Lübeck – Eine völlig unnötige Niederlage kassierten die Travemünder Raubmöwen und warten damit weiter auf den ersten Heimsieg. Gegen die HSG Bensheim Auerbach unterlagen die TSV-Frauen trotz einer Pausenführung mit 21:24 (12:10). Knackpunkt der Partie war vor allem in der zweiten Halbzeit eine schwache Offensivleistung mit zu vielen Fehlwürfen und vielen technischen Fehlern.
Zerfahren begann das Spiele am Travemünder Steenkamp. Beide Mannschaften leisteten sich in der Anfangsphase viele technische Fehler und Fehlwürfe, erst nach drei Minuten trafen die Gäste aus Bensheim durch Sanne Hoekstra zum 0:1. Doch im Gegensatz zur Vorwoche ließen sich die Raubmöwen vor allem defensiv kaum aus der Ruhe bringen und konnten immer wieder schnell ausgleichen. Nach acht Minuten gingen sie dann selbst durch Frederikke Lærke erstmals in Führung (3:2).
Eine konzentrierte Defensivleistung, die Bensheim zu vielen Fehlern und Fehlwürfen zwang, kompensierte die eine oder andere offensive Unzulänglichkeit im Spiel von Travemünde, so dass die Raubmöwen nach 14 Minuten durch Lærke erstmals mit drei Toren in Front waren (7:4).
Die Gäste aus Bensheim ließen aber immer wieder ihre Klasse aufblitzen und glichen zum 7:7 (16.) aus. Die Führung behielten aber immer die Raubmöwen, die sich auch vom 9:9 und 10:10 nicht aus Ruhe bringen ließen. Vor der Pause kam auch Keeperin Mareike Vogel mit drei Paraden binnen 90 Sekunden auf Betriebstemperatur und sorgte mit dafür, dass die Raubmöwen ein 12:10 mit in die Halbzeit nahmen.
Nach dem Seitenwechsel sorgte zunächst Jenny Stapelfeldt für das 13:10 (32.), ehe Bensheims Keeperin Pauline Radke mit drei Paraden ihr Team zum 13:13 in der 38. Minute führte. Doch noch fanden die Raubmöwen eine Antwort und gingen durch Jenny Stapelfeldt per Siebenmeter (39.) und Laura Riehl (40.) mit 15:13 beziehungsweise 16:14 in Führung.
Aber der Erstliga-Absteiger wurde offensiv besser und Torfrau Radke brachte die Raubmöwen reihenweise zur Verzweiflung. So gingen die Odenwälderinnen in der 45. Minute erstmals wieder mit 17:16 in Führung. Zwar glichen die Raubmöwen nochmals zum 17:17 durch Malin Stammer aus, doch Bensheim war jetzt in Fahrt. Zudem sah Nina Schmidt in der 50. Minute nach einem Foul die Rote Karte, die folgende Überzahl nutzte die HSG und zog auf 20:17 davon (53.). Vor allem fünf Siebenmeter in den letzten zehn Minuten brachen dem TSV Travemünde schließlich das Genick. Die HSG Bensheim-Auerbach brachte den Sieg schließlich mit 24:21 nach Hause.
Trainer Thomas Kruse haderte nach dem Spiel vor allem mit der Offensivleistung: „Wir haben zu nah an der Abwehr gespielt und uns das Leben sehr schwer gemacht. Zudem haben wir die klaren Chancen nicht genutzt. Defensiv fehlten uns in den letzten Minuten die Körner, ansonsten hatten wir den Absteiger 40 Minuten lang gut im Griff. Auf einer Unnötigkeitsskala von eins bis zehn war diese Niederlage eine Acht.“
Die Raubmöwen spielten mit: Vogel, Kranich – Wulf (4), Bartlau (3), Krey, Stammer (1), Riehl (2), Naleschinski, Schmidt, Jordt (1), Stapelfeldt (2), Haupt (5), Lærke(4), Wessoly