„Elbdiven“ spielen im Spitzenspiel Zünglein an der Waage

Henstedt-Ulzburg wahrte Chance auf Klassenerhalt - Sülfeld noch nicht aus dem Schneider

Hannah Wulff und Lara Witzleben (#11 und #21, SV HU II) machen gegen Stina Wieckberg (# 29, TuS 93) zu
Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Lübeck – In der Schleswig-Holstein-Liga (SHL) der Frauen hat der Saisonendspurt mit dem 20. Spieltag die entscheidende Phase eingeläutet. Der SV Sülfeld hatte den Tabellenführer HSG Tarp/Wanderup am Rand einer Niederlage, musste sich am Ende mit 22:23 geschlagen geben. Ähnlich ging es der zweiten Mannschaft des ATSV Stockelsdorf, die nach zähem Kampf mit 21:24 dem HC Treia/Jübek unterlag. Den „Elbdiven“ gelang es abermals mit IF Stjernen Flensborg eine ambitionierte Spitzenmannschaft mit einer 28:29-Niederlage auf die Heimreise zu schicken. Die zweite Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg setzte sich am Ende mit 27:26 gegen den als Absteiger feststehenden TuS Lübeck 93 durch und wahrte damit die Chance auf den Klassenerhalt.

SV Sülfeld – HSG Tarp/Wanderup 22:23 (10:8)
Der SV Sülfeld erwischte im „Heimspiel“ in der Amtssporthalle Leezen, wo die Hintermannschaften im Focus standen, den besseren Start mit einem 3:1 in der 8. Minute durch Trixy Rohlfs. Der Spitzenreiter HSG Tarp/Wanderup glich zum 3:3 (13.) aus. In dieser Phase gab es hüben wie drüben Fehlpässe und Fehlwürfe – in der Amtssporthalle galt stricktes Haftmittelverbot! Das 4:3 für die Gastgeberinnen erzielte Antonia Charlotta Dsubenko nach knapp 20 Minuten, was die Abwehrschlacht bekräftigte. Mit einem 3:0-Lauf setzte sich der SVS von 5:4 (23.) auf 8:4 (27.) erstmals deutlich ab, doch die HSG verkürzte zur Pause auf 8:10.
Sülfeld startete mit zwei schnellen Toren zum 12:8 in die zweite Halbzeit und baute den Vorsprung auf 15:10 (38.) aus. In Unterzahl gelang es den Gästen auf 14:16 (43.) zu verkürzen. Jetzt entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem Sülfeld leicht in Vorteil blieb, doch in der 48. Minute gelang Tarp der Ausgleich zum 18:18. Mit einem 19:19 ging es in die Crunch-Time. Hier gelang Lara Zube der erste Treffer zum 20:19 für den SVS, doch die HSG glich nicht nur aus, sondern ging erstmals im Spiel mit 21:20 (55.) in Führung, was die Auszeit von Sülfeld nach sich zog. Bei den Sülfelderinnen wollte das Runde nicht in das Eckige und Tarp erhöhte auf 22:20 (57.). Julia Fritsche erzielte 66 Sekunden vor dem Ende den Anschlusstreffer zum 22:23, daraufhin nahm Tarp 29 Sekunden vor der Schlusssirene die letzte Auszeit. Der Spitzenreiter spielte die restliche Zeit von der Uhr, nahm einen schwer erkämpften 23:22-Erfolg mit nach Hause und verteidigte so die Führung in der SH-Liga.
„Eine arg ärgerliche Niederlage. Das Spiel hätten wir nicht aus der Hand geben dürfen, es war durchaus ein Sieg drin. Wir arbeiten an uns und wollen nächste Woche unsere Fehlerquote minimieren“, so Julia Studt nach dem Spiel mit Blick nach vorne.

Torschützen des SV Sülfeld
Trixy Rohlfs (8), Julia Fritsche (4), Lena Ewen (3/1), Antonia Dsubenko (3), Julia Studt und Lara Zube (je 2)

ATSV Stockelsdorf II – HC Treia/Jübek 21:24 (10:10)
Die zweite Mannschaft des ATSV Stockelsdorf kam gut ins Spiel, die Hintermannschaft stand kompakt und im Angriff wurde geduldig die Chance gesucht, so hieß es nach dem 1:0 durch Maite Gutenberg in der 8. Minute 4:2 gegen den Tabellendritten HC Treia/Jübek. Statt per Siebenmeter auf 5:2 zu erhöhen, kassierte Stodo das 3:4. Die Hintermannschaften beider Teams waren das Herzstück. Die Stockelsdorferinnen behielten die Nase immer leicht im Wind und nach dem 7:5 (21.) durch Gutenberg nahm Treia die Auszeit. Der ATSV hielt den Zwei-Tore-Vorsprung und als noch etwas mehr als fünf Minuten in der ersten Hälfte zu spielen waren, nahm Stodo sein Team-Time-Out beim 9:7 und erhöhte im Anschluss wieder auf 10:7. Treia ließ sich nicht abschütteln, nutzte die Überzahl, um Tor um Tor aufzuholen. Durch Ungenauigkeiten in Abwehr und Angriff ging es mit einem 10:10 in die Kabine, alles war wieder auf null gestellt.
Gleich nach Wiederbeginn netzte Gutenberg zum 11:10, doch im Anschluss gab es fast acht Minuten Ladehemmungen, in denen sich Treia auf 13:11 absetzte, bevor das 12:13 (39.) durch Jil Enke fiel und Kathi Werdin das 13:13 nachlegte. Nun waren es die Gäste, die einen Treffer vorlegten, den der ATSV Stockelsdorf wieder ausglich. So ging es bis zum 19:19 in der 54. Minute. Anschließend setzte sich der HC Treia/Jübek mit einem 3:0-Lauf vorentscheiden auf 22:19 (56.) ab. Der erneute Anschlusstreffer zum 21:22 (58.) reichte nicht mehr zum Punktgewinn. Am Ende stand der ATSV nach großem Kampf beim 21:24 mit leeren Händen da.
„Das war definitiv ein Spiel auf Augenhöhe“, meinte Trainerin Lena Schulz. „Körperlich waren sie uns leider einen Tick voraus. Wir führen am Anfang und haben die ersten 20 Minuten eine Bombenabwehr gespielt. Leider schaffen wir es nicht, da den Deckel drauf zu machen und lassen sie wieder ins Spiel kommen. Und in der zweiten Halbzeit laufen wir stetig einem kleinen Rückstand hinterher und können unsere Abwehr leider nicht mehr so kompakt stellen, wie wir es vorhatten“, ergänzte die Trainerin.

Torschützen des ATSV Stockelsdorf II
Johanna Andersson (5/2), Kathi Werdin (3/1), Maite Gutenberg, Hannah Treichel und Lil Enke (je 3), Alisa Lang und Lara Kieckbusch (je 2)

IF Stjernen Flensborg – Lauenburger SV 28:29 (11:12)
Zum Saisonendspurt stand für die „Elbdiven“ das Spiel beim Tabellenzweiten IF Stjernen Flensborg auf dem Plan, was kein leichtes Unterfangen darstellte, da das Hinspiel bereits mit 24:26 verloren ging. In der Anfangsphase hatten die Gastgeberinnen die Nase mit 3:1 vorne, bevor sich das Blatt wendete, die „Elbdiven“ nicht nur ausglichen, sondern in der 12. Minute durch Luisa Rott erstmals in Führung gingen. Es blieb ein Kopf-an-Kopf-Rennen, wobei die Abwehr Schwerstarbeit leistete und das generischen Angriffsspiel kontrollierte. So zog der Lauenburger SV auf 8:5 (16.) leicht davon. „In unserem Angriffsspiel belohnten wir uns wiederum in den Abschlüssen nicht und konnten somit keinen größeren Vorsprung aufbauen“, fand Kreisspielerin Lena Bahde das Haar in der Suppe. Die heimische Mannschaft blieb dran, so nahm der LSV eine knappe 12:11-Führung mit in die Halbzeit.
Die zweite Hälfte begann ähnlich wie die erste endete, Lauenburg legte vor, doch Stjernen blieb dran. Nach 40 Minuten gelang es den „Elbdiven“ sich langsam aber kontinuierlich abzusetzen und sie sahen in der 52. Minute beim 27:20 per Siebenmeter von Lena Hadeler, wie der sichere Sieger aus. Technische Fehler und Unkonzentriertheiten in der Abwehr brachte die Gastgeberinnen wieder zurück ins Spiel. „Die Absprachen in der Abwehr stimmten nicht und wir machten das Spiel noch unnötig spannend“, war Lena Bahde mit der Leistung ihrer Mannschaft zu dem Zeitpunkt unzufrieden. Nach der Auszeit machte Sarah Lemmermann 60 Sekunden vor Ultimo mit dem Siebenmeter zum 29:26 den Deckel drauf, der Rest war nur noch Ergebniskosmetik.
Damit zog der Lauenburger SV mit IF Stjernen Flensborg nach Punkten gleich und riss Stjernen damit aus den Aufstiegsträumen.

Torschützen für den Lauenburger SV
Lena Hadeler (7/6), Maren Knakowski und Joelle Gümüsdere (je 5), Sabrina Reimers (4), Sarah Lemmermann (3/1), Svea Böge (3), Luisa Rott und Lena Bahde (je 1)

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TuS 93-Betreuer Michael Zakrzewski hadert an der Seitenlinie mit einer Aktion
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

SV Henstedt-Ulzburg II – TuS Lübeck 93 27:26 (8:12)
Der zweiten Mannschaft des SV Henstedt-Ulzburg gelang der bessere Start, sie legten ein 2:0 nach weniger als zwei Minuten vor und hielten eine 4:3-Führung bis zur 5. Minute. Jetzt gelang dem in den letzten Spielen stark aufspielenden Lübeckerinnen ein 4:0-Lauf zum 7:4 (10.), für den Isabel Macedo einen Hattrick beisteuerte. Auszeit des SV HU. Auf drei Treffer der Henstedterinnen zum 7:7 folgten erneut vier Treffer des TuS 93 und es hieß 11:7 für die Gäste. Mit einem 12:8 für TuS gingen die Mannschaften in die Kabine.
Die Anfangsphase der zweiten Hälfte blieb ausgeglichen, doch mit zunehmender Spieldauer machte sich die taktische Neuausrichtung des SV HU und der kleine Kader von TuS Lübeck 93 bemerkbar, was die Gastgeberinnen in Vorteil brachte. In der 45. Minute glich Lara Witzleben für die Henstedterinnen zum 17:17 aus, alles war wieder auf null gestellt. Es wechselte die Führung und es hieß 26:26 in der Schlussminute, als Trainer Norbert Eichel seine letzte und entscheidende Auszeit nahm. Er justierte an den richtigen Stelleschrauben, dass Shirley Wruck – sie erzielte bereits die beiden Treffer davor – nur 18 Sekunden vor dem Ende zum vielumjubelte 27:26 einnetzte, somit zur Match-Winnerin wurde und die zwei wichtigen Punkte für den SV Henstedt-Ulzburg II im Abstiegskampf festhielt.
Am Ende zeigte sich Trainer Eichel erleichtert und räumte ein: „Am Ende war es ein glücklicher Sieg für uns, sportlich gesehen wäre ein unentschieden sicherlich gerechter gewesen. Mit dem doppelten Punktgewinn haben wir es weiterhin selbst in der Hand den Klassenerhalt zu erreichen.“

Trainer Norbert Eichel (SV HU II) puscht seine Truppe zum Sieg
Foto: Lobeca/Ralf Homburg

Torschützen für den SV Henstedt-Ulzburg II
Shirley Wruck, Lara Witzleben und Jule Aschmoneit (je 5), Svenja Seemann (3), Hannah Wulff (2/1), Annika Fimmen und Fiona Schermer (je 2), Merja Schröder (1/1), Pauline Eggert und Taina Schermer (je 1)

Torschützen für den TuS Lübeck 93
Jennifer Schmidt (6), Sabrina Eppl (5/3), Isabel Macedo (5), Merit Verheyen und Stina Wieckberg (je 3), Nele Messer (2), Pauline Behnke und Franziska Kreuzburg (je 1)

Alle Spiele und die aktuelle Tabelle auf einen Blick

TSV LindewittSG Dithmarschen Südverlegt
SV SülfeldHSG Tarp/Wanderup22:23
ATSV Stockelsdorf IIHC Treia/Jübek21:24
IF Stjernen FlensborgLauenburger SV28:29
SV Henstedt-Ulzburg IITuS Lübeck 9327:26
HSG Horst/KiebitzreiheHSG Schü/We/Re38:23

 

1HSG Tarp/Wanderup29:11 572:455 117
2HC Treia/Jübek26:12 571:494 77
3HSG Horst/Kiebitzreihe26:14 554:499 55
4IF Stjernen Flensborg26:14 566:521 45
5Lauenburger SV26:14 542:509 33
6SV Sülfeld22:16 517:479 38
7TSV Lindewitt20:18 486:477 9
8SV Henstedt-Ulzburg II20:20 528:559 -31
9ATSV Stockelsdorf II17:21 443:449 -6
10TuS Lübeck 9313:27 517:576 -59
11HSG Schü/We/Re5:33 460:554 -94
12SG Dithmarschen Süd4:34 460:644 -184
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