Lübeck – Die Saison in der Schleswig-Holstein-Liga (SH-Liga) der Herren ist abgeschlossen, Zeit für einen Rückblick auf die Mannschaften aus dem Bereich Lübeck. Heute nun der Aufsteiger TuS Lübeck 93, der die Schleswig-Holstein-Liga als Zwischenstation nutzte und den Durchmarsch in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein geschafft hat.
Die Mannschaft um das Trainergespann Harro Naujeck und Daniel Friedrichs hat insgesamt eine sehr gute Saison gespielt. Mit wenigen Schwankungen hat sie sich in der Liga sehr schnell eingelebt und über weite Strecken die Liga dominiert.
Im HVSH-Pokal musste sich TuS Lübeck 93 bereits in der ersten Runde bei der HSG Ostsee N/G geschlagen geben.
Wenige Wochen nach dem erfolgreichen Abschneiden in der Liga stand das Trainergespann Harro Naujeck und Daniel Friedrichs HL-SPORTS zur Beantwortung von Fragen bereit.
HL Sports: Wie war das Saisonziel vor der Saison und wie ist die gesamte Saison insgesamt verlaufen?
Harro Naujeck und Daniel Friedrichs:
Als Aufsteiger wollten wir schnellstmöglich die Abstiegszone hinter uns lassen und so stressfrei den Fokus auf die Weiterentwicklung der Spieler richten.
HL-Sports: Das ist euch ja schnell gelungen!
Harro Naujeck und Daniel Friedrichs:
Auf der einen Seite stimmt das – auf der anderen ist eine Spitzenposition eben auch ein besonderer Druck, dem man nachgehen muss. Dadurch, dass wir eigentlich fast die ganze Saison in der Spitzengruppe vertreten waren und die Mannschaft diese Position behaupten wollte, mussten sich einige Spieler neu verorten und bekamen nicht so viele Spielanteile. Die Spieler, die die Verantwortung in den Wettkampfpartien nehmen mussten, sind zum Ende der Saison extrem gefordert worden. Das war schon manchmal so, dass wir das Gefühl hatten mit dem Fahrrad auf der Felge zu fahren.
HL-Sports: Wo lag aus eurer Sicht der Schlüssel zum Erfolg?
Harro Naujeck und Daniel Friedrichs:
Neben dem Glück, das man braucht, haben wir aus unseren kleineren Krisen und aus den unterschiedlichen Standpunkten innerhalb der Mannschaft immer lernen wollen. Das ist nicht selbstverständlich und kostet jeden zusätzlich Kraft. Das ist der Mannschaft hoch anzurechnen und machte sie stets entwicklungsbereit.
HL-Sports: Welche High-Lights gab es: im positiven wie auch im negativen Sinne?
Harro Naujeck und Daniel Friedrichs:
Das erste Spiel, das wir für uns entscheiden konnten war ein toller Start und hatte etwas Entfesselndes. Allerdings hatten wir auch eine richtig coole Vorbereitung. Wir konnten in der Zeit schon erkennen, dass die Mannschaft als sehr junger Aufsteiger Lust hat die Gegner der neuen Klasse zu jagen. Extrem anstrengend wurde es dann nach dem Sieg gegen den Titelfavoriten aus Westerrönfeld. Wir mussten die Rolle des Jägers in die Rolle des Gejagten tauschen. Und das machte uns Schwierigkeiten. Jetzt konnten wir nicht mehr überraschen sondern nur noch patzen. Für diese mentale Herausforderung benötigst man Erfahrung und die haben wir eben noch nicht. Die darauf folgenden Wochen waren schwer für uns alle.
HL-Sports: Gibt es schon Veränderungen in der Mannschaft für die neue Saison?
Harro Naujeck und Daniel Friedrichs:
Wir haben das große Glück, dass alle Spieler beim TuS Lübeck 93 bleiben wollen. Dadurch, dass die Oberliga Saison mit Sicherheit körperlich anspruchsvoller und länger sein wird und wir den Tempohandball forcieren wollen, haben wir mit Jonas Deelman (A-Jugend VfL Bad Schwartau), Tobias Harter (VfL Bad Schwartau II) und Thore Steinhoff (ATSV Stockelsdorf) drei neue Spieler in unseren Reihen, die uns auf jeden Fall helfen können das Abenteuer Oberliga anzugehen. Außerdem will sich Björn Kähmzow nach seiner Verletzung wieder
zurück ins Team kämpfen.
HL-Sports: Könnt ihr jetzt schon etwas zur Zielsetzung in der Oberliga sagen?
Harro Naujeck und Daniel Friedrichs:
Die Prämisse liegt auf der Weiterentwicklung der einzelnen Spieler und des taktischen Rahmens im Angriff sowie in der Abwehr. Ansonsten werden wir mit Sicherheit einige Zeit benötigen, um in der Liga anzukommen. Wir wären als Aufsteiger natürlich auch froh am Ende die Klasse zu halten. Dass das bei der Leistungsdichte in der Oberliga nicht einfach wird, ist uns klar. Trotzdem freuen wir uns auf dieses Abenteuer!
Starke Bilanz als Aufsteiger:
1.Tabellenplatz, direkter Aufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein
Gesamt: 35:9 Punkte und 677:569 Tore; 17 Siege, 1 Unentschieden, 4 Niederlagen
Heim: 18:4 Punkte und 352:283 Tore; 9 Siege, 0 Unentschieden, 2 Niederlagen
Auswärts: 17:5 Punkte und 325:286 Tore; 8 Siege, 1 Unentschieden, 2 Niederlagen
HL-SPORTS tippte zum Jahreswechsel: Platz 1 und direkter Aufstieg in die Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein.