Lübeck – Am Donnerstag waren sie noch fleißige und lautstarke Unterstützer der Herren des VfL Bad Schwartau im brisanten Duell mit dem ASV Hamm (HL-SPORTS berichtete), am Samstag stehen die Handballfrauen des TSV Travemünde wieder selbst im Fokus und haben, analog zu den Schwartauer Herren, selbst eine „Rechnung“ zu begleichen. Schließlich wurde das Hinspiel beim SV Union Halle-Neustadt nach verspäteter Anreise der Raubmöwen abgesagt und korrekterweise für Halle gewertet; die Begleitumstände, welche zur Spielabsage führten, bleiben aber zumindest diskutabel.
Nun wartet ein neues Spiel, und die Raubmöwen hoffen, dass die leichte Aufwärtstendenz, der „Lichtstreif am Raubmöwen-Himmel“, der „Schritt in die richtige Richtung“ (O-Ton Trainer Thomas Kruse) bestätigt werden kann und die Vorwoche keine Eintagsfliege bleibt. Der Einsatz stimmte, ebenso wie die Defensivarbeit. Die offensiven Mängel blieben, aber hier muss sich die Mannschaft wohl selbst am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Denn die Alternativen sind weiter rar, mit Malin Stammer, Laura Riehl und Jenny Stapelfeldt sind drei Spielerinnen verletzungsbedingt weiter außer Gefecht. Immerhin kehrt Katharina Naleschinski (Foto) zurück, wird aber nach Aussage von Thomas Kruse behutsam eingesetzt. Für die Raubmöwen wird es wird wichtig sein, dass die Travemünderinnen vor allem im Umschaltspiel nach Fehlwürfen und Ballgewinnen konsequenter agieren und so zu einfachen Toren kommen.
Ansätze dazu waren in Buchholz schon da. Dass das gewertete Hinspiel durchaus noch in den Köpfen ist, bestätigt Kruse im Übrigen, sagt aber auch: „Für mich ist es abgehakt, auch wenn es den Mädels nochmal zusätzlich Motivation gibt. Mir ist wichtig, dass wir die Leistung der letzten Woche bestätigen und den nächsten Schritt machen, um Punkte zu holen und zu gewinnen!“
Der Gegner, die SV Union Halle-Neustadt, hat nach einem schwachen Saisonstart die Kurve bekommen und befindet sich mit 18:14 Punkten im Mittelfeld der zweiten Handball-Bundesliga der Frauen. Mit sieben Siegen in den letzten neun Spielen haben sich die Wildcats in eine Position gespielt, in der sie weder mit dem Auf- noch mit dem Abstieg etwas zu tun haben. Das macht die Hallenserinnen schwer ausrechenbar, so dass sie an guten Tagen auch die Top-Teams kräftig ärgern können. Gegen die Teams aus der zweiten Tabellenhälfte haben die Wildcats sogar eine blütenweiße Weste. Herausragend ist die Offensive von Union, die Defensive ist dafür aber sehr anfällig. Selbst die Raubmöwen als Tabellenletzte haben gerade mal sechs Tore mehr kassiert.
Überragende Akteurin bei den Wildcats ist Jacqueline Hummel. Die 22jährige Rückraumspielerin hat bereits 131 Tore erzielt und ist mit weitem Abstand beste Torschützin der zweiten Liga.
Diese Jacqueline Hummel müssen die Raubmöwen in den Griff bekommen, dann ist mit Sicherheit ein Punktgewinn drin. Das Wohl und Wehe hängt von einer kompakten Defensive ab, auch wenn es von der Papierform her einfacher werden dürfte, Tore zu erzielen als in der Vorwoche.
Spielbeginn in der Emil-Possehl-Halle am Travemünder Steenkamp ist am Samstag um 16.30 Uhr.