Lübeck – Ernüchterung machte sich am letzten Wochenende in der Steenkamphölle breit. Nach dem klaren 15:29 gegen den HC Rödertal saß der Frust bei den Spielerinnen, den Verantwortlichen und den Zuschauern des TSV Travemünde tief. Mit dem von Teammanager Frank Barthel verkündeten Planungen für die dritte Liga will sich die Mannschaft von Thomas Kruse (noch) nicht abfinden und mit einer guten Leistung am kommenden Samstag (19 Uhr) die Hoffnung auf den (sportlichen) Klassenerhalt bewahren. Doch das Spiel wird ein hartes Stück Arbeit, schließlich geht es im Nordderby bei der SGH Rosengarten-Buchholz gegen den aktuellen Tabellenzweiten der zweiten Handball-Bundesliga.
Und die Luchse aus Niedersachsen sind aktuell richtig gut in Form. Fünf Siege in Folge feierte die SGH, punktgleich mit Tabellenführer Dortmund hat man die 1. Bundesliga im Visier. Vor allem der Angriff ist bärenstark, mit fast 30 Treffern pro Partie stellen die Luchse den zweitbesten Angriff der zweiten Liga. Treffsicherste Angreiferin ist die Niederländerin Sabine Heusdens, die bisher 76mal erfolgreich war. Da auch die Defensive gut steht und der Tabellenstand natürlich alles sagt, ist die SGH Rosengarten-Buchholz der klare Favorit im Duell mit Travemünde. Für den TSV ist es auch ein Wiedersehen mit den Ex-Raubmöwen Lisa Prior, Nina Schilk und Jennifer Knust.
Die schwierige Ausgangslage des krassen Außenseiters Raubmöwen im Duell mit Rosengarten wird noch durch die aktuelle Verletztensituation verstärkt, denn das Raubmöwen-„Lazarett“ lichtet sich nicht. So muss Thomas Kruse weiterhin auf Katharina Naleschinski (Muskelfaserriss), Malin Stammer (Bänder- und Kapselriß im Fuß), Laura Riehl (Daumenbruch) und Jenny Stapelfeldt (Haarriss in der Wurfhand) verzichten. Immerhin ist Mareike Vogel, welche in der Vorwoche aus studientechnischen Gründen fehlte, wieder mit von der Partie.
Dennoch glaubt Thomas Kruse, der mit der sportlichen Situation alles Andere als zufrieden ist, weiterhin an seine Mannschaft: „Wir haben nach wie vor eine hohe Qualität im Kader. Auch mit der kleinen Truppe können und müssen wir anders auftreten als zuletzt; die Mädels müssen das einfach mal auf das Parkett bringen.“
Kruse erwartet eine Reaktion, zumal die Mannschaft die 2. Bundesliga nicht aufgeben will: „Die Spielerinnen haben sich über die Aussagen von Frank geärgert; jetzt müssen sie ihren Ärger in eine Trotzreaktion umwandeln.“ Dann, so der Trainer, sei er sich sicher, dass beim Tabellenzweiten eine Überraschung drin ist.
Nicht nur der Trainer glaubt an die Mannschaft, auch HL-SPORTS glaubt an die Truppe und wird das Team zum Auswärtsspiel begleiten. Ob eine Liveübertragung möglich ist, steht aktuell noch nicht fest, aber zumindest einen Liveticker wird es ab 18.45 Uhr geben.