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Lübeck – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Männer hat ihr erstes Spiel der Hauptrundengruppe I gegen den Europameister Spanien mit 28:32 (13:16) verloren und wohl damit den Weg ins Viertelfinale verspielt.

Weniger Fehler bringen Spanien die Halbzeitführung

Die deutsche Mannschaft kam gut ins Spiel, Andreas Wolff parierten den ersten Ball, der Angriff setzte sich in den ersten Minuten gut in Szene und Marcel Schiller erzielte das 1:0 per Siebenmeter in der 3. Minute. Spanien glich jeden Vorsprung wieder aus, nachdem Schiller das 4:3 (9.) erneut vom Punkt erzielte. Die offensive Abwehr 3:2:1-Deckung der Spanier – schon fast eine Manndeckung – bereiteten Deutschland immer mehr Schwierigkeiten. Es schlichen sich technische Fehler ein, überhastete Angriffe und vergebene Chancen ließen die Iberer mit einem 3:0-Lauf zur 6:4-Führung kommen. Eine gelungene Eins-gegen-Eins-Aktion brachte durch Julius Kühn das 5:6. Doch über eine schnelle Mitte stellte Spanien den alten Abstand wieder her, was Bundestrainer Alfred Gislason zum Team-Time-Out veranlasste.

Erneute Fehlversuche und Fehler ließen Spanien zu zwei Gegenstößen und damit zum 9:6 (15.) kommen. Es fielen anschließend im Wechsel die Tore und Deutschland ging mit einem 13:16-Rückstand in die Pause. In der ersten Halbzeit machte Spanien weniger Fehler und hatten in Corrales einen sehr gut aufgelegten Torhüter, der mit neun Paraden zur Halbzeitführung beitrug.

Drei-Tore-Führung in zweiter Halbzeit verspielt

Die Mannschaft von Gislason kam wie ausgewechselt aus der Kabine, legte los wie die Feuerwehr und mit sieben Toren bei nur drei Gegentreffern übernahmen sie, nach einer Parade von Johannes Bitter, der kurz vor der Halbzeit für Andreas Wolff kam, mit 20:19 (38.) die Führung Die Abwehr war präsent und dahinter Bitter mit guten Paraden, das zwang Spanien zur Auszeit. Im Anschluss entschärfte Bitter einen Siebenmeter und der frisch eingewechselte Juri Knorr netzte in Unterzahl zum 21:19 (39.). Weiter ging die Post ab, die Hintermannschaft eroberte Bälle und vorne wurde die Chancen konsequent versenkt. So hieß es in der 44. Minute 25:22 durch Philipp Weber. Plötzlich riss der Faden, vorne wurde unerklärlich technische Fehler und Fehlpässe produziert. Bitter musste in der 45. Minute gleich zwei freie Bälle entschärfen und hielt so die Drei-Tore-Führung noch fest.

Sieben Tore von Timo Kastening reichen nicht
Foto: DHB/Sascha Klahn

Die nächsten Fehler bestrafte Spanien mit zwei schnellen Toren und war beim 24:25 (46.) wieder in Schlagdistanz. Gislason zog die grüne Karte und sprach die Fehler an. Doch die deutschen Handballen bekamen die Kurve nicht und Spanien setzte seinen Sturmlauf fort, auch weil der in der zweiten Halbzeit eingewechselte Torhüter Perez de Vargas seinen Kasten vernagelte. Klarste Möglichkeiten – wie auch ein Siebenmeter – wurden vergeben und sofort von den Spaniern bestraft. Sie zogen mit einem 6:0-Lauf entscheidend auf 28:25 (52.) davon. Kurz keimte noch einmal Hoffnung auf, als David Schmidt – bester deutscher Schütze mit sieben Treffern – zum 26:28 verkürzte. Erneut drei schnelle Gegentore zum 26:31 (56.) besiegelten die Niederlage. Am Ende hieß es 28:32, was wohl ein Weiterkommen ins Viertelfinale unmöglich erscheinen lässt.

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Fazit: Das DHB-Team machte gegen den Europameister Spanien ein gutes und kämpferisches Spiel, aber eine Drei-Tore-Führung durch zu viele ausgelassenen Chancen vergeben. Im Angriff wurde in dieser Phase mit zu viel Risiko gespielt, was zu Gegenstößen führten und Spanien einen 9:1-Lauf ermöglichte und Deutschland auf die Verliererstraße brachte.

Das DHB-Team spielte mit folgender Mannschaft:
Johannes Bitter, Silvio Heinevetter – Uwe Gensheimer (3), Johannes Golla (4), Juri Knorr (1), Sebastian Firnhaber, Philipp Weber (2), Patrick Groetzki (1), Kai Häfner (6), Marcel Schiller (3/3), Julius Kühn, Fabian Böhm, Moritz Preuß, Timo Kastening (7), David Schmidt, Paul Drux (2)

Alle Ergebnisse der Hauptrundengruppe I mit Tabelle

UruguayPolen16:30
UngarnBrasilien29:23
SpanienDeutschland32:28
1Ungarn6:0102:6933
2Spanien5:188:835
3Polen4:289:6623
4Deutschland2:499:7524
5Brasilien1:575:91-16
6Uruguay0:648:117-69

(DHB)

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