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Hamburg – Das erste von vier Nord-Derbys zwischen dem HSV Handball und der SG Flensburg-Handewitt innerhalb von 20 Tagen endete, wie schon das Hinspiel, mit einem 23:23 (12:9)-Unentschieden. Vor 6.300 Zuschauern in der ausverkauften Flens-Arena kamen die Hanseaten, nach nur einer gemeinsamen Einheit nach der Nationalmannschafts-Pause, nur schwer in die Partie. So konnten die Hausherren in Führung gehen, aber mit einem guten Johannes Bitter im Tor kam der HSV schnell wieder heran und übernahm seinerseits das Kommando. Bis zur Pause konnte sich die Mannschaft von Martin Schwalb so eine 12:9-Führung erarbeiten. Im zweiten Durchgang blieb die Partie weiter das erwartete Spiel auf Augenhöhe, das bis zum Schluss eng und spannend verlief. Kurz vor dem Schlusspfiff brachte sich der HSV zwar mit 23:22 in Front, musste aber den erneuten Ausgleich hinnehmen und konnte kein weiteres Tor erzielen. Am Ende stand so ein Remis an der Anzeigetafel der Flens-Arena und der HSV konnte in der laufenden Saison den ersten Punkt aus der ‚Hölle Nord‘ entführen. Mit fünf Toren avancierte Fredrik Petersen zum besten Schützen auf Hamburger Seite. Für die SG Flensburg-Handewitt traf Holger Glandorf mit sieben Toren am häufigsten.

HSV erarbeitet sich eine Halbzeitführung trotz Startschwierigkeiten
Der HSV tat sich zu Beginn des Spiels im Angriff relativ schwer und vergab zudem gleich den ersten Siebenmeter gegen Sören Rasmussen. Auf der Gegenseite machten es die Hausherren etwas besser und gingen mit 2:0 in Führung, als allerdings bereits die sechste Minute lief. In derselben Minute gelang Igor Vori dann der erste Treffer für sein Team, das nach einem weiteren Gegentor (1:3, 7. Minute) erst richtig ins Spiel kam. Zwei Tore in der neunten Minute von Pascal Hens und Matthias Flohr glichen die Partie wieder aus, bevor Hans Lindberg und Domagoj Duvnjak, nach einem gehaltenen Strafwurf vom immer besser haltenden Johannes Bitter gegen Anders Eggert, einen 4:0-Lauf der Hanseaten in der zwölften Minute zum 5:3 abschlossen. Nach zwei weiteren Toren auf jeder Seite gelang es Domagoj Duvnjak in der  17. Minute, auf 8:5 zu erhöhen. In der Folge schenkten sich beide Teams weiterhin nichts und kämpften um jeden Zentimeter auf dem Parkett. Da die Keeper auf beiden Seiten einen guten Tag erwischten, konnte keine Mannschaft aus den Fehlern des Gegners größeren Profit schlagen, und die Tore fielen bis zur Halbzeit abwechselnd auf beiden Seiten. Der HSV erhöhte dabei zunächst doppelt durch Marcin Lijewski, dann zweifach durch Igor Vori immer wieder auf drei Tore Vorsprung, sodass die Seiten beim Stand von 12:9 für die Gäste gewechselt wurden.

Siegchancen für beide Teams – Am Ende steht ein Unentschieden
Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete, und beide Mannschaften wechselten sich mit dem Torewerfen ab, wodurch es in der 35. Minute 14:11 stand. In den nächsten Angriffen wurde gleich dreimal Stürmerfoul gegen den HSV gepfiffen, was die SG nutzte, um auf 13:14 zu verkürzen (38. Minute). Die Hanseaten kamen in derselben Minute zwar zum 15:13 durch Hans Lindberg, doch im Angriff lief es weiterhin nicht rund, was auch am stark haltenden Sören Rasmussen lag, der am Ende auf 20 Paraden kam. Nur Johannes Bitter war es zu verdanken, dass Flensburg in fünf torlosen Minuten des HSV lediglich auf 14:15 herankam, bevor erneut Hans Lindberg zum 16:14 traf (43.). Bis zur 47. Minute waren die Gäste erneut nicht erfolgreich, und auch Johannes Bitter konnte einen 4:0-Lauf der SG diesmal nicht verhindern, sodass sich die Hanseaten plötzlich einem 16:18-Rückstand gegenüber sahen, den der zukünftige Hamburger Petar Djordjic erzielte. Aber die Hamburger steckten nicht auf, verkürzten erst durch Marcin Lijewski (17:18, 48.), und kamen nach einem weiteren Gegentreffer durch Fredrik Petersen sowie erneut Lijewski zum 19:19-Ausgleich in der 49. Minute. Eine Minute später war das Spiel für Marcin Lijewski aufgrund seiner dritten Zeitstrafe beendet. Nachdem Lindberg sogar seinen zweiten Siebenmeter vergab, Flensburg sich wieder mit 20:19 in Front brachte, Matthias Flohr ebenfalls eine Zwei-Minuten-Strafe bekam, und dann auch noch Fredrik Petersen von der Linie scheiterte, sprach acht Minuten vor dem Ende wenig für die Gäste. Trotzdem blieb das Spiel knapp und dem Schweden gelang eine Minute später der erneute Ausgleich zum 20:20 sowie ebenfalls in der 53. Minute zum 21:21. Domagoj Duvnjak brachte die Elbstädter fünf Minuten vor Schluss dann wieder mit 22:21 in Front. Diese sowie eine weitere Führung durch den kroatischen Spielmacher konnte die SG allerdings abermals ausgleichen. Noch waren aber zwei Minuten zu spielen und die Spannung kaum zu überbieten. Im letzten Hamburger Angriff scheiterte Petersen dann am Lattenkreuz und die Hausherren hatten die letzte Chance zum Sieg. Der HSV stemmte sich mit aller Kraft gegen den letzten Angriff der SG, und durfte sich am Ende über einen Punkt freuen, auch wenn an diesem Tag mehr drin gewesen wäre.

Nach dem vierten Duell der Saison steht es in der Gesamtabrechnung weiter unentschieden, und beide Teams haben nun drei Tage Zeit, um sich auf das nächste Duell im Pokal-Halbfinale beim Lufthansa Final Four am kommenden Sonnabend, 13. April, 15.00 Uhr, in der O2 World Hamburg vorzubereiten.

SG Flensburg-Handewitt: Rasmussen (20/3 P., 1.-60.); Andersson (n.e.);
Glandorf 7, Mogensen 4, Kaufmann 4, Djordjic 3, Svan Hansen 2, Weinhold 2, Machulla 1, Karlsson, Eggert, Heinl, Gustafsson, Knudsen
HSV Handball: Bitter (12/1 P., 1.-60.); Beutler (n.e.);
Petersen 5, Duvnjak 4, Lijewski 4, Vori 3, Lindberg 3, Flohr 2, Hens 2, Kraus, Lackovic, Nilsson, Schröder n.e., Jansen n.e.
Siebenmeter: 0/1 – 0/3 (Bitter pariert gegen Eggert – Lindberg verwirft zweimal gegen Rasmussen, Petersen scheitert an Rasmussen)
Zeitstrafen: 4 – 7 (2x Svan Hansen, Karlsson, Djordjic – 3x Lijewski, Flohr, Lackovic, Petersen, Vori)
Rote Karte: Lijewski (50., dritte Zeitstrafe)
Schiedsrichter: Christoph Immel / Ronald Klein (Tönisvorst / Ratingen)
Spielfilm: 1:0 (3.), 2:1 (6.), 3:3 (9.), 4:6 (14.), 6:9 (19.), 8:11 (24.), 9:11 (28.), 9:12 (30.) – 10:13 (31.), 11:14 (35.), 14:15 (39.), 14:16 (43.), 18:16 (47.), 19:19 (49.), 21:21 (53.), 23:23 (58.), 23:23 (60.)

Stimmen zum Spiel:

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Martin Schwalb (Trainer HSV Handball): „Von unserer Warte aus, haben wir es in der ersten Halbzeit versäumt weiter vorne zu sein. Man muss auch sagen, dass man sich auch darüber freuen muss, wenn man überhaupt in der Position ist in Flensburg vorne zu liegen, doch wir haben dennoch zu viele Bälle verworfen. Im zweiten Durchgang haben wir es uns schwer gemacht und kamen nur schwer ins Spiel zurück. Im Rückwärtsgang waren wir aber ganz gut, auch wenn es vorne nicht geklappt hat, und in Jogi hatten auch wir einen guten Torwart zwischen den Pfosten. Ich denke mit dem Punkt können nach dem Spielverlauf beide leben.“

Ljubomir Vranjes (Trainer SG Flensburg-Handewitt): „Ich kann mit diesem Punkt leben. In der ersten Halbzeit haben wir mit drei Toren hinten gelegen. Es war von uns nicht optimal, Hamburg hat gut verteidigt, und ohne Sören Rasmussen hätte der Rückstand größer sein können. Im zweiten Durchgang, haben wir die Partie gedreht, aber der HSV hat nicht aufgeben. Heute haben alle ein Spiel von zwei Top-Mannschaften gesehen. Bis Samstag werden wir alles versuchen, um fit zu sein.“

Pascal Hens (Kapitän HSV Handball): „Natürlich hätten wir lieber gewonnen. Das wäre auch für den Kopf wichtig gewesen. Aber zumindest haben wir in Flensburg nicht verloren. Es ist aber auch ärgerlich, dass wir viel zu viel verschossen haben, da müssen wir uns an die eigene Nase packen. Natürlich hat die SG heute auch einen überragenden Torhüter Sören Rasmussen gehabt. Wenn wir da nicht so viel liegenlassen, gehen wir als Sieger vom Feld. Das müssen wir zum nächsten Aufeinandertreffen am Wochenende gründlich analysieren.“

Andreas Nilsson (Kreisläufer HSV Handball): „Es ist gut, dass wir nicht verloren haben. Es war ein über 60 Minuten sehr enges Spiel mit zwei guten Abwehrreihen und zwei starken Torhütern.“
Matthias Flohr (Linksaußen HSV Handball): „Das war ein ziemlich intensives Spiel, aber das war auch vorher klar. In jedem dieser Nord-Derbys geht es um viel. So wird es in den nächsten Duellen auch weitergehen.“

Matthias Rudolph (Präsident HSV Handball): „Beide Teams hätten gewinnen können. Von daher sind wir nicht unzufrieden. Wir hatten leider eine Schwächephase zwischen der 30. Und 45. Minute drin und insgesamt zu wenig getroffen. Ein Punkt für beide Teams ist ein gerechtes Ergebnis.“

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