Hamburg – Das unglückliche Wochenende von Berlin, mit zwei Verletzten und der Niederlage im Final Four des EHF Cup, sollte beim Bergischen HC vergessen gemacht werden. Bereits vor dem Spiel verletzte sich Johannes Bitter noch in der Kabine beim leichten Aufwärmen und war aufgrund muskulärer Probleme im Adduktorenbereich nicht einsetzbar. Der Gastgeber, selbst die Chance mit einem Sieg das Abstiegsgespenst zu verjagen, war angetreten, seinen Heimnimbus des Jahres zu verteidigen. Sie waren und blieben weiterhin in 2015 zu Hause unbesiegt.
Der HSV Handball musste sich am 31. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga geschlagen geben. Beim Bergischen HC verloren die Hamburger am Ende deutlich mit 30:35. In der ausverkauften Uni-Halle Wuppertal fanden die Hamburger vor 3.079 Zuschauern nicht gut ins Spiel und gingen bereits zur Pause mit sieben Toren Rückstand, beim 12:19, in die Kabine. Nach dem Wiederanpfiff halfen auch Umstellungen in der Angriffs- und Abwehrformation nichts, sodass die Hanseaten am Ende eine deutliche 30:35-Niederlage kassierten. Mit jeweils acht Treffern zählten Kentin Mahé sowie Kristian Nippes (Bergischer HC) zu den erfolgreichsten Torschützen des Abends.
Der HSV Handball glich die 1:0 Führung der Gastgeber nach drei Minuten durch einen Strafwurf von Kentin Mahé zum 1:1 aus. Dieses sollte der einzige Gleichstand im gesamten Spiel bleiben. Mit einem 4:0 Lauf setzte der Bergische HC bereits nach fünf Spielminuten ein Zeichen zum 5:1. Die Hamburger verkürzten zwischenzeitlich beim 3:5 und 4:6 auf zwei Tore, scheiterten aber immer wieder am gut aufgelegten Torhüter Gustavsson (Foto) der Bergischen Löwen. So zog der Bergische HC kontinuierlich bis zur Pause mit sieben Toren zum 19:12 vorentscheidend davon.
Im zweiten Durchgang versuchte HSV Handball-Trainer Jens Häusler den Vorsprung der Löwen mit Umstellungen der Angriffs- und Abwehrformation zu verringern, das gelang ihm jedoch nur geringfügig. Der Bergische HC kontrollierte das Geschehen auf dem Spielfeld und ließ keinen Zweifel aufkommen, wer als Sieger die Halle verlassen wollte. Auch wenn der Rückstand zeitweise auf fünf Tore verringert wurde, war am Ende an der deutlichen 30:35 Niederlage nicht zu rütteln.
Mit diesem Sieg hat der Bergische HC bereits vorzeitig den Klassenerhalt gesichert.
Torschützen für HSV Handball:
Kentin Mahé (8/5), Henrik Toft Hansen und Alexander Feld (je 6), Kevin Schmidt (4), Kevin Herbst (3), Tim-Oliver Brauer, Pascal Hens und Adrian Pfahl (je 1)
Stimmen zum Spiel:
Jens Häusler (Trainer HSV Handball): „Erst einmal Gratulation zum Klassenerhalt und ein großes Lob an die kämpferische Einstellung des BHC. Hätten wir Jogi dabei gehabt, wäre das Ganze vielleicht etwas besser für uns ausgefallen, aber er hat sich kurz vor dem Spiel verletzt und war leider überhaupt nicht einsetzbar. Für Max kam sein Einsatz scheinbar zu überraschend, er wirkte in der ersten Halbzeit ein bisschen wie gelähmt, aber er ist eben auch erst 21 Jahre alt. Wir haben 30 Tore erzielt, das ist nicht wenig, aber ohne Torwart – und das muss man nun mal leider heute so sagen – war da nichts zu machen, aber ich mache Max da auch keinen Vorwurf. Jetzt haben wir noch drei Spiele, in denen wir versuchen werden, das Bestmögliche draus zu machen.“
Alexander Feld (Rückraum Mitte HSV Handball): „Sehr ärgerlich, dass wir verloren haben, weil das heute ein absolut schlagbarer Gegner war. Es ist zwar schön, dass ich heute meine Spielanteile bekommen habe, aber mir wäre es lieber gewesen, wenn wir die zwei Punkte mitgenommen hätten. Es war nicht ganz leicht, das Wochenende aus den Köpfen zu bekommen, aber das darf keine Ausrede sein. Jetzt hoffe ich, dass wir am Sonntag gegen Flensburg eine Reaktion zeigen und das Spiel gewinnen.“
Sebastian Hinze (Trainer Bergischer HC): „Das war heute ein verdienter Sieg. Ich habe in der zweiten Halbzeit zwar gemerkt, dass die Kräfte ein bisschen nachgelassen haben, aber wir waren kämpferisch immer voll da und wollten das Ding unbedingt gewinnen.“