Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat nach dem äußerst knappen Ausscheiden im DHB-Pokal gegen die Füchse Berlin und den zuletzt 7:1 Punkten in der LIQUI MOLY HBL morgen (10.10.) um 16 Uhr in der Barclaycard-Arena keinen geringeren als den Vizemeister SG Flensburg-Handewitt zu Gast. Die Flensburger schieden ebenfalls im Pokal beim HC Erlangen aus und wollen nach einem nicht so optimalen Saisonstart wieder zurück in die Erfolgsspur.
Favorit aus Flensburg nicht optimal in die Saison gestartet
Während der HSV Hamburg nach zwei Niederlagen zum Saisonstart mit vier Spielen ohne Niederlage bei 7:1 Punkten endgültig in der Eliteliga angekommen sind, startete die SG Flensburg-Handewitt mit 5:3 Punkten etwas verhalten in die Saison. Dabei gab es in heimischer Halle am 2. Spieltag eine unerwartete Punkteteilung gegen den HC Erlangen, wo es auch im Pokal das Aus bedeutete. Es folgte die deutliche 23:33-Niederlage beim THW Kiel. Ihr letztes Punktspiel gewann die SG beim Mitaufsteiger TuS N.-Lübbecke deutlich mit 34:17, was wiederum aufhorchen ließ.
Ein Grund für den schlechten Saisonstart sind sicherlich die vielen Verletzten im Kader der SG. Mit Magnus Rød (Anriss der Patellasehne), Lasse Möller (Knorpelschaden) und Gøran Søgard (Leistenbeschwerden) fehlen bei den Flensburgern langfristig drei Leistungsträger. Linkshänder Franz Semper ist nach überstandener Kreuzbandverletzung gerade erst zurückgekehrt. Dem schwedischen Nationalspieler und Kopf der SG-Mannschaft Jim Gottfridsson droht zudem wegen Problemen am Sprunggelenk eine Zwangspause. Mit Oscar von Oettingen und Mikael Helmersson wurden aktuell gleich zwei A-Jugendliche in den Profi-Kader hochgezogen, um so die Ausfälle zu kompensieren und den restlichen Spielern Verschnaufpausen zu ermöglichen.
Hamburg ist endgültig in der LIQUI MOLY HBL angekommen
Der Gastgeber startete als Aufsteiger mit zwei Niederlagen in der Eliteliga. Zum Auftakt gab es eine knappe Heimniederlage gegen FRISCH AUF! Göppingen und auswärts eine Fünf-Tore-Niederlage beim Bergischen HC. Es folgten 7:1 Punkte, darunter Siege gegen die Rhein-Neckar Löwen, TVB 1898 Stuttgart und die HSG Wetzlar, bei einer Punkteteilung beim SC DHfK Leipzig. Die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen blieb damit über ihren eigenen Erwartungen und ist endgültig in der LIQUI MOLY HBL angekommen. Somit erwartet die vielen Fans in der Barclaycard-Arena ein spannendes Spiel, in dem sicherlich Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden können.
Die Verletztenliste in den Reihen des HSVH liest sich ähnlich wie im DHB-Pokal gegen die Füchse Berlin. Definitiv ausfallen werden Neuzugang Nicolai Theilinger, Thore Feit, Dominik Axmann und Tobias Schimmelbauer. Fraglich sind zudem Casper Mortensen und Finn Wullenweber. Jan Forstbauer verpasste zwar die zweite Halbzeit des Pokalspiels, wird am Sonntag aber wohl wieder im Kader von Torsten Jansen stehen.
SG mit torgefährlicherem Spielmacher
Auf der Spielmacher-Position hat die SG Flensburg-Handewitt mit Jim Gottfridsson in vier Spielen bei 15 Toren mit einer Quote von 3,8 Treffer pro Spiel den etwas durchschlagskräftigeren Spieler mit 62,5 Prozent in seinen Reihen. Beim HSV Hamburg steht dort Leif Tissier (6/19/3,2/63,3 %) mit viel Spielübersicht in der verantwortungsvollen Position.
Über den Kreis ist der HSVH erfolgreicher
Auf Seiten der Hamburger steht mit Niklas Weller (6/31/5,2/73,8 %) der effektivste Kreisspieler der Liga auf der Platte, noch vor Nationalspieler Jannik Kohlbacher, der mit 4,8 Toren pro Spiel leicht hinter Weller rangiert. Hierbei profitierte Weller ganz stark von der Beweglichkeit, Torgefährlichkeit und dem Auge seines Spielmachers Tissier. Die Flensburger haben am Kreis mit Johannes Golla (4/10/2,5/71,4 %) auch einen aktuellen Nationalspieler postiert. Hier liegt der Vorteil somit deutlich bei den Gastgebern.
Halb-Positionen ziemlich ausgeglichen besetzt
Bei den pro Spiel erzielten Treffer der jeweils zwei erfolgreichsten Rückraum-Schützen auf der linken und rechten Seite stehen beide Mannschaften fast gleichauf, wo bei den Hamburgern nur Jan Forstbauer auf der rechten Seite etatmäßig im Einsatz ist. Hier schlagen bei Flensburg 10,5 und beim Hamburg 10,0 Tore pro Spiel zu Buche.
Flensburg bei den Außen in der Übermacht
Mit Hampus Wanne (3/27/9,0/77,1 %) auf der linken und Lasse Svan (4/15/3,8/79,0 %) auf der rechten Außenbahn besitzt der Vizemeister aus Flensburg eindeutig die größere Durchschlagskraft gegenüber dem Aufsteiger aus Hamburg. Hier steuerte Casper Mortensen (6/22/4,7/66,7 %) auf der linken sowie Thies Bergemann (6/13/2,2/72,2 %) auf der rechten Seite eindeutig weniger Treffer bei.
Alles in allem gesehen ist der Vizemeister SG Flensburg-Handewitt eindeutig der Favorit, auch was die Ligaerfahrung betrifft. Für den Handball Sport Verein Hamburg gibt es somit nichts zu verlieren, er kann ohne Druck aufspielen und dieses eventuell erneut zu seinem Vorteil nutzen, wie er es bereits gegen die Rhein-Neckar Löwen zeigte. Die Zuschauer können sich auf ein spannendes Spiel freuen.
Mehr als 6.000 Zuschauer werden erwartet
Rund 6000 Karten für das Spiel sind bereits verkauft und der HSV Hamburg erwartet nach anderthalb Jahren mit Zuschauerbeschränkungen endlich wieder eine gut gefüllte Halle. Das letzte Spiel vor solch einer Kulisse absolvierte der HSVH beim Weihnachtsspiel im Jahr 2019. Damals empfing der Handball Sport Verein Hamburg knapp 9000 Fans in der Barclaycard-Arena.
Tickets für den ersten Flensburger Auftritt in Hamburg seit 2015 sind sowohl an der Tageskasse als auch online noch erhältlich, der Unterrang der Barclaycard-Arena ist schon so gut wie ausverkauft. Der HSVH öffnet deshalb auch den Oberrang, um weiteren Zuschauern den Eintritt zu ermöglichen. Aufgrund des erhöhten Zuschaueraufkommens und der Kontaktdaten-Kontrolle am Eingang bittet der HSVH alle Fans möglichst frühzeitig anzureisen, um so einen kontrollierten und zügigen Eintritt zur Arena zu gewährleisten. In der Arena gilt die 2G-Regel und sowohl die Maskenpflicht als auch die Abstandsregeln entfallen – ein Handball-Fest wie vor Corona.
Alle Begegnungen des 6. Spieltages vom Wochenende09.10.2021 18.30 HSG Wetzlar – FRISCH AUF! Göppingen 09.10.2021 18.30 HBW Balingen-Weilstetten – TSV Hannover-Burgdorf 09.10.2021 20.30 HC Erlangen – TBV Lemgo Lippe 09.10.2021 20.30 GWD Minden – TuS N.-Lübbecke 10.10.2021 14.00 Füchse Berlin – THW Kiel 10.10.2021 16.00 HSV Hamburg – SG Flensburg-Handewitt 10.10.2021 16.00 SC DHfK Leipzig – TVB 1898 Stuttgart 10.10.2021 16.00 Bergischer HC – Rhein-Neckar Löwen