Lübeck – Bei den Männern hat die Feldhandball-Weltmeisterschaft in Turnierform für Nationalmannschaften erstmals 1938 stattgefunden, organisiert von der International Amateur Handball Federation (IAHF) und von 1948 bis 1966 von der Internationalen Handballföderation (IHF). Sie wurde insgesamt siebenmal ausgespielt. Bei den Frauen gab es nur drei Weltmeisterschaften, die von der IHF organisiert wurden.
Sechs Weltmeister- und zwei Vizeweltmeistertitel bei den Männern
Bei den Männern stellte Deutschland sechsmal den Weltmeister, davon dreimal (1952, 1955 und 1966) als Bundesrepublik Deutschland (BRD), einmal als gesamtdeutsche Mannschaft (1959), einmal (1963) als Deutsche Demokratische Republik (DDR) und einmal 1938 als Deutschland. Vizemeister wurde die BRD 1963 hinter der DDR, während die DDR 1966 Vizeweltmeister hinter der BRD wurde. In diesem letzten Turnier gab es kein Endspiel, da der Titel in Gruppenspielen bei nur einer Gruppe mit den sechs Teilnehmern ausgetragen wurde. Vor dem letzten Gruppenspiel standen die BRD und DDR mit vier Siegen gemeinsam an der Spitze und das letzte Gruppenspiel musste über den Weltmeistertitel entscheiden. Es endete 15:15, da mit dem Schlusspfiff der beim Büdelsdorfer TSV in Schleswig-Holstein spielende Torhüter Günter Wriedt den letzten Wurf der DDR parierte und die BRD zum Weltmeister machte. Durch die um zehn Treffer bessere Tordifferenz wurde die BRD der letzte Feldhandball-Weltmeister.
Aufstellung der BRD als Weltmeister 1966:
Günter Wriedt – Diethard Finkelmann (1), Peter Hattig, Erwin Heuer, Herbert Schmidt, Werner Knecht; Volker Schneller (1), Erwin Porzner (2), Josef Karrer (3), Herbert Lübking (4), Max Zwierkowski (3), Bernd Munck (1)
Aufstellung der DDR als Vize-Weltmeister 1966:
Klaus Prüsse – Herbert Lietke, Dieter Bernhardt, Rudi Hirsch (2), Siegfried Warm, Klaus Langhoff, Reiner Ganschow, Paul Tiedemann (2), Klaus Müller (5), Werner Senger (2), Zimmermann (4)
Alle Spieler der BRD bei der Weltmeisterschaft 1966:
Gerhard Biefang (ESV Jahn Rheinhausen) 2 Spiele/0 Tore, Karl Öhlschläger (SG Leutershausen) 2/0, Günther Wriedt (Büdelsdorfer TSV) 5/0 – Diethard Finkelmann (Reinickendorfer Füchse) 4/1, Peter Hattig (TuS 05 Wellinghofen) 4/0, Erwin Heuer (TSV Grün-Weiß Dankersen) 4/0, Josef Karrer (TV Großwallstadt) 5/24, Rudolf Kirsch (TB Stöcken 1896) 3/2, Werner Knecht (TS Esslingen 1890) 4/1, Erich Kolb (Flensburger TB) 2/1, Herbert Lübking (TSV Grün-Weiß Dankersen) 5/24, Bernd Munck (MTV Eintracht Hildesheim) 4/11, Erwin Porzner (TSV 1860 Ansbach) 5/14, Herbert Schmidt (TuS 05 Wellinghofen) 5/0, Volker Schneller (TSV 1860 Ansbach) 5/15, Max Zwierkowski (TV 1894 Oppum) 5/11 – Trainer: Werner Vick
Alle Teilnehmer der DDR an der Weltmeisterschaft 1966:
Klaus Prüsse (SC Empor Rostock) 4/0, Klaus Weiß (SC Dynamo Berlin) 3/0 – Dieter Bernhardt (SC Magdeburg) 5/0, Reiner Ganschow (SC Empor Rostock) 5/8, Rudi Hirsch (SC Dynamo Berlin) 4/6, Klaus Langhoff (SC DHfK Leipzig) 4/3, Herbert Liedtke (ASK Vorwärts Berlin) 5/0, Klaus Müller (ASK Vorwärts Berlin) 5/19, Klaus Petzold (SC Dynamo Berlin) 3/0, Karlheinz Rost (SC Leipzig) 1/1, Werner Senger (SC Dynamo Berlin) 5/12, Paul Tiedemann (SC DHfK Leipzig) 5/18, Siegfried Warm (SC DHfK Leipzig) 5/0, Hans-Dieter Wöhler (SC DHfK Leipzig) 2/3, Günter Zeitler (SC Dynamo Berlin) 1/1 – Trainer: Heinz Seiler
Die Ergebnisse und Tabelle der letzten Großfeld-Handball-WeltmeisterschaftPolen – Schweiz 15:13 Bundesrepublik Deutschland – Niederlande 28:7 Deutsche Demokratische Republik – Österreich 24:8 Bundesrepublik Deutschland – Polen 26:4 Deutsche Demokratische Republik – Schweiz 13:8 Österreich – Niederlande 12:5 Bundesrepublik Deutschland – Österreich 17:15 Deutsche Demokratische Republik – Polen 15:9 Schweiz – Niederlande 20:13 Bundesrepublik Deutschland – Schweiz 18:12 Deutsche Demokratische Republik – Niederlande 23:9 Österreich – Polen 19:15 Österreich – Schweiz 17:15 Polen – Niederlande 14:12 Bundesrepublik Deutschland – Deutsche Demokratische Republik 15:15 1 Bundesrepublik Deutschland 9 : 1 104 : 53 51 2 Deutsche Demokratische Republik 9 : 1 90 : 49 41 3 Österreich 6 : 4 71 : 76 -5 4 Polen 4 : 6 57 : 85 -28 5 Schweiz 2 : 8 68 : 76 -8 6 Niederlande 0 : 10 46 : 97 -51
Deutsche Frauen jeweils einmal Silber und Bronze
Bei den Frauen fanden insgesamt nur drei Feldhandball-Weltmeisterschaften statt, an denen Österreich als einzige Nation an allen Titelkämpfen teilnahm. Ungarn stellte 1949 den ersten und Rumänien – nahm zweimal teil – stellte 1956 und 1960 die letzten Weltmeister, ohne jeden Punktverlust in beiden Teilnahmen. Deutschland erreichte 1956 eine Vizemeisterschaften und 1960 als Mannschaft der DDR die Bronzemedaille.