
Lübeck – Der MTV Lübeck hat sich beim Final Four der weiblichen C-Jugend in der Regionalliga Nord mit einer starken Teamleistung die Bronzemedaille gesichert. Nach einem dramatischen Halbfinale gegen die HSG SWRD und einem dominanten Auftritt im Spiel um Platz drei gegen die HSG Kiel/Kronshagen bleibt vor allem eins hängen: Stolz auf die Entwicklung und den Charakter des Teams. „Einige Tage sind nun vergangen und weiterhin sind gemischte Gefühle in uns bezüglich des dritten Platzes“, sagt MTV-Trainer Christoph Nisius. „In ein paar Tagen sind wir sicher stolz auf das Erreichte und insbesondere auf die Entwicklung in dieser Saison.“
Bittere Sekunden im Halbfinale
Im Halbfinale gegen die HSG SWRD lief in der Anfangsphase kaum etwas zusammen. „Unser Gameplan wurde durch zwei schnelle 2-Minuten-Strafen in den ersten drei Minuten hinfällig“, so Nisius. Der MTV lag früh mit 3:11 hinten, kämpfte sich aber bis zur Pause auf 13:16 heran und zeigte dann eine beeindruckende Moral. „Die Mädels gaben nicht auf und bissen uns mit unglaublichem Willen und großem Einsatz ins Spiel zurück“, beschreibt Nisius den Charakter seines Teams. In der 44. Minute gelang schließlich der Ausgleich zum 27:27. Doch in der letzten Sekunde fiel die Entscheidung zugunsten der HSG. Nach einem Freiwurf, der nicht hätte zählen dürfen: „Ein deutliches, sowohl eine 2-Minuten-Strafe als auch einen 7-Meter rechtfertigendes Foul an Sontje wurde nur mit Abwurf bewertet, das wirkt auch nach Sichtung des Videos noch immer surreal.“ Trotz der strittigen Schlussszene bleibt der Blick sportlich: „Das soll nicht die Leistung der HSG SWRD schmälern, die sich verdient die Meisterschaft gesichert hat, sondern nur ausdrücken, dass wir uns aufgrund unseres Einsatzes mehr erhofft hatten.“
Starke Reaktion, verdienter Platz drei
Gerade mal 40 Minuten nach dem Halbfinal-Aus stand das Spiel um Platz drei an und der MTV zeigte direkt, dass mit ihm zu rechnen ist. „Akku und Kopf leer vom Halbfinale, sollte man meinen, doch weit gefehlt“, so Nisius. Nach nur acht Minuten stand es 10:4, zur Pause sogar 21:10. Ein Start wie im Rausch, auch durch den verletzungsbedingten Ausfall der Kieler Torhüterin im Warm-up: „Gute Besserung an dieser Stelle.“ In Halbzeit zwei ließ der MTV nichts mehr anbrennen und brachte alle Spielerinnen zum Einsatz. Ein klares Statement für die Tiefe des Kaders. „In den letzten Minuten standen ausschließlich unsere Spielerinnen der Jahrgänge 2011 und 2012 auf der Platte, auch ein Fakt, der uns sehr stolz macht.“
Perspektive und Teamgeist
Mit nur fünf Spielerinnen des ältesten Jahrgangs 2010 war der MTV das jüngste Team des Finalturniers. Umso bemerkenswerter ist die Leistung. „Wir belohnten uns mit dem dritten Platz und schieden gegen die späteren Meisterinnen aus“, so Nisius. Die HSG SWRD gewann später auch das Finale gegen die SG HH Nord souverän. Zum Saisonabschluss geht es für die MTV-Mannschaft nun gemeinsam mit vielen weiteren Vereins-Teams zum Turnier ins dänische Kolding, ein entspannter Ausklang nach einer intensiven und erfolgreichen Saison.

Bildquellen
- MTV Lübeck: MTV Lübeck
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