Hamburg – Der HSV Handball hat sein Auswärtsspiel bei den Rhein-Neckar Löwen mit 34:28 (17:13) gewonnen. Mit dem Erfolg beim Tabellenführer sind die Hamburger nunmehr seit zwölf Spielen ungeschlagen. Vor 13.200 Zuschauern in der ausverkauften Mannheimer SAP Arena fand die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb, die ohne Kapitän Pascal Hens (Stauchung im Sprunggelenk), Stefan Schröder (Rückenprobleme) sowie weiterhin Torsten Jansen und Oscar Carlén auskommen musste, gut in die Partie. Dank einer starken Abwehrleistung und einem erneut gut aufgelegten Johannes Bitter im Tor konnten die Hamburger viele Bälle gewinnen, die über den Gegenstoß in Tore umgemünzt wurden. Auch im Positionsangriff wussten die Hamburger zu überzeugen, die sich so gegen ebenfalls gut kämpfende Löwen bis zur Halbzeit ein 17:13 herauswerfen konnten. In der zweiten Halbzeit machte der HSV in einer intensiv geführten Partie da weiter, wo er in der ersten Hälfte aufgehört hatte, und zog schnell auf acht, sowie etwas später bis auf neun Tore davon. Am Ende kamen die Löwen zwar noch etwas heran, doch beim Schlusspfiff stand ein verdienter Hamburger 34:28-Auswärtserfolg in Mannheim an der Anzeigetafel. Bester Werfer auf Seiten des HSV war Hans Lindberg mit acht Toren. Für die Rhein-Neckar Löwen war Stefan Sigurmannsson sieben Mal erfolgreich.
Hamburger erarbeiten sich eine 17:13-Halbzeitführung in einem intensiv geführten Spiel
Den Hausherren gelang der erste Treffer der Partie zum 1:0 in der ersten Minute, der aber von Igor Vori und Domagoj Duvnjak mit zwei HSV-Treffern zum 2:1 beantwortet wurde (4. Minute). Die nächsten beiden Tore gingen wieder auf das Konto der Löwen, die so bei 3:2 erneut die Führung übernahmen (8.). Marcin Lijewski glich dann in derselben Minute zum 3:3 aus, und so ging es zunächst weiter. Die Löwen legten vor und der HSV zog durch Blazenko Lackovic, Hans Lindberg und erneut Lackovic bis zum 6:6 in der zwölften Minute nach. Mit zwei weiteren Toren durch Domagoj Duvnjak brachten sich die Hanseaten nach einer Viertelstunde mit 8:6 in Front, doch bis zur 18. Minute kamen die Löwen zum erneuten Ausgleich (8:8). Nach dem nächsten Ausgleich zum 9:9 (19.) war es aber die Mannschaft von Martin Schwalb, die bis zur 25. Minute eine 5:0-Serie zum 14:9 startete. Die Treffer verteilten sich dabei auf Marcin Lijewski, Igor Vori und Hans Lindberg sowie Michael Kraus und Fredrik Petersen, bevor den Löwen die nächsten beiden Tore durch Bjarte Myrhol zum 11:14 gelangen (25.). Bis zum 12:15 (27.) blieb es bei drei Toren Vorsprung für die Gäste, doch Fredrik Petersen sowie Hans Lindberg von der Linie erhöhten wieder auf 17:12 (29.). Das letzte Tor des ersten Durchgangs konnte Stefan Sigurmannsson zum 13:17 erzielen, bevor die Seiten mit einer verdienten HSV-Führung in einem intensiv geführten Spiel gewechselt wurden.
HSV zieht weiter davon und gewinnt am Ende verdient
Die Hanseaten kamen mit viel Tempo aus der Pause und zogen mit einem 4:0-Lauf durch Tore von Michael Kraus, Hans Lindberg, Domagoj Duvnjak und Igor Vori bis zur 35. Minute schnell auf 21:13 davon. In derselben Minute war für die Gastgeber Alexander Petersson erstmals im zweiten Durchgang zum 14:21 erfolgreich, doch die Elbstädter hatten die passende Antwort von Marcin Lijewski parat, der zum 22:14 traf (37.). Dem nächsten Gegentreffer ließen erneut Vori sowie Fredrik Petersen die Tore zum 24:15 folgen, was in der 39. Spielminute mit neun Toren die höchste Hamburger Führung bedeutete. Diese hatte bis zur 44. Minute und einem weiteren Tor von Hans Lindberg zum 27:18 bestand, bevor die Löwen mit zwei Treffern in Folge auf 20:27 verkürzen konnten (46.). In der 49. Minute stellten Michael Kraus und Fredrik Petersen mit zwei Toren in Serie die Neun-Tore-Führung allerdings wieder her, und führten so die endgültige Vorentscheidung herbei. Der Vorsprung hielt bis zum 32:23 durch Domagoj Duvnjak in der 52. Minute, als den Löwen zwei weitere Treffer zum 25:32 (53.) sowie einen Duvnjak-Treffer später zum 27:33 (57.) gelangen. Dies konnte den Hamburger Sieg allerdings nicht mehr gefährden und Hans Lindberg sowie Isias Guardiola sorgten für den 34:28-Endstand. Dank dieses verdienten Erfolgs ist der HSV nun seit zwölf Spielen ungeschlagen.
Nach der heutigen Rückreise nach Hamburg hat der HSV bis Mittwoch, 13. März, Zeit, bevor er um 20.15 Uhr in der O2 World Hamburg gegen den VfL Gummersbach gefordert ist.
Stimmen zum Spiel:
Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Ich glaube, wir haben ein sehr temporeiches spiel gesehen, beide Mannschaften haben mit offenem Visier gespielt und es waren viele schöne Aktionen dabei. In der Abwehr haben wir uns vorgenommen, den Rückraum der Löwen nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Das hat gut funktioniert, auch wenn wir dadurch ein relativ viele Kreisanspiele bekommen haben. Im Angriff haben wir auch eine gute Leistung gezeigt. Wir waren beweglich, und haben immer noch eine Kreuzung mehr gemacht, bis eine gute Chance da war. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft.“
Gudmundur Gudmundsson (Trainer Rhein-Neckar Löwen): „Glückwunsch an den HSV zu einem guten Spiel und einem verdienten Sieg. Wir sind natürlich enttäuscht, weil wir vor einer ausverkauften Halle nicht gut gespielt haben und der HSV heute einfach besser war. Sie haben es geschafft, uns in der Abwehr auseinander zu ziehen und auch die Torhüterleistung war nicht gut genug. Im Angriff haben wir zu wenig Tore aus dem Rückraum erzielt. Wir haben zwar bis zum Schlusspfiff alles gegeben, aber mit dieser Leistung konnten wir heute gegen den HSV nichts ausrichten.“
Johannes Bitter (Torhüter HSV Handball): „Es war ein guter Schachzug, dass wir die ganze Zeit eine 6:0-Abwehr gespielt haben. So konnten wir viele Rückraumtore unterbinden, so wie wir es uns vorgenommen haben. Das war ganz klar der Schlüssel zum Erfolg.“
Igor Vori (Kreisläufer HSV Handball): „Das war heute eine super Leistung von uns. Die Abwehr hat über 60 Minuten sehr gut funktioniert und wir haben sehr stabil gespielt. Wir haben heute wie ein Uhrwerk funktioniert und dadurch konnten wir Gegenstöße laufen. Im zweiten Durchgang haben wir fast in jedem Angriff ein Tor gemacht. Glückwunsch an die ganze Mannschaft. Jetzt müssen wir es aber schaffen, diese Leistung kontinuierlich abzurufen.“
Michael Kraus (Spielmacher HSV Handball): „Als allererstes muss ich ein Kompliment an die ganze Mannschaft richten, weil wir bis in die Haarspitzen motiviert waren. Durch eine aggressive Deckung haben wir es geschafft, die Löwen unter Druck zu setzen. Das Hinspiel hatten wir immer noch im Hinterkopf und wollten uns dafür revanchieren. Das ist uns heute ganz gut gelungen.“
Thorsten Storm (Geschäftsführer Rhein-Neckar Löwen): „Glückwunsch zu der guten Leistung an den HSV. Wir hatten über 60 Minuten wenig Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden. Aber das ist kein Beinbruch und ich verliere lieber einmal so, als fünfmal mit einem Tor. Die Spieler, die jetzt die Verantwortung übernehmen müssen, haben heute nicht so gut gespielt. Der HSV war heute sehr stark und hat daher auch sehr verdient gewonnen.“