Hamburg – Der Handball Sport Verein Hamburg hat morgen (30.4.) um 18.30 Uhr in der LIQUI MOLY HBL ein schweres und gleichzeitig leichtes Auswärtsspiel beim Top-Favoriten SG Flensburg-Handewitt auf dem Spielplan. In Flensburg haben die Hamburger im Spiel David gegen Goliath nichts zu verlieren, die Last des Gewinnens liegt auf den Schultern der Hausherren. In der „Hölle Nord“ verlor die SG seit Dezember 2017 lediglich ein Liga-Heimspiel und ist auch in der laufenden Saison in heimischer Halle noch ungeschlagen.
Nur eine Niederlage in den letzten 62 Heimspielen
Mit Blick auf die Statistiken der Flensburger sticht vor allem die Heimbilanz hervor. Seit Dezember 2017 verlor die SG lediglich ein Heimspiel in der Flens-Arena. Am 35. Spieltag der Saison 2020/21 erkämpften sich die Füchse Berlin einen 33:29-Auswärtssieg in Flensburg. Hans Lindberg verhalf den Berliner mit elf Treffern und einer 100 Prozent-Trefferquote zum Sieg in der „Hölle Nord“. Doch auch diese Niederlage liegt nun mehr fast ein Jahr zurück. Seither folgten zwölf Siege und zwei Unentschieden, die SG ist auf dem besten Weg eine neue Serie zu starten und hat in dieser Spielzeit erst zwei Punkte in heimischer Halle abgegeben (gegen HC Erlangen und GWD Minden).
HSV Hamburg hofft auf Überraschung
Soll es für den Handball Sport Verein Hamburg zu einem möglichen Punktgewinn reichen, muss die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen einen perfekten Tag erwischen. Der HSV Hamburg geht als Aufsteiger und Tabellenzwölfter (22:32 Punkte) als klarer Außenseiter in die Partie beim Vierten SG Flensburg-Handewitt (40:12).
Dass mit einer starken Leistung auf allen Positionen jedoch auch gegen die SG etwas Zählbares drin sein kann, bewies in dieser Saison bereits GWD Minden. Am 22. Spieltag erkämpften sich die abstiegsbedrohten Ostwestfalen, dank einer starken Offensive, ein 31:31-Unentschieden. Der HSVH hofft auf eine Überraschung und glaubt an seine Minimal-Chance. Die Aufgabe könnte gegen den Deutschen Meister von 2018 und 2019 aber kaum größer sein, nichtsdestotrotz wollen die Hamburger über 60 Minuten alles geben, um die Partie so lange wie möglich offen zu halten.
Dies gelang den Hamburgern bereits im Hinspiel in der Barclays Arena sehr gut. Bis zur 43. Minute blieb die Partie ausgeglichen. Allerdings setzte die SG zum Schlussspurt an und setzte sich ab, angeführt von Spielmacher Jim Gottfridsson, der mit sieben Treffern bester Torschütze der SG war.
Gottfridsson ist der Dreh- und Angelpunkt bei den Flensburgern
Nicht nur im Spiel gegen den HSVH führte Jim Gottfridsson seine Mannschaft zum Sieg. Der Schwede ist der Dreh- und Angelpunkt des Offensivspiels der Flensburger. 98 Tore und 118 Assists (Platz 1 in der HBL) stehen für den 29-Jährigen bisher in dieser Saison zu Buche. Mit Hampus Wanne verfügt die SG außerdem über einen abschlussstarken Linksaußen, der bereits 144 Tore erzielt hat. Das Torhüter-Duo um Kevin Møller und Benjamin Buric ist zudem eines der besten der Liga. Beide parieren im Schnitt mehr als 33 Prozent der Bälle. Auch die übrigen Akteure auf Seiten der SG verfügen über reichlich Qualität. Ob Lasse Svan oder Nationalmannschafts-Kapitän Johannes Golla – fast alle Namen im Kader der SG gehören zur Kategorie „Weltklasse“ und zeigen, was für ein dickes Brett der Handball Sport Verein Hamburg am Samstag zu bohren hat.
Zahlreiche Hamburger Spieler kehren zurück
Fehlten Torsten Jansen beim Gastspiel in Hannover zuletzt 13 Profis, entspannt sich die Personalsituation im Kader des HSVH zunehmend. Jens Vortmann und Johannes Bitter werden ins Tor der Hamburger zurückkehren und somit das Torhüter-Duo in Flensburg bilden. Auch die zuletzt aufgrund einer Corona-Infektion ausgefallenen Akteure sind wieder eine Option für das Gastspiel an der Flensburger Förde. Alle nahmen im Laufe der Woche nach einer kardiologischen Untersuchung wieder mit Vollgas am Training teil.