten Halbzeit stand es plötzlich wieder 8:8. Greve nahm eine Auszeit und stellte seine Mannschaft neu ein.
Danach lief es wieder besser für sein Team und so konnten Marcel Schliedermann mit einem schönen Wurf über die Nordhorn-Abwehr von rechts, Markus Hansen bei einem Tempo-Gegenstoss sowie Niclas Dombrowski den drei-Tore-Abstand wieder herstellen. Hansen erhöhte danach sogar auf 12:8 für die Ostholsteiner. HSG-Trainer Heiner Bültmann nahm dies zum Anlass, ein Time Out für sein Team zu nehmen. Das brachte anscheinend nichts, Schliedermann machte das 14:9. Die 1955 Zuschauer waren in ihre erste Euphorie-Phase versetzt. Mit so einem Fünf-Tore-Abstand ging es in die Kabinen. 17:12 zur Halbzeit für den VfL. Eine verdiente Führung, trotz anfänglicher Schwierigkeiten.
Frisch aus der zu vermutenden Bültmann-Ansprache waren die Nordhorner als erstes Team auf dem Feld.
Hier kamen beide Mannschaften allerdings wieder schwer in Tritt. Wagner (31.) scheitert an Burhmester und auf der Gegenseite war Matthias Poll weit über das Tor. Schult, wie so oft an dem Abend durch ihn und seine Kameraden, an den Pfosten in der 34. Minute. Der direkte Gegenangriff der Nordhorner klappt gar nicht, aber die Niedersachsen blieben in Ballbesitz und können einen Siebenmeter erarbeiten. Ariel Panzer sollte diese Möglichkeit verhinden, doch sein Spagat brachte nur das 13. Tor für die HSG durch Nicky Verjans. Eine Minute später war der Pfosten wieder im Weg der Schwartauer. Wagner hechtet seinem eigenen Ball hinterher und kann den Nachwurf nur knapp neben das Netz setzen. Jonas Thümmler markierte den ersten Treffer für die Greve-Beruhigung zum 18:14. Ein geschickter Wurf am Buhrmester vorbei war der Weg zum Jubel auf der VfL-Bank. Nach einem schönen Spielzug über drei schnelle Stationen stand Dennis Tretow völlig frei von der linken Seite am Kreis und erhöhte auf 19:14. Noch zehn Minuten zu spielen und der VfL führte 23:18. Ob hier noch was schiefgehen sollte?
Nein ,denn die Halle konnte bis zum Schluss einen Fünf-Tore-Abstand bejubeln. Nur Luca de Boer setzte 17 Sekunden vor Schluss noch den letzten Treffer der Nordhorner, die zum Ende mit 24:28 die Halle unter glücklichen Schwartau-Fans verlassen durften. Paul Trödler wurde nach einigen unschönen Aktionen noch mit Pfiffen bedacht, aber das war VfL-Coach Greve egal.
Er sagte zu HL-Sports nach dem Spiel: "Wir hatten am Anfang etwas Probleme, ins Spiel zu kommen, aber wir haben mit einer guten Abwehrleistung und einem gut haltenden Tobi Mahncke das Spiel in den Griff bekommen. Nordhorn ist keine Laufkundschaft, aber wir haben verdient gewonnen."
Zu seiner Vertragsverlängerung bekannte er sich zum VfL mit folgenden Worten: "Jeder, der hier mal in der Halle war, ob als Zuschauer, Spieler, Trainer… weiß ganz genau, warum es hier Spaß macht, zu arbeiten. Das war für mich ausschlaggebend zu unterschreiben. Wir haben eine super Truppe und das Umfeld stimmt auch. Ich musste nicht überlegen, beim VfL zu bleiben."
Das gesamte Interview ist am Montag um 19.05 Uhr bei Lübeck FM Sport auf 98,8 UKW im Radio zu hören.
Schult war mit sieben Toren bester vfL-Schütze und Mahncke konnte mit seinen sehr guten Paraden den Sieg klarstellen.