Lübeck – Bei der Handball-EM 2020 der Männer hat die deutsche Handball-Nationalmannschaft ihr letztes Gruppenspiel mit Ach und Krach mit 28:27 (16:11) gegen den EM-Neuling Lettland gewonnen und – nach dem Debakel gegen Spanien – mit einer schwachen Defensivleistung die Hauptrunde erreicht.
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hatte sich viel vorgenommen nach der desolaten Leistung gegen Spanien, bekam aber gleich zu Beginn Schwierigkeiten. Das DHB-Team übernahm zwar durch einen Doppelschlag von Paul Drux – nach dem 0:1 – mit 2:1 in der 5. Minute die Führung, doch Lettland ließ sich nicht beeindrucken und spielte munter mit. Der EM-Neuling glich nicht nur aus sondern übernahm beim 6:5 (12.) erneut, aber auch letztmals die Führung. Johannes Bitter – von Beginn an im Tor – parierte den einen und anderen Wurf, die Abwehr eroberte Bälle und mit einem 4:0-Lauf setzte sich Deutschland auf 9:6 (18.) ab.
In der Hintermannschaft wurde zu dem Zeitpunkt gut gearbeitet, in der Offensive gab es immer wieder den Drang zum Tor und damit verbunden den Torerfolg. Hier war es insbesondere Julius Kühn, der bis zur Pause bereits sechs Treffer erzielte. So wechselten die Seiten mit einer 16:11-Führung für die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop.
Nach Wiederbeginn blieb es ein offener Schlagabtausch, wo auch Lettland immer wieder zum Torerfolg kam. Allerdings zeigte die deutsche Mannschaft in den ersten Minuten der zweiten Hälfte, dass sie im Angriff durchschlagskräftig waren, setzte sich auf 23:16 in der 41. Minute ab, doch die Hintermannschaft war nicht sattelfest. Im Gefühl des Sieges, ließ die Konzentration stark nach, es schlichen sich Fehler ein und Lettland witterte Morgenluft. Sie kamen Tor um Tor heran und der Vorsprung der Deutschen schmolz wie Schnee in der Sonne, plötzlich stand es nur noch 25:22 (50.).
In der 56. Minute verkürz Lettland auf 25:27, bevor Uwe Gensheimer das 28:25 erzielte, was aber keineswegs die Entscheidung war. Die Letten markierten 50 Sekunden vor dem Ende den Anschlusstreffer zum 27:28, was Prokop 28 Sekunden vor der Schlusssirene seine dritte Auszeit nehmen ließ. Mit Glück und Geschick brachte die deutsche Handball-Nationalmannschaft den 28:27-Erfolg ins Ziel und erreichte somit die Hauptrunde in Wien.
Torschützen für die deutsche Handball-Nationalmannschaft:
Julius Kühn (8), Uwe Gensheimer, Timo Kastening und Paul Drux (je 4), Tobias Reichmann (3/3), Jannik Kohlbacher (2), Hendrik Pekeler, Philipp Weber und David Schmidt (je 1)
(kbi)