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Hamburg/ Kiel – Bisher hat der HSV Handball alle seine Aufgaben im Marathon-März erfolgreich gelöst. Zum Abschuss dieses spielreichen Monats wartet beim sechsten Spiel innerhalb von 18 Tagen noch ein absolutes Highlight auf den HSV und alle Handball-Fans – und der denkbar schwerste Gegner in der DKB HBL: Der THW Kiel in der Sparkassen Arena. Am Ostersonnabend, 30. März, wird das ewig junge Top-Spiel in der Bundesliga von den Unparteiischen Ralf Damian und Frank Wenz (Bingen / Mainz) angepfiffen. Für die Hanseaten gilt es dann, keine Ostergeschenke zu verteilen, sondern dem THW möglichst viele Eier ins Nest zu legen. Alle Handball-Fans können dieses Vorhaben ab 14.45 Uhr live auf Sport1 verfolgen und jeder, der es an Ostern nicht vor den Fernseher schafft, bleibt mit der HSV Handball App für alle Smartphones und Tablets auch unterwegs am Ball und verpasst kein Tor.

Nach der souveränen letzten Saison, in der der THW Kiel das Triple aus Meisterschaft, Pokal-Sieg und Champions League-Triumph holte und dabei in der Bundesliga nicht einen Punkt abgab, mussten sich die Zebras in der laufenden Spielzeit wieder geschlagen geben. Zunächst gelang es den Füchsen Berlin, die verlustpunktfreie Serie zu durchbrechen, bevor das Team von Alfred Gislason überraschend der MT Melsungen unterlag. Weitere Niederlagen gegen Flensburg und Göppingen brachten den Fördestädtern bereits sieben Minuspunkte ein, mit denen der THW aber auch ohne die Dominanz des Vorjahres den Platz an der Sonne in der DKB HBL belegt. Auch im DHB-Pokal steht Kiel im Halbfinale beim Lufthansa Final Four gegen die MT Melsungen, wodurch es zu einem weiteren Aufeinandertreffen mit dem HSV kommen kann, wenn beide Teams ihre Semifinal-Spiele gewinnen. In der VELUX EHF Champions League liegt der THW ebenfalls noch aussichtsreich im Rennen, und will mit einem Viertelfinal-Erfolg über MKB Veszprem der erste Titelverteidiger werden, der auch im Folgejahr das VELUX EHF Final4 in Köln erreicht. Dass das keine leichte Aufgabe wird, zeigte bereits die Gruppenphase, in der Kiel Veszprem im Hinspiel mit 30:31 unterlag, das Rückspiel aber mit 32:21 für sich entschied. Aufgrund einer weiteren Niederlage gegen Celje landeten die Zebras in der Endabrechnung der Gruppe B hinter Veszprem auf Platz zwei, und setzten sich trotz eines 35:37 bei Chekhovskie Medvedi im Rückspiel des Achtelfinals mit 30:26 durch.

Einer der Garanten für die Erfolge des THW ist der Tscheche Filip Jicha. Der Rückraumlinke, der auch als Spielmacher eingesetzt werden kann, erzielte in dieser Saison mit 143 Toren die meisten Kieler Bundesliga-Treffer und liegt damit auf Platz vier der HBL-Torschützenliste. Zudem traf der 30-Jährige mit 49 Toren auch in der Champions League am häufigsten, liegt dort allerdings nur auf Platz 27, da auch alle seine Mitspieler wissen, wo das Tor steht. Sowohl in der Bundesliga als auch in der Champions League erzielte Rückraumrechts Marko Vujin mit 99 bzw. ebenfalls 49 Toren die zweitmeisten Treffer.  Generell verteilen sich die Tore in Kiel aber auf den gesamten Kader, der sich mit Spielern wie Welthandballer Daniel Narcisse, Momir Ilic, Christian Zeitz, Niclas Ekberg oder Marcus Ahlm sowie Torhüter Thierry Omeyer wie die Aufstellung einer Weltauswahl liest. Kapitän Marcus Ahlm liegt mit 46 Toren zwar nur vor seinen Kreis-Kollegen Rene Toft Hansen und Patrick Wiencek, doch zusammen wurden von dieser Position schon 111 Treffer erzielt.

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Die Reise nach Kiel kann der HSV mit einer breiten Brust antreten. Auch wenn der Sieg gegen Neuhausen nicht unbedingt überzeugend war, hat die Mannschaft von Martin Schwalb in den letzten Wochen gezeigt, wozu sie im Stande ist. Um auch in der Sparkassen Arena etwas Zählbares mitzunehmen, wird es darauf ankommen, eine aggressive Abwehr zu stellen, damit der Kieler Rückraum nicht zur Entfaltung kommt. Zudem werden gut herausgespielte Chancen und konzentrierte Abschlüsse nötig sein, um zum Erfolg zu kommen und möglichst wenig schnelle Tore über Gegenstöße zu kassieren. Außerdem werden die Torhüter auf beiden Seiten ein entscheidender Faktor werden, da sowohl Thierry Omeyer als auch Johannes Bitter und Dan Beutler ihr Tor vernageln und Spiele damit entscheiden können. Am Ende wird es, wie so oft bei Top-Spielen, sicherlich ein Duell auf Augenhöhe werden, bei dem Kleinigkeiten sowie die Tagesform über Sieg und Niederlage, oder auch ein Unentschieden, entscheiden. Personell werden beide Teams mit ihrem kompletten Kader antreten, lediglich Oscar Carlén arbeitet weiter an seinem Comeback, weshalb alles für dieses Top-Spiel angerichtet ist. Ein Duell auf Augenhöhe war auch das Hinspiel, in dem der HSV über 50 Minuten die bessere Mannschaft war, sich am Ende aber nach einer Schwächephase in den letzten Minuten doch noch mit 30:33 geschlagen geben musste.

Vor dem ‚Duell der Giganten‘ ließ HSV-Trainer Martin Schwalb (Foto) wissen: „Die Spiele zwischen dem THW und uns sind immer besondere Partien, auf die die gesamte Liga schaut. Das macht Spaß, und wir sind froh, dabei zu sein. Zuhause ist Kiel gegen jede Mannschaft der Favorit, aber dass sie nicht unschlagbar sind, haben wir in dieser Saison bereits gesehen. Es muss aber vieles passen, um das Feld am Ende als Sieger zu verlassen, und Nuancen sowie das nötige Quäntchen Glück werden mitentscheidend sein. Die Mannschaft ist hochmotiviert und wir werden in Kiel alles in die Waagschale werfen“, so ein selbstbewusster Martin Schwalb, dem Blazenko Lackovic beipflichtet: „Für diese Spiele lebt man als Handballer. Die machen am meisten Spaß, auch wenn es die schwersten sind. Wir sind in einer guten Verfassung, und wenn wir eine gute Leistung abrufen, können wir auch in Kiel gewinnen. Die Spiele zwischen uns waren fast immer knapp, davon gehe ich auch am Wochenende aus.“

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