Lübeck – Sie bangten, sie hofften, doch am Ende stand für die Handballfrauen des TSV Travemünde wieder eine klare Niederlage. 24:34 hieß es am letzten Wochenende gegen Halle, allerdings erst nach einem Einbruch in der zweiten Spielhälfte. Doch die ersten Spielhälften gegen Halle und auch vor zwei Wochen in Buchholz machen den Raubmöwen Mut; und so ist die Hoffnung auf das Wunder „Klassenerhalt“ nach wie vor gegeben. Aber angesichts des Restprogramms wären zwei Punkte bei der SG H2Ku Herrenberg besonders wertvoll, quasi die letzte Ausfahrt in Richtung Klassenerhalt.
Zwar hat man offiziell die Planungen für die 3. Liga begonnen, doch solange rechnerisch noch alles möglich ist, wollen und werden die Raubmöwen um die kämpferische Kapitänin Leonie Wulf (Foto) alles geben, um die rechnerischen Möglichkeiten so lange wie möglich offen zu halten. Ein Sieg beim Mitaufsteiger in Herrenberg wäre da sicherlich nicht schlecht, zumal das Restprogramm (u.a. gegen Tabellenführer Dortmund und in Zwickau) nicht gerade für die Raubmöwen spricht.
Trainer Thomas Kruse denkt aber gar nicht so weit, sondern von Spiel zu Spiel. Die Zielsetzung ist für den Travemünder Trainer klar: „Es ist das Gleiche wie jede Woche: Wir wollen uns weiter steigern und dann etwas Zählbares mitnehmen. Wir wollen und müssen endlich mal zwei gleichwertige Halbzeiten aufs Parkett bringen.“
Der Gastgeber, die SG H2ku Herrenberg, hingegen können auf eine positive Runde blicken und sind mit aktuell 14:20 Punkten Tabellenachter in der 2. Liga. Der Klassenerhalt ist angesichts von zehn Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz so gut wie sicher, doch Trainer Hagen Gunzenhauser wird alles dafür tun, dass bei seinem Team nicht der Schlendrian Einzug hält. Danach sieht es allerdings nicht aus, denn seit dem Jahreswechsel feierten die „SG H2kuties“ vier Siege in fünf Spielen und haben sich so die wohl entscheidende Luft im Tabellenkeller verschafft. Hervorzuheben ist dabei die Rückraum-Linke Sulamith Klein, die mit 92 Toren beste Torjägerin. Allerdings sind die Herrenbergerinnen nicht nur auf Klein angewiesen, im Hinspiel (22:25 aus Travemünder Sicht) tat sich Kreisläuferin Katrin Schröder als Waffe hervor.
Die Raubmöwen werden aber vor allem auf sich schauen, um die Punkte mit an die Ostsee zu nehmen. Das wird schwer genug, aber vielleicht gelingt es den Travemünder Mädels endlich mal wieder, über 60 Minuten ihr Potential abzurufen. Dann ist der zweite Saisonsieg auf jeden Fall drin.
Anwurf in der Herrenberger Markweghalle ist am Samstag um 19.30 Uhr.