Foto: Collage - Fotostand/Krause+EHF
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Lübeck – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat sich ersatzgeschwächt – ohne Uwe Gensheimer (Infekt, saß aber auf der Bank und kam zu einem Kurzeinsatz), Patrick Wiencek (Knie) und Hendrik Pekeler (Achillessehne) – einen offenen Schlagabtausch mit den starken Portugiesen geliefert und sich zu einem lange auf der Kippe stehenden 29:27 (14:13)-Zittersieg gekämpft. Hier wurde erneut Johannes Bitter, der ab der 45. Minute für Andreas Wolff ins Gehäuse kam, zum Zünglein an der Waage. Er hielt in der Endphase beim 26:26 einen freien Ball von der rechten Außenposition und anschließend einen Siebenmeter, der die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop im Spiel hielt und wieder auf die Siegerstraße brachte.

Johannes Golla, der durch den Ausfall des kompletten Innenblocks auch in der Abwehr Verantwortung übernahm, erzielte in der ersten Minute das 1:0 und nach einer Parade von Wolff war es Fabian Böhm, der das 2:0 markierte. Nach dem 3:1 in der 6. Minute per Siebenmeter durch Tobias Reichmann, geriet die deutsche Mannschaft in doppelte Unterzahl, was Portugal zum 3:3 nutzte. Das DHB-Team behielt zwar weiter die Nase vorn, ließ aber viele klare Chancen liegen. Obwohl die Hintermannschaft beweglich agierte, fehlte die Abstimmung sehr häufig und die Portugiesen kamen immer wieder über den Kreis zum Erfolg.

Es blieb ein Kopf-an-Kopf-Rennen, in dem Deutschland zwar nicht in Rückstand geriet, sich aber auch nicht entscheidend absetzte, sondern immer wieder den Ausgleich kassierte. Dieses wurde durch etliche Fehler der Deutschen im Angriff ermöglicht, die zu unnötigen Ballverlusten führten. So ging es mit einer knappen 14:13-Führung in die Kabine.

Die zweite Halbzeit stellte Portugal die deutsche Abwehr vor eine große Aufgabe, im Angriff brachten sie ständig den siebten Feldspieler und nahmen dafür den Torhüter vom Feld. Hier reagierte die Abwehr mit einer offensiveren Ausrichtung und erzielte einige Ballgewinne. So wurde aus dem 15:15 (34.) ein 17:15 (35.) und Portugal nahm seine Auszeit. Weiter mit dem siebten Feldspieler agierend, war es Wolff nach einer Parade, der das 18:15 über das gesamte Spielfeld ins leere Tor erzielte.

Langsam schien die Auszeit der Portugiesen Früchte zu tragen, mit ihren zwei Kreisspielern brachten sie die Hintermannschaft in Verlegenheit und glichen zum 19:19 (40.) aus – die Uhren waren wieder auf null gestellt. Es gelang der DHB-Auswahl immer wieder in Führung zu gehen, doch der Gegner ließ sich nicht beeindrucken und erzielte den Ausgleich. Beim 22:22 (45.) nahm Prokop sein zweites Team Time Out der Begegnung, um an die Einstellung der Mannschaft zu appellieren. Im Anschluss löste Bitter Wolff im Tor ab.

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Die Abwehr bekam das bewegliche Angriffsspiel nicht unter Kontrolle und geriet beim 23:24 (47.) erstmals in Rückstand, die Partie schien zu kippen. Nun war es das deutsche Team, welches einem Rückstand hinterher lief. Mit einem Doppelschlag machte Julius Kühn aus dem 24:26 ein 26:26 in der 51. Minute. Es schlug die Stunde von Bitter, erst entschärfte er einen Ball vom Rechtsaußen Pedro Portela, der bis zur Halbposition eingelaufen war und wenig später einen Siebenmeter von Belone Moreira, was Signalwirkung zeigte. Kai Häfner und Jannik Kohlbacher brachten ihre Farben mit 28:26 (57.) in Front. Doch postwendend kassierte Deutschland den Anschlusstreffer zum 28:27. Den 29:27-Endstand stellte Marian Michalczik bereits über zwei Minuten vor dem Ende her. In der verbleibenden Spielzeit war er erneut Bitter, der mit seinen Paraden den Sieg festhielt.

Die Wahl zum „Player of the Match“ fiel nach der Partie auf Julius Kühn.

Torschützen für die deutsche Handball-Nationalmannschaft:
Julius Kühn (6), Johannes Golla (4), Marian Michalczik und Jannik Kohlbacher (je 3), Kai Häfner, Andreas Wolff, Fabian Böhm, David Schmidt und Patrick Zieker (je 2), Tobias Reichmann (1/1), Timo Kastening und Paul Drux (je 1)

(kbi)

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