DHB-Team verspielt Vorsprung von sechs Toren – Zweite Garnitur passt noch nicht

Bruch in den letzten 20 Minute nach kollektivem Wechsel

Juri Knorr zum besten jungen Spieler der WM 2023 gewählt
Foto: Lobeca/ Ingrid Anderson-Jensen
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Lübeck – Bundestrainer Alfred Gislason hat am 2. Januar mit dem 18-köpfigen Aufgebot der deutschen Handball-Nationalmannschaft mit der Vorbereitung auf die Handball-Weltmeisterschaft 2023 in Schweden und Polen vom 11. bis 29. Januar 2023 begonnen. Im ersten von zwei Testspielen gegen Island standen sich heute in der ÖVB-Arena in Bremen vor 8.772 Zuschauern beide Mannschaften gegenüber. Das DHB-Team unterlag, nach einer 23:17-Führung, im letzten Drittel des Spiels nach kollektivem Wechsel noch mit 30:31 (18:14).

Fehlstart, danach Abwehr und Torhüter sicher mit gutem Spielmacher Knorr

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft begann sehr nervös im Angriff mit unvorbereiteten und überhasteten Abschlüssen, was Island gnadenlos bestrafte und mit 3:0 in Führung ging. In Überzahl fing sich das DHB-Team und verkürzte auf 2:3 durch Treffer von Philipp Weber und Kai Häfner. Auch die Abwehr kam besser ins Spiel, gestützt auf eine gute Leistung von Andreas Wolff im Tor. Doch es dauerte bis zur 12. Minute, als Patrick Groetzki seine Farben erstmals beim 7:6 in Führung brachte. Juri Knorr zeigte sich als sehr agiler und beweglicher Regisseur, der auch selbst den Torerfolg suchte und fand. So brachte Kapitän Johannes Golla Deutschland erstmals mit drei Toren beim 11:8 (18.) in Vorteil. Knorr zeigte sich ebenfalls als sicherer Siebenmeterschütze beim 13:10 und anschließend erzielte Häfner das 14:10 (23.). Mit einem 18:14 ging die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason in die Pause.

Erneuter Fehlstart, starke sechs Minute, danach Bruch im Spiel

Deutschland startete ebenfalls unkonzentriert und nervös mit einem 0:3 in die zweite Hälfte – wie bereits in der ersten – und sah sich in der 33. Minute nur noch mit 18:17 vorn. Obwohl Knorr von der Siebenmeterlinie am Gästetorhüter Gústavsson scheiterte, wachte das DHB-Team auf und legte einen 5:0-Lauf hin und es hieß 23:17 (41.), als Island eine Auszeit nahm. Die Auszeit nutzte Gislason die Mannschaft durchzuwechseln. Diese zweite Garnitur harmonierte von Beginn an nicht, die Isländer nutzten die Unsicherheit in Angriff und Abwehr konsequent aus. Trotz guter Leistung von Joel Birlehm im Tor, der für Wolff gekommen war, gelang es den Gästen Tor um Tor aufzuholen. Nach drei Gegentoren in Folge zum 23:20 nahm Trainer Gislason seinerseits eine Auszeit, um seine Mannschaft zurück in die Spur zu bringen.

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Dieses gelang nicht, sondern die Gäste übernahmen weiter das Kommando und kamen Tor um Tor näher. Beim 26:25 (53.) erneute Auszeit von Gislason, der seine Erstformation in Rückraum und am Kreis wieder auf die Platte schickte. Die Mannschaft fand ihren Rhythmus aber nicht zurück und im Angriff passierten mehrere technische Fehler, die nicht nur zum 27:27 führten, sondern Island mit 28:27 (55.) wieder in Front brachte. Auch Wolff kehrte in der Schlussphase zurück ins Tor. Nachdem Köster beim 28:28 einen Wurf blockte und Knorr per Gegenstoß die 29:28-Führung erzielte, schien eine Wende noch im Bereich des Möglichen. Doch die Isländer machten mit drei Toren in Folge den Deckel bereits beim 31:29 in der 59. Minute drauf. Am Ende verspielte die deutsche Handball Nationalmannschaft einen Sechs-Tore-Vorsprung in den letzten 19 Minuten noch und unterlag am Ende mit 30:31.

Fazit: Nach schwachem und nervösem Start stand mit Juri Knorr ein übersichtiger, torgefährlicher Regisseur auf der Platte, der nicht unter Kontrolle gebracht wurde. Die Abwehr stabilisierte sich zunehmend, was zur 18:14-Pausenführung führte. Erneute schwacher Start in die zweite Hälfte, doch das DHB-Team fing sich schnell, setzte sich auf 23:17 ab und Trainer Alfred Gislason wechselte komplett durch, was zu einem Bruch führte. Danach fand die deutsche Mannschaft nicht wieder zum Rhythmus und gab am Ende das Spiel noch aus der Hand. Nun heißt es morgen gegen den gleichen Gegner zu zeigen, dass es auch anders geht.

Die Torschützen für Deutschland
Johannes Golla (6), Juri Knorr (6/3), Kai Häfner (5), Philipp Weber (4), Patrick Groetzki und Christoph Steinert (je 2), Lukas Zerbe, Julian Köster, Rune Dahmke, Jannik Kohlbacher und Luca Witzke (je 1)

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