EM 2024: DHB-Team erst in der Crunch-Time von Frankreich bezwungen

Am Ende verhindern leichte Fehler die Belohnung in einem Kampfspiel

Ein Andreas Wolff in Top-Form reichte nicht zum Sieg
Foto: Lobeca/Ingrid Anderson-Jensen
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Berlin – Nach der 30:33 (15:17)-Niederlage der deutsche Handball-Nationalmannschaft im dritten und letzten Gruppenspiel in der mit 13.571 Zuschauern erneut ausverkauften Berliner Mercedes-Benz-Arena gegen den Favoriten Frankreich, zieht die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason mit zwei Verlustpunkten und 30:33 Toren in die Hauptrundengruppe I ein. Dort wartet morgen zum Auftakt mit Island der Zweite der Gruppe C in der Kölner Lanxess-Arena.

Wie weit kommt die Mannschaft von Bundestrainer Alfred Gislason bei dieser EM noch?

  • Sie wird Dritter in der HR und gewinnt das Spiel um Platz 5 (25%, 97 Votes)
  • Sie scheidet in der Hauptrunde aus (20%, 75 Votes)
  • Sie unterliegt im Halbfinale und erreicht Platz drei (18%, 71 Votes)
  • Sie gewinnt im Halbfinale und wird Europameister (16%, 60 Votes)
  • Sie gewinnt im Halbfinale und wird Vize-Europameister (9%, 34 Votes)
  • Sie unterliegt im Halbfinale und erreicht Platz vier (8%, 29 Votes)
  • Sie wird Dritter in der HR und unterliegt im Spiel um Platz 5 (5%, 18 Votes)

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Leichte Fehler gnadenlos von Frankreich bestraft

Die deutsche Handball-Nationalmannschaft legte einen starken Beginn hin, Hintermannschaft konsequent und ein sehr gut aufgelegte Andreas Wolff dahinter, waren der Grundstein für die 3:0-Führung in der 4. Minute, nach zwei Toren von Johannes Golla und einem von Juri Knorr. Frankreich hielt das Tempo und den Druck gegen Deutschland hoch, holte Tor um Tor auf und verkürzten auf 3:4 (8.), doch das DHB-Team konterte mit einer schnellen Mitte über Knorr zum 5:3. Nach dem 6:4 durch Jannik Kohlbacher kassierte Deutschland drei schnelle Tore, auch in Unterzahl ins leere Tor und lag mit 6:7 (12.) und 7:8 (13.) hinten. Das DHB-Team hielt weiter gegen, glich immer wieder aus und übernahm in der 18. Minute durch Knorr beim 12:11 erneut die Führung. David Späth parierte zwei von drei Siebenmetern und hielt Deutschland dadurch beim 12:12 im Spiel. Es blieb ein sehr intensives Spiel, in dem bis zum 15:14 (27.) die Deutschen die Nase im Wind hielten. Nach einem Ballverlust gelang den Franzosen nicht nur der Ausgleich, sondern durch zwei weitere schnelle Tore nahmen sie eine 17:15-Führung mit in die Kabine.
„Es ist ein unglaubliches Kampfspiel mit einem Wahnsinnstempo, beide Mannschaften drücken gnadenlos auf die Tube. Wir haben am Ende sicherlich nochmal Pech gehabt, dass wir nicht mit einem Unentschieden in die Halbzeit gehen. Wir sind im Spiel und wir haben alle Möglichkeiten“, so Co-Trainer Axel Kroner zur ersten Halbzeit. „Wir müssen das Kreiskäuferspiel der Franzosen unterbinden, sie haben unter Bedrängnis immer noch wieder die Chance den Ball zu Kreisläufer zu bringen. Wir müssen länger wach bleiben und die Passwege unterbinden.“

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Juri Knorr erneut der Denker und Lenker beim DHB-Team
Foto: Lobeca/Ingrid Anderson-Jensen

Crunch-Time bringt Frankreich erst auf die Siegerstraße

Die Franzosen kamen konzentrierter auf die Platte zurück, legten das 18:15 nach, anschließend scheiterte Knorr von der Siebenmeterlinie an Torhüter Samir Bellahcene und im Gegenzug fiel das 19:15 (32.). Den nächsten Siebenmeter verwandelte Knorr in gewohnt sicherer Manier und leitete so einen 3:0-Lauf zum 18:19 (35.) ein. Das 17:19 fiel nach einem spektakulären Rückhandpass im erweiterten Gegenstoß von der rechten Außenposition auf Linksaußen, von wo Lukas Mertens den Ball versenkte. Doch Frankreich hielt das Tempo und damit den Druck auf die deutsche Hintermannschaft hoch und setzte sich erneut auf drei Tore beim 21:18 (37.) ab. Die deutsche Defensive mit Julian Köster und Golla im Mittelblock leisteten Schwerstarbeit, ermöglichten ihren Farben wieder ins Spiel zurückzufinden und durch Kai Häfner beim 21:22 (40.) den Anschluss herzustellen. Die Hintermannschaft kaufte dem Rekordweltmeister weiter den Schneid ab und nach einer Wolff-Parade war Timo Kastening nur regelwidrig zu stoppen. Den fälligen Strafwurf verwandelte Knorr zum 25:25 (47.) und Häfner setzte noch einen drauf zur 26:25-Führung. Die letzte DHB-Führung markierte Sebastian Heymann mit dem 27:26 (49.). Im Anschluss gab es im Angriff unkonzentrierte Ballverluste und unvorbereitete Abschlüsse, was Frankreich gnadenlos über das Tempospiel bestrafte. So hieß es in der 56. Minute vorentscheidend für die Franzosen 30:27 und am Ende musste sich ein aufopferungsvoll kämpfendes DHB-Team mit 30:33 geschlagen geben.

https://www.youtube.com/watch?v=DV0Tv-QUTzo

Deutschland spielte in folgender Aufstellung
David Späth, Andreas Wolff – Johannes Golla (5), Sebastian Heymann (3), Justus Fischer, Juri Knorr (8/3), Julian Köster (3), Philipp Weber, Renars Uscins (1), Kai Häfner (4), Rune Dahmke, Lukas Mertens (3), Martin Hanne, Christoph Steinert, Timo Kastening (2), Jannik Kohlbacher (1)

Alle Ergebnisse der Gruppe A

FrankreichNordmazedonien 39:29
DeutschlandSchweiz 27:14
SchweizFrankreich 26:26
NordmazedonienDeutschland 25:34
NordmazedonienSchweiz 29:27
FrankreichDeutschland 33:30

Die Abschlusstabelle

   Punkte Tore Diff
1Frankreich 5:1 98:85 13
2Deutschland 4:2 91:72 19
3Nordmazedonien 2:4 83:100 -17
4Schweiz 1:5 67:82 -15
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