Lübeck – Bundestrainer Alfred Gislason hat seinen 18-köpfigen Nationalmannschaftskader – nach einem Kurzlehrgang zwischen Weihnachten und Neujahr – in Brunsbüttel versammelt, um der Mannschaft den letzten Feinschliff für die kommende Handball-Europameisterschaft 2024 (EHF EURO 2024) in Deutschland vom 10. bis 28. Januar zu verpassen. Bei diesem Lehrgang soll sich die Mannschaft in zwei Testspielen gegen Portugal unter Wettkampfbedingungen einspielen und beweisen.
Heute (4.1.) stand das erste von zwei Testspielen gegen Portugal in Flensburg auf dem Programm, das nach einer überzeugenden ersten Halbzeit – mit zwischenzeitlicher Sechs-Tore-Führung – am Ende knapp mit 34:33 (18:14) gewonnen wurde. Einen guten Einstand nach langer Verletzungspause feierte Andreas Wolff im Tor und Martin Hanne, von der TSV Hannover-Burgdorf, in seinem ersten Länderspiel. Er erzielte gleich fünf blitzsaubere Treffen, dabei seinen ersten unmittelbar nach seiner Einwechselung.
Wer triumphiert bei den Hallenmasters 2024?
Blitzstart, Sechs-Tore-Führung und super Einstand von Hanne
Bundestrainer Gislason schickte mit Andreas Wolff im Tor, Julian Köster, Juri Knorr und Kai Häfner im Rückraum, der mit Christoph Steinert in der Abwehr wechselte, sowie Lukas Mertens und Timo Kastening auf den Außenpositionen sowie Johannes Golla am Kreis seine Anfangsformation aufs Feld.
Mit einem Blitzstart begann die deutsche Handball-Nationalmannschaft und legte aus einer sicheren und beweglichen Abwehr bis zur 6. Minute ein 3:0 hin. Hier zeigte sich die Abwehr souverän, einschließlich Andreas Wolff, der nach längerer Verletzung erstmals wieder zwischen den Pfosten stand. Über 4:1 (8.) behielt Deutschland die Kontrolle im Spiel, dass Portugal beim 4:7 (13.) die erste Auszeit nahm. Das DHB-Team ließ sich nicht beeindruckte, fischte in der Abwehr den einen und anderen Ball und setzte sich bis zur 19. Minute auf 12:6 ab. Beim 15:10 nahm Gislason seine Auszeit und brachte den Debütanten Martin Hanne, der sich gleich gut einführte. Mit seinem ersten richtigen Ballkontakt hämmerte es den Ball zum 15:10 (24.) in die Maschen. Das Spiel der Deutschen wurde etwas fahrlässiger, was die Portugiesen nutzten und mit einem 14:18 in die Pause gingen.
Am Ende noch zittern – Deutliche Führung brachte keine Sicherheit
Trotz der 21:16-Führung kurz nach Wiederbeginn, bekam die deutsche Abwehr nicht den notwenigen Zugriff, so dass die Gäste Tor um Tor verkürzten. Beim 22:20 (39.) nahm Gislason seine zweite Auszeit, der Angriff zeigte Nerven. Es entwickelte sich ein Spiel auf des Messers Schneide, in dem Portugal seine Chancen nutze und immer wieder die DHB-Hintermannschaft vor Probleme stellte und auf ein Tor herankam. Auch wenn der Angriff relativ durchschlagskräftig blieb, zeigte die Hintermannschaft Schwächen. David Späth kam für Wolff zwischen die Pfosten, was aber keine Änderung erbrachte. Deutschland verspielte erneut eine Vier-Tore-Führung und so wurde aus einer 30:26-Führung nur noch ein 31:30 (55.). Nun waren es die beiden Hannoveraner Renars Uscins und Hanne, die wieder auf 33:31 (57.) stellten. In der Schlussphase kam Wolff zurück ins Tor. Doch die Hintermannschaft fand weiterhin keinen Zugriff, so setzte Portugal einen Dreher zum 33:33, fast von der Grundlinie, ins Tor. Wolff verhinderte mit einer wichtigen Parade den Ausgleich der Portugiesen als noch knapp 20 Sekunden auf der Uhr standen, nachdem kurz zuvor Uscins mit einem Eins-gegen-Eins erfolgreich seinen vierten Treffer markierte und das 34:33 erzielt hatte. Die letzten Sekunden spielte die Mannschaft von Alfred Gislason herunter und nahm einen, am Ende schwer erkämpften Sieg mit.
Deutschland spielte in folgender Aufstellung:
David Späth, Andreas Wolff – Nils Lichtlein, Johannes Golla (5), Sebastian Heymann (1), Justus Fischer, Juri Knorr (6), Julian Köster (2), Philipp Weber, Renars Uscins (4), Patrick Groetzki, Kai Häfner (3), Rune Dahmke, Lukas Mertens (2), Martin Hanne (5), Christoph Steinert (1), Timo Kastening (5/1), Jannik Kohlbacher
Das nächste Treffen beider Teams findet am Sonnabend in Kiel statt, bevor die Reise in Richtung Köln geht, wo die deutsche Nationalmannschaft sich auf das erste Gruppenspiel der EHF EURO 2024 gegen die Schweiz vorbereitet, welches im Düsseldorfer Fußballstadion vor mehr als 50.000 Zuschauern ausgetragen wird.