Köln – Die deutsche Handball-Nationalmannschaft hat im zweiten Hauptrundenspiel gegen Österreich in der ausverkauften Kölner Lanxess-Arena nie wirklich zu ihrem Spiel gefunden und erst in der Schlussphase noch ein 22:22 (11:12) erkämpft. Die hochmotivierten, sehr agilen Österreicher, die Deutschland über 50 Minuten den Schneid abkauften, brachten das DHB-Team an den Rand einer Niederlage. Erst in der Schlussphase kam der deutsche Angriff auf Betriebstemperatur und rettete mit dem 22:22 (11:12) noch einen Punkt.
Wie weit kommt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason bei dieser EM noch?
- Sie wird Dritter in der HR und gewinnt das Spiel um Platz 5 (25%, 97 Votes)
- Sie scheidet in der Hauptrunde aus (20%, 75 Votes)
- Sie unterliegt im Halbfinale und erreicht Platz drei (18%, 71 Votes)
- Sie gewinnt im Halbfinale und wird Europameister (16%, 60 Votes)
- Sie gewinnt im Halbfinale und wird Vize-Europameister (9%, 34 Votes)
- Sie unterliegt im Halbfinale und erreicht Platz vier (8%, 29 Votes)
- Sie wird Dritter in der HR und unterliegt im Spiel um Platz 5 (5%, 18 Votes)
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Ein Andy Wolff reicht nicht – Ängstlicher und statischer Angriff macht zu viele Fehler
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft trat von Beginn an nervös auf, mit sehr statischem Angriff gegen eine recht offensiv agierende österreichische Abwehr, ließ sehr viele klare Chancen liegen. Andreas Wolff hielt seine Farben in der Anfangsphase im Spiel, als er beim 2:2 in der 7. Minute seinen ersten Siebenmeter gegen Weber parierte und Deutschland im Anschluss erstmals mit 3:2 (11.) durch Timo Kastening per Gegenstoß die Führung übernahm. Der erneute Ausgleich für Österreich fiel nach einem Fehlpass von Kastening ebenfalls per Gegenstoß. Johannes Golla brachte das DHB-Team letztmalig für die restliche Spielzeit mit 4:3 in Führung. Dem folgten drei Treffer der Österreicher in Folge zur 6:4-Führung. Inzwischen war Juri Knorr für Philipp Weber gekommen, doch es kam nicht mehr Beweglichkeit ins Angriffsspiel, es blieb statisch und durch Einzelaktionen geprägt. Wolff wurde zum Fels in der Brandung und hielt beim 5:8 (20.) seinen zweiten Siebenmeter. Aber auch Torhüter Constantin Mostl auf der Gegenseite vernagelte seinen Kasten, so zogen die Österreicher auf 10:6 (23.) davon.
Nach dem 8:11-Rückstand und einer gleichzeitigen Zeitstrafe gegen Österreich, gelang Julian Köster das 9:11. In Anschluss an die Auszeit brachte Österreich den siebten Feldspieler. In dieser Phase verkürzte das DBH-Team per Gegenstoß von Knorr auf 10:11 und Golla traf noch zum 11:12-Halbzeitstand ins leere Tor.
Reset-Knopf zu spät gedrückt – Österreich verdient sich einen Punkt
Nachdem Köster in der Abwehr den ersten Angriff blockte, ging die Verunsicherung im Angriff in der zweiten Hälfte weiter, wie bereits in der ersten Halbzeit. Der erste Angriff landete im Seitenaus und im Gegenzug erhöhte Österreich auf 13:11. Der deutsche Angriff weiterhin zu statisch, lässt sich ständig von der Abwehr festmachen, dass kein Spielfluss aufkam. Trotz 13:13-Ausgleich durch Kastening, blieb die Angriffsleistung Stückwerk. Hätte nicht hinten Wolff einen guten Tag erwischt, das Spiel wäre frühzeitig zu Gunsten der Österreicher entschieden worden. Nachdem Sebastian Frimmel von der Siebenmeterlinie an Wolff gescheitert war, machte es wenig später Robert Weber besser und erzielte vom Punkt das 19:15 (43.). Als Mostl Kastening einen Strafwurf abkaufte und im Gegenzug das 21:16 (48.) fiel, schien der Deckel drauf zu sein.
Plötzlich kam Bewegung und Dynamik ins Angriffsspiel und zwei schnelle Tore von Knorr und Kastening ins Leere Tor, brachten Deutschland zurück ins Spiel und die Halle stand wieder hinter ihrer Mannschaft. Der letzte Treffer für Österreich fiel in der 50. Minute zum 18:22, danach zündete die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason doch noch den Turbo und mit dem 22:22 glich Christoph Steinert mit seinem einzigen, vielumjubelten Treffer, aus. Den finalen Angriff besaß Deutschland noch, doch der abschließende direkte Freiwurf von Sebastian Heymann, ging nach der Schlusssirene am Tor vorbei.
Am Ende müsste Deutschland mit dem Punktgewinn zufrieden sein, da sie über 50 Minuten ängstlich wie die Maus vor der Schlange agierten und zu viele einfache Fehler produzierten.
Deutschland spielte in folgender Aufstellung
David Späth, Andreas Wolff – Nils Lichtlein, Johannes Golla (3), Sebastian Heymann, Justus Fischer, Juri Knorr (6), Julian Köster (3), Philipp Weber, Kai Häfner (1), Rune Dahmke (1), Lukas Mertens (2), Martin Hanne (1), Christoph Steinert (1), Timo Kastening (4/1), Jannik Kohlbacher
Alle bisherigen Ergebnisse mit Tabelle der HRG I
Mitnahme aus Vorrunde | Ergebnis | ||
Frankreich | – | Deutschland | 33:30 |
Kroatien | – | Österreich | 28:28 |
Island | – | Ungarn | 25:33 |
Ergebnisse Hauptrunde | |||
Ungarn | – | Österreich | 29:30 |
Frankreich | – | Kroatien | 34:32 |
Deutschland | – | Island | 26:24 |
Frankreich | – | Island | 39:32 |
Ungarn | – | Kroatien | 29:26 |
Deutschland | – | Österreich | 22:22 |
Punkte | Tore | Diff | |||||||||
1 | Frankreich | 6 | : | 0 | 106 | : | 94 | 12 | |||
2 | Österreich | 4 | : | 2 | 80 | : | 79 | 1 | |||
3 | Ungarn | 4 | : | 2 | 91 | : | 81 | 10 | |||
4 | Deutschland | 3 | : | 3 | 78 | : | 79 | -1 | |||
5 | Kroatien | 1 | : | 5 | 86 | : | 91 | -5 | |||
6 | Island | 0 | : | 6 | 81 | : | 98 | -17 |
So geht es morgen weiter
22.01.2024 | 15.30 | Kroatien | – | Island |
22.01.2024 | 18.00 | Frankreich | – | Österreich |
22.01.2024 | 20.30 | Deutschland | – | Ungarn |