Hamburg – In der LIQUI MOLY HBL hat der Handball Sport Verein Hamburg die durch einen medizinischen Notfall in der Sporthalle Hamburg abgebrochene Partie des 9. Spieltages gegen die MT Melsungen vor 3.338 Zuschauern nachgeholt. Die Hamburger gewannen sensationell mit 26:25 (13:13) gegen die hochfavorisierten Melsunger.
Kampf um jeden Zentimeter Hallenboden auf beiden Seiten
Die MT Melsungen schloss den ersten Angriff mit dem 1:0 nach 44 Sekunden ab, während Niklas Weller per Siebenmeter in der 2. Minute den Ausgleich erzielte. Silvio Heinevetter parierte und im Gegenzug fiel das 2:1. Hamburg konterte mit zwei Treffern in Folge zur ersten Führung beim 3:2 (7.) durch Finn Wullenweber. Beim Gastgeber schlichen sich leichte Fehler im Angriff ein, Heinevetter erledigte den Rest. So legte Melsungen einen 3:0-Lauf zum 5:3 (10.) hin. Der HSV Hamburg blieb dran und glich beim 6:6 (17.), erneut durch Wullenweber aus. Zuvor hatte sowohl Weller und auch Timo Kastening auf Melsunger Seite einem Siebenmeter vergeben. Mit zwei weiteren Treffern brachte Wullenweber seine Farben mit 7:6 und nach dem Ausgleich mit 8:7 in Führung, musste aber kurze Zeit später mit ansehen, wie der Gast erneut beim 9:8 (22.) die Führung übernahm. In der 22. Minute stellte Trainer Torsten Jansen Jens Vortmann für Johannes Bitter zwischen die Pfosten, da dieser keine Normalform zeigte. Bis zur Pause lief der HSVH immer einem Rückstand hinterher, glich immer wieder aus und so ging es mit 13:13 in die Kabinen.
Bitter in zweiter Halbzeit der große Rückhalt
Die Hamburger kamen bis unter die Haarspitzen motiviert und wieder mit Bitter im Tor zurück auf das Spielfeld. Frederik Bo Andersen klaute sich in der Abwehr den Ball beim Querpass und netzte per Gegenstoß zur 14:13-Führung ein. Nach dem erneuten 14:15 waren es Jan Forstbauer und der Haupttorschütze des Abends – Casper Ulrich Mortensen mit insgesamt zehn Treffern – mit einem Doppelschlag, die die Hamburger mit einem 3:0-Lauf erstmals mit zwei Toren beim 17:15 (36.) in Front brachten. Es blieb ein von beiden Seiten kampfbetontes Spiel, in dem die Hintermannschaften, einschließlich der Torhüter, den Takt vorgaben. Was den Hamburgern kurz vorher gelungen war, gelang nun der MT Melsungen, sie trafen dreifach zur 19:18-Führung in der 44. Minute.
Jetzt schlug die Stunde von Bitter, der seinen Kasten schier streckenweise vernagelte und seinen Mitspielern zu einem erneuten 3:0-Lauf verhalf, der zum 21:19 (47.) führte. Es blieb ein Spiel auf Augenhöhe, in dem der Gast immer wieder den Ausgleich erzielte, doch die Hamburger fanden immer die richtige Antwort. Als Mortensen per Siebenmeter und Leif Tissier anschließend in der 58. Minute das 25:23 erzielte, schien die Entscheidung gefallen. Weit gefehlt, nur 25 Sekunden später kamen die Gäste zum Anschlusstreffer. Als Mortensen 64 Sekunden vor dem Ende zum Siebenmeterpunkt ging und kaltschnäuzig mit einem Heber das 26:24 erzielte, war mindestens ein Punkt eingetütet. Nach einer schnellen Mitte verkürzte Melsungen wenige Sekunden später auf 25:26. Anschließend ging der Gast zu einer sehr offensiven Deckung über. Trainer Jansen nahm 19 Sekunden vor Ultimo seine erste Auszeit des Spiels und gab letzte Instruktionen. Als Heinevetter den finalen Angriff der Hamburger parierte, waren nur noch vier Sekunden auf der Uhr, die nicht mehr reichten, den Ball noch einmal in Richtung Hamburger Tor zu befördern. Der 26:25-Sieg des Aufsteigers und Außenseiters stand endgültig fest.
Fazit: Es war das Spiel der Abwehrreihen und der Torhüter auf beiden Seiten. Silvio Heinevetter stach in der ersten Halbzeit auf Melsunger Seite heraus, was die Hamburger Abwehr kompensierte. Die zweite Hälfte gehörte Johannes Bitter, der seinen Farben in der entscheidenden Phase den Rücken freihielt und neben dem Haupttorschützen Casper Ulrich Mortensen zum Matchwinner wurde. Die Hamburger legten eine ganz andere Körpersprache während der gesamten 60 Minuten an den Tag in Gegensatz zum Donnerstag beim TuS N.-Lübbecke.
Der Sport Verein Hamburg spielte in folgender Aufstellung:
Johannes Bitter, Jens Vortmann – Tobias Schimmelbauer, Casper Ulrich Mortensen (10/4), Leif Tissier (4), Manuel Späth, Niklas Weller (2/1), Lukas Ossenkopp, Frederik Bo Andersen (2), Philipp Bauer, Jan Forstbauer (2), Finn Wullenweber (5), Thies Bergemann, Nicolai Theilinger, Azat Valiullin (1)
Alle Begegnungen des 13. SpieltagesMT Melsungen – Rhein-Neckar Löwen 25:24 HC Erlangen – TVB 1898 Stuttgart 27:32 HBW Balingen-Weilstetten – FRISCH AUF! Göppingen 26:30 TuS N.-Lübbecke – HSV Hamburg 29:27 Füchse Berlin – Bergischer HC 32:17 THW Kiel – SC DHfK Leipzig 32:28 SG Flensburg-Handewitt – HSG Wetzlar 27:25 TBV Lemgo Lippe – TSV Hannover-Burgdorf 31:33 GWD Minden – SC Magdeburg 26:31 HSV Hamburg – MT Melsungen 26:25