Lübeck – Mal wieder war eine lange Anfahrt für die Katz, auch in Herrenberg gab es für die Handballfrauen des TSV Travemünde beim 24:30 vor einer Woche nichts zu holen. Und angesichts von zehn Punkten Rückstand auf das rettende Ufer bei einem mehr absolvierten Spiel glauben wohl nur noch die kühnsten Optimisten an den Klassenerhalt. Nun kommt am Samstag Mainz 05, um seine Visitenkarte in Travemünde abzugeben.
„Wenn nicht jetzt, wann dann?“ – Mit dieser Zeile aus dem bekannten Handballschlager der Höhner müssen die Raubmöwen das Spiel am Samstag angehen, denn schließlich kommt mit Mainz so etwas wie ein Lieblingsgegner in die Steenkamphölle. Schließlich wurden die letzten drei Duelle mit den „Dynamites“ nicht verloren und auch den bisher einzigen Saisonsieg holte man im Hinspiel (29:25). Entsprechend wollen die Raubmöwen mit einem Sieg die „Aschermittwoch-Stimmung“ in der Karnevalshochburg am Rhein nochmals vergrößern.
Da kommt es gerade recht, dass Trainer Thomas Kruse wieder mehr personelle Alternativen zur Verfügung hat. So werden Jenny Stapelfeldt (Foto) und Laura Riehl nach ihren Verletzungen wieder auflaufen können. Vor allem Stapelfeldt freut sich auf ihr Comeback: „Ich trainiere seit Anfang der Woche mit und habe keine Schmerzen mehr.“
Wie viel Einsatzzeit die beiden Rückkehrerinnen von Trainer Thomas Kruse bekommen werden, wird sich zeigen. Gleichzeitig hofft der Trainer, dass seine Mannschaft endlich mal über 60 Minuten ihr Leistungsvermögen in Angriff und Abwehr abruft.
Optimistisch blickt Teammanager Frank Barthel auf das Spiel: „Glücklicherweise können wir im Spiel gegen Mainz wieder auf Laura Riehl und Jenny Stapelfeldt setzen. Die Tatsache, dass wir noch nie gegen Mainz verloren haben ist in der Betrachtung der kommenden Partie völlig belanglos. Mainz ist zuletzt sehr stark gegen Bensheim aufgetreten und wir liegen nach wie vor weit hinter den eigenen Erwartungen. Unser Team hat am Samstag die Chance über hundertprozentige Einsatzbereitschaft die nächsten Punkte einzufahren – darauf setze ich!“
Das wird auch bitter nötig sein, denn Mainz 05 ist aktuell in guter Form. Die „Dynamites“ sind seit vier Spielen ungeschlagen, konnten dabei überraschend den Tabellendritten Zwickau besiegen und sind so gut wie gerettet. Kein Wunder, dass die Mannschaft von Andre Sikora-Schermuly mit viel Selbstvertrauen nach Travemünde kommt. Vor allem die Offensive der „Dynamites“ ist bärenstark, mit 479 Toren muss sich der Angriff kaum hinter dem mancher Topteams verstecken. Toptorjägerin ist dabei Rechtsaußen Claudia Schückler. Sie war bisher 92mal erfolgreich, darunter 52mal von der Siebenmeter-Linie. Die Abwehr ist aber anfällig, im Hinspiel hatten vor allem die Torhüterinnen der Mainzer keinen guten Tag. Hier müssen die Raubmöwen ansetzen, um den zweiten Saisonsieg einzufahren.
Am Samstag kommt es also zum Duell zwischen den Raubmöwen und ihren Lieblingsgegner. Anwurfe in der Steenkamphölle ist um 16.30 Uhr.